Neuer Anbieter kommt – Abstellflächen geplant
Kampf dem E-Scooter-Wildwuchs

Beipiele für Wildwuchs beim Abstellen der Leih-Roller in Wels von einem unserer Leser. Hier: Linzer Straße - Carl Blum Straße.
 | Foto: Kurt Werner
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  • Beipiele für Wildwuchs beim Abstellen der Leih-Roller in Wels von einem unserer Leser. Hier: Linzer Straße - Carl Blum Straße.
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Ein neuer Anbieter für Leih-Scooter in Wels lässt die Emotionen hochgehen. Schon jetzt gebe es Wildwuchs beim Abstellen, so die Kritiker. Der Verkehrsstadtrat plant Abhilfe.

WELS. Ein neuer Anbieter für Leih-Scooter in Wels lässt die Emotionen hochgehen: Rund 200 Miet-E-Roller gibt es derzeit in Wels – von den Firmen Tier in Türkis und Lime in Grün. Nun kommen rund 80 weitere des Anbieters MAX Mobility in Schwarz-Silbergrau dazu. Manchen stößt das sauer auf.

"Grundsätzlich sind die E-Scooter ja ein umweltfreundliches Fortbewegungsmittel", so Umweltstadtrat Thomas Rammerstorfer (Grüne). "Leider sind nach wie vor viele falsch abgestellt und eine erhebliche Behinderung für andere Verkehrsteilnehmer." Das gehe vor allem zu Lasten von Fußgängern und Radfahrern. Hier kommt auch Kritik von Seiten des Pensionistenverbandes und einigen engagierten Lesern. Letztere dokumentieren regelmäßig die (Un-)-Moral beim Abstellen der Roller. Dazu gehört auch Kurt Werner: "Mehrmals die Woche entdecke ich Scooter, die verkehrsbehindernd stehen."

Verbot nicht geplant

Vorweg: Ein Verbot ist nicht geplant und auch nicht umsetzbar: "Wir haben keine Handhabe, wenn ein Betreiber kommt und in Wels seine Roller anbieten will", so Verkehrsstadtrat Stefan Ganzert (SPÖ). "Dann müsste ich Autos verbieten, weil sie im Parkverbot stehen oder Räder, weil sie am Gehsteig abgestellt werden." Er ortet ein "gesellschaftliches Problem" bei der Park-Moral: "Mit dem eigenen Scooter geht man anders um, mit Leihgeräten leider nicht. Da herrscht schon Wildwuchs."

Dagegen gebe es eigentlich den Verhaltenskodex der Stadt Wels (Infobox), dem sich alle Anbieter unterwerfen. Dazu gehört auch, die Nutzer über die richtige Verwendung – inklusive Parken – aufzuklären und Kunden, die wiederholt dagegen verstoßen, auszuschließen. Zudem muss der Betreiber falsch abgestellte Roller innerhalb von drei Stunden nach Einlangen einer Beschwerde entfernen – mit Hilfe eigener "Scooter-Sherrifs".

"Scooter-Sherrifs keine Lösung"

Laut Sicherheitsreferent Gerhard Kroiß (FPÖ) wirken sie: "Wir haben noch bis zu vier Beschwerden pro Woche." "Wir rücken jeden Tag aus und sammeln ein", sagt Marcel Strauss von MAX Mobility. Kurt Werner hält dagegen: "Es wäre drei bis vier Mal pro Tag notwendig." Auch Rammerstorfer ist skeptisch: "Die Sheriffs haben keine Lösung gebracht." Er fordert fixe Abstellplätze.

Fixe Abstellplätze

Genau an diesen arbeite derzeit Verkehrsstadtrat Ganzert: "Sie in der Innenstadt, rund um Stadtteilzentren und am KJ in Planung." Mit einem Anreizsystem, wie mit Hilfe von Boni durch die Anbieter, sollen die für die Kunden interessant gemacht werden. Möglich sei aber auch, das Abstellen der Roller im 100-Meter-Umkreis nicht möglich zu machen, indem der Taxameter solange weiterläuft, bis der Nutzer den Roller richtig geparkt hat. "Es ist mal ein Beginn und ein Schritt in die richtige Richtung", so Ganzert. "Es geht auch darum, die Leute zu erziehen." Beifall findet das auch bei MAX Mobility: "Wenn die Zonen kommen, wird es kaum mehr ein Problem geben", so Marcel Strauss. "Richtig abstellen bedeutet dann einen Erlass und ist bares Geld wert."

Verhaltenskodex für Leih-E-Roller

• An folgenden Orten im Stadtgebiet ist das Abstellen der E-Scooter verboten: In Radabstellanlagen, vor Zugängen/Einfahrten, in Haltestellen, auf Rad- oder Gehwegen, auf Gehsteigen mit weniger als 2,5 m Breite und auf Bodenleitsystemen für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen.

• Parkverbotszonen mit gesperrter Rückgabefunktion sind Burggarten und Pollheimerpark, die Fußgängerzonen Bäcker-, Schmidt- und Hafergasse sowie die Burggasse.

• Die Verleiher dürfen die Maximalgeschwindigkeit auf höchstens 25 Kilometer pro Stunde sowie in den Fußgängerzonen (Stadtplatz, Bäcker-, Burg-, Schmidt- und Hafergasse) höchstens 10 Kilometer pro Stunde programmieren.

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