Waidhofen: Gelber Sack sorgt für rote Köpfe
Ab Mitte April soll die Entsorgung von Leichtverpackungen über den "Gelben Sack" stattfinden.
WAIDHOFEN. "So ein Schwachsinn. Katzen werden über Nacht die Müllsäcke aufreißen oder der Wind wird die leichten Säcke verwehen. Noch dazu wird ein zusätzlicher Plastiksack verwendet. Hier ist man vom Umweltschutzgedanken weit entfernt", ist Matthias Plankenbichler von Waidhofens Grünen entsetzt.
Italienisches Stadtbild
Künftig sollen in Waidhofen Plastikverpackungen zu Hause in Müllsäcken anstatt in den Müllsammelinseln gesammelt werden. Das sorgt für Diskussionen: "Mit der Umstellung auf den Gelben Sack, die breit evaluiert und wo Praxisbeispiele, etwa in Wels, vor Ort besichtigt wurden, passen wir uns den umliegenden Gemeinden und Städten an", erklärt Waidhofens VP-Ortschef Werner Krammer.
Keine Abstimmung
"Laut meinen Recherchen hätten wir nicht auf die Gelben Säcke umstellen müssen. In dieser Umstellung sehe ich auch keine Verbesserungen für die Waidhofner", erklärt Martin Dowalil (Liste FUFU). Armin Bahr von der SPÖ sieht darin einen strategischen Fehler und fürchtet künftig ein süditalienisches Stadtbild in Waidhofen. "Gelbe Säcke werden die Straßen zieren und bei Wind und Regen unsere Umwelt in eine Plastiklandschaft verwandeln", so Armin Bahr. "Und der Gelbe Sack ist ein hervorragender Vorwand, um die Müllgebühren in den nächsten Jahren ordentlich anzuheben", befürchtet der Waidhofner. "Wir haben in Waidhofen bis jetzt ein gut funktionierendes System und sehe darin keine Verbesserung. Noch dazu hat es weder eine Abstimmung noch einen Beschluss dazu gegeben. Das wurde einfach von der WVP bestimmt", kritisiert Karl-Heinz Knoll von der FPÖ.
Kein Beschluss nötig
"Die Gelben Säcke sind keine Vorgabe, aber laufen österreichweit sehr gut", so Waidhofens VP-Umweltstadtrat Fritz Hintsteiner. "Abstimmung oder Beschluss gibt es dazu keinen, da diese Entsorgung kostenneutral ist", fügt er hinzu. Für Michael Elser von der UWG stehen die nächsten Schritte bei den Gelben Säcken schon fest: "Ich werde ein Gespräch mit dem Bürgermeister suchen und bei Umsetzung eine sehr ausführliche Kontrollprüfung durchführen", so Elsner zur Causa "Gelbe Säcke".
Zur Sache
Finanziert wird die Gelbe Sack-Sammlung durch das ARA Altstoff-Recycling-System (www.ara.at). Die Abholtermine werden auf der Website www.waidhofen.at zu finden sein und mittels Postwurf an alle Haushalte übermittelt. Der Gelbe Sack soll am Abend vor der Abfuhr auf dem Gehsteig bzw. bei der Restmülltonne bereitstehen. Mit den Gelben Sacken werden leere Leichtverpackungen aus Kunststoff, Materialverbunde, Textilien, Holz und Keramik gesammelt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.