Eskalation um den Welser Regebogen
Derbe Sprüche auf dem bunten Schutzweg
Es kam, wie es wohl kommen musste: Der umstrittene Regenbogenzebrastreifen wurde Ziel einer homophoben Spray-Attacke. Nur einige Tage nach der Fertigstellung des bunten Schutzwegs in Wels wurde dieser mit derben Sprüchen beschmiert.
WELS. Nach dem sich die Emotionen in den letzte Tagen rund um den farbigen Schutzweg aufgestaut hatten, erfolgte in der Nacht auf Donnerstag, 15. September der unschöne Eklat. Der politisch einerseits bejubelte, andererseits kritisierte Regenbogenzebrastreifen wurde mit derben, homophoben Sprüchen beschmiert. Ursprünglich war der bunte Schutzweg als Zeichen von Akzeptanz und Respekt gegenüber der Lesben- und Schulen-Community installiert worden.
Nun sieht die SPÖ wachsende Homophobie und zeigt sich empört. Allen voran Mobilitätsreferent Stefan Ganzert (SPÖ), der den farbigen Schutzweg im Alleingang in Auftrag gegeben und damit für politischen Zündstoff gesorgt hatte: "Wir werden alles dafür tun, dass dieser Vorfall umfassend aufgeklärt wird. Aber allen, die dahinterstecken, muss klar sein: Die breite Mehrheit unserer Stadt steht für Offenheit und gleiche Rechte – sie werden mit solchen widerlichen Aktionen nicht durchkommen!“
Einigkeit zweier Kontrahenten
Aus dem Entstehungskontext heraus zeigte sich die Welser FPÖ als scharfer Kritiker des Regenbogens. Angesichts dieses Vorfalls zieht der politische Kontrahent aber gleich. Sicherheitsreferent Gerhard Kroiß kritisiert die jüngste Aktion unbekannter Vandalen scharf: "Solche hirnlosen Schmierereien sind nicht zu tolerieren – Vandalismus hat in Wels keinen Platz", so Kroiß. Der Vorfall wurde zur Anzeige gebracht. Erst vor Kurzem wurde der Gehsteig vor der FPÖ-Parteizentrale in Wels mit bunten Farben beschmiert.
Traurige Bilanz und scharfe Kritik
"Das ist leider ein neuerlicher Tiefpunkt für Wels", meint Stadtrat Thomas Rammerstorfer (GRÜNE) zur homophoben Schmieraktion. Bereits im Juni und Juli hatte es in Wels und Umgebung zahlreichere ähnliche Schmieraktionen gegeben. "Immer wenn sich die öffentliche Debatte rund um die Regenbogen-Symbole entflammt, kommt es auch zu Vandalismus-Akten", so Rammerstorfer und weiter: "Man muss sich damit abfinden, dass wir im 21. Jahrhundert leben." Laut ihm sei insbesondere die FPÖ gefordert, ihre Polemiken einzustellen.
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