Schnee
Schnee setzt Wild unter Druck
Notzeit im Wald: Jäger stellen Wildfütterung sicher und bitten, Verbotstafeln im Wald zu beachten.
HOLLENSTEIN. Die Schneemengen der letzten Wochen setzen auch die heimischen Wildtiere unter Druck: "Je mehr Schnee fällt, desto weniger Äsung steht für die besonders im Winter empfindlichen Wildtiere bereit. Gleichzeitig ist für die Fortbewegung im tiefen Schnee mehr Energie notwendig. Die Tiere sind geschwächt", erklärt Willi Weissinger aus Hollenstein bei der Wildtierfütterung im Revier Hinterholz.
Natürliche Auslese
"Wir füttern hier Rot-, Muffel- und Rehwild. Gamswild kommt in unserem Revier nicht vor, nimmt aber auch keine Fütterung an. Diese Tiere wandern normalerweise aus Überlebensdrang höher. Das können sie aktuell durch die Schneemengen nicht. Bei Gamswild sind heuer viele Ausfälle zu befürchten. Aber auch bei gefütterten Tieren wird es Ausfälle geben. Meist sind das junge und ältere Tiere", befürchtet der Hollensteiner.
Gefüttert wird mit Wiesenheu und Rüben, Rehwild bekommt Luzerne und eine Mischung aus Apfelresten und kleinen Mengen Hafer und Mais. "Wenn es besonders viel schneit, kommen die Tiere aber auch mal nicht zur Fütterung, erzählt Willi Weissinger.
Geschwächte Tiere
"Wild ist in der Lage, ein Notprogramm zu fahren, reduziert dabei Bewegungen und fährt den Kreislauf runter", so Weissinger. Darum bittet der Hollensteiner, bei der Freizeitnutzung die Lebensräume des Wildes zu respektieren und Wälder möglichst zu meiden. "Wenn die Wildtiere aus den Einständen flüchten müssen, brauchen sie viel Energie. In den Schneemassen können sie sich zudem in die Erschöpfung hetzen und verenden. Daher ist es wichtig, eine Beunruhigung des Wildes zu vermeiden", so der Jäger. "Wir füttern das Wild, weil es damit auf einen Punkt zusammengezogen wird, keine Schäden entstehen und die für die Tiere wichtige Ruhe herrscht. Verbotstafeln sind daher unbedingt zum Wohle der Tiere zu beachten", erklärt der Ybbstaler.
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