EU-Wahl in Wels
Dankbarkeit und Selbstkritik
WELS (hape, mb). Auch in der Statutarstadt wird derzeit Nachlese zur EU-Wahl betrieben. Nicht zuletzt deshalb, weil die Welser zwar im Trend abgestimmt haben, es aber sehr wohl deutliche Unterschiede zum Österreich- und Oberösterreich-Ergebnis gibt. So hat zwar auch in Wels die ÖVP dazugewonnen und die FPÖ Stimmen verloren. Doch prozentual fallen diese Tendenzen massiver aus. Ganz zu schweigen von der SPÖ.
Roter Sieger, höhere Verluste für FPÖ
Entgegen dem Bundes- und Landestrend sind die Roten in der Messestadt mit 30,73 Prozent der Stimmen (2014: 28,44 Prozent) deutlich als Sieger der Wahl hervorgegangen. "Ich sehe das als Auftrag und Chance", so SPÖ-Stadtparteiobmann Klaus Hoflehner. "Mit dem nationalen Ergebnis aber bin ich natürlich nicht zufrieden."
Auf Platz zwei landet die ÖVP, die auch in der Stadt deutlich zugelegt hat. Doch: Der Zuwachs fällt mit rund 6,5 Prozent etwas geringer aus als im Bund und im Land (rund 8 Prozent). "Wir haben nun einmal vor Ort andere Voraussetzungen", sagt ÖVP-Stadtparteiobmann Peter Csar im Gespräch mit der BezirksRundschau. "Wir haben in Wels ebenso eine starke FPÖ wie eine starke SPÖ." Grundsätzlich sei man in der Stadtpartei aber "sehr stolz" über das Erreichte, "diesen Erfolg haben wir gemeinsam erzielt, nicht zuletzt dank der Performance von Landeshauptmann Thomas Stelzer."
Die Verluste der "starken FPÖ" fallen in Wels jedoch deutlicher als in Land und Bund aus: So fielen die Blauen von 26,42 Prozent auf 22,39 Prozent zurück. Die Reaktion ist selbstkritisch und pragmatisch: "Es gibt erfolgreichere Wahlergebnisse", sagt Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ). "Ich sehe es als Abmahnung durch die Wähler." Rabl verknüpft es zugleich mit einem Aufruf und einer Kampfansage: "Jetzt beginnt die Wählerrückholaktion."
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