Rauchen und Alkohol im Sport (k)ein Widerspruch?

Foto: E. Hofbauer
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Wie ist es um das gesundheitliche und sportliche Angebot in den Welser Vereinen bestellt?

(Kurzversion im Anschluss)

BEZIRK ejh. Drei oberösterreichische Fußballvereine holten sich bereits 2016 einen Award, da sie deren sportlichen Nachwuchs perfekt im Umgang mit Alkohol und Nikotin begleiteten. Sucht jetzt eine an einem Vereinsleben interessierte Person, Vereine die Aktivitäten für die Gesundheit ihrer Mitglieder anbieten, bleiben nicht mehr viele Optionen übrig. Zumindest in den Bezirken Wels und Wels-Land, außer es wird einem Sportverein beigetreten. Selbst in solchen ist es beinahe ein Frevel, wenn das Rauchen und der Konsum von Alkohol am Vereinsgelände oder bei sportlichen Veranstaltungen untersagt wird.
Im Zuge der Frage, was Vereine zur Gesundheit der Mitglieder/Sportler anbieten, wurden über 135 Vereine in den Bezirken Wels und Wels-Land befragt. Von ein paar wenigen gab es eine Auskunft. So zum Beispiel schreibt die Schiedsrichtergruppe Wels, welche dem OÖFV unterstellt ist, dass sie sich neben den Schulungen, wöchentlich gemeinsam zum Training treffen. Oder die Turn- und Sportunion Weißkirchen verhängte im Clubheim ein striktes Rauchverbot. In der Sektion Fußball üben über 130 Jugendliche zwei- bis dreimal wöchentlich Sport aus. Selbiges kann die Union in der Sektion Tennis vermelden, in der über 40 Jugendliche dem Sport nachgehen. Die dort agierenden Trainer setzen sich im täglichen Training mit dem Thema Ernährung und der richtigen Bewegung auseinander.
über den Verein kostenlose Gesundheitschecks in Anspruch nehmen.
Sehr gut aufgehoben sind Sportinteressierte beim Verein Karatedo Wels-Schwanenstadt. Der Verband bietet oftmals spezielle Schulungen der Trainer an, damit gerade bei Übungen alles richtig gemacht wird. Das Thema Ernährung wird zwar groß geschrieben, die Trainer leben eine gesunde Lebensweise vor, aber von Ernährungsberater werden eher nur die Spitzensportler vom Verein, wie zum Beispiel Betti Plank oder Lora Ziller begleitet. Rauchen und Alkohol wird bei Lehrgängen nicht gerne gesehen, da auch viele Kinder und Jugendliche dabei sind. Bei Lehrgängen, in denen Essen angeboten wird, ist immer eine vegetarische Alternative vorhanden und die Lebensmittel kommen von regionalen Anbietern und sind vorrangig bio. Ganz aktuell hat ein Anfängerkurs gestartet. Da bei dieser Sportart viel über den Geist des Karates herrührt - vereint Körper, Geist und Seele - dürfte vieles im Einklang stehen, denn hier zählt, sich bewusst für etwas zu entscheiden.
Interessantes hatte auch Paul Schopf vom ASKÖ Snooker Club/Trainingszentrum Wels zu vermelden. Neben dem strengen Alkoholverbot bei Wettkämpfen nimmt keiner vom Club Alkohol bei Sitzungen oder Trainingstagen zu sich. Die Trainer sprechen Wasser und isotonische Getränke als Empfehlung aus. Auch das Rauchen ist im Spielbereich sowie im Aufenthaltsraum des Clubgebäudes untersagt. Von den 20 Clubmitgliedern seien nur zwei Raucher. Ein Grund dafür ist, dass der Vorstand gesundheitliche Schäden durch das Passivrauchen vermeiden und den Jugendlichen mit gutem Beispiel vorangehen will. Paul Schopf fügte noch hinzu: „Wir möchten dem sportlichen Nachwuchs nicht nur mit gutem Beispiel vorangehen. Wir versuchen auch, ihnen das Trinken von Leitungswasser wieder „beizubringen“ und dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei den Turnieren wird von uns ausreichend Obst zur Verfügung gestellt und es wird auf eine gesunde Ernährung geachtet“.
Sportliches bietet der Skiklub Eska Wels seinen Mitgliedern an. Von September bis April offerieren sie ein Programm mit dem Namen „Gesund in den Winter“, welches zweimal in der Woche stattfindet. In den anderen Monaten wird einmal in der Woche nordik gewalkt. Im Sommer werden wöchentlich Radausfahrten gemacht und in den Weihnachts- sowie Semesterferien Schianfängerkurse angeboten. Rennlauf- und Schitechnikkurse stehen in den Urlaubswochen sowie ab Oktober in der Agenda des Skiklubs. Die Trainer können alle spezielle Schulungen vorweisen.
Im Verein Aikido Union Kematen Wels wird die nicht-wettkampforientierte Kampfkunst Aikido vermittelt. Ein- bis zweimal wöchentlich wird in einer gemischten Gruppe sowohl Kraft und Ausdauer, Koordination, Gleichgewicht und Timing, wie auch ein friedfertiges miteinander geübt.
Sehr aktiv präsentierte sich der Fechtclub Wels, welcher dreimal wöchentlich zum Training lädt. 90 Prozent der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche, wie es der Verein mitteilte. Stolz ist der Vorstand des Fechtclubs darauf, dass kein einziger Sportler der neuen Generation raucht oder Alkohol zu sich nimmt.
Engagiert zeigte sich der ASKÖ Verein 1. SKV Wels, der sich dem Schulsport und Sportkegeln verschrieben hat. Der Vereinsvorstand hat sich zum Ziel gesetzt, die Nachwuchsarbeit auszubauen und das Projekt „mehr Bewegung für unsere Kinder“ zu unterstützen. Seit 2010 trainieren die Sportkegelvereine 1. SKV Wels und der Polizeisportverein, Schüler der dritten und vierten Klasse der NMS auf den Rudolf-Koller-Kegelbahnen. Wöchentlich werden während den Turnstunden an die 60 Schüler durch ehrenamtliche Instruktoren im Sportkegeln unterwiesen. Dabei herrscht strengstes Alkohol- und Rauchverbot. „Sportkegeln hat mit dem üblichen Wirtshauskegeln nichts mehr zu tun, sondern ist in die Rubrik Leistungssport einzugliedern. Es ist eine technische Ausdauerdisziplin. Schließlich muss die 3 kg schwere Kugel in einem Spiel 120-mal bewegt werden“, erklärte Rudolf Ecker vom 1. SKV Wels.
Markus Hornhuber vom Baseballclub Jumpin'Chickens Wels ist neben seinem Spielerdasein Jugendcoach. Für ihn und seinen Verein gilt, dass Spieler unter 16 Jahren weder Alkohol konsumieren noch Zigaretten rauchen dürfen. Koffeinhaltige Getränke sind bei Sitzungen, Veranstaltungen und Training tabu. „Je jünger die Vereinsmitglieder sind, umso mehr können die Eltern mit eingebunden werden. Wir reden mit ihnen und weisen sie auf die ungesunden Faktoren hin. In Bezug auf Ernährung gilt für den Nachwuchs gleich wie für die Erwachsenen, „man ist was man isst“. Bei den Erwachsenen gilt striktes Rauch- und Alkoholverbot bei den Trainings“, teilte Hornhuber mit, der noch ergänzend hinzufügte, dass Vorträge, Beratungen und Schulungen zu den Themen Gesundheit, Ernährung, Regelkunde, Fortbildungen und noch vieles mehr, außerhalb der Saison vom Verein und Landes- sowie österreichischen Verband angeboten wird. In den Sommermonaten lädt der Verein zu gemeinsamen Sportabenden, bei denen zum Beispiel Slowpitch gespielt wird. Dies ist eine familienfreundliche Variante vom Baseball/Softball. Daran teilnehmen können sowohl Mitglieder als auch Gäste. Spieler, die für das Nationalteam antreten, dürfen

Zur Sache:
Mich als Redakteur hat es verwundert, dass trotz der Dichte an Vereinen, welche in den beiden Bezirken vorhanden sind, dieses Thema eher Schamgefühl verursachte. Neben den üblichen sportlichen Aktivitäten, gehört das Thema Rauchen und Alkoholkonsum noch eher zum guten Ton und wird als mitglieder- und kundenfreundlich angesehen. Der allgemeine Tenor lautet, dass der Alkohol und die Zigaretten zur Geselligkeit beitragen, und mit den sportlichen Aktivitäten in Einklang gebracht werden können. In wie weit da die Vorbildfunktion der Trainer und Vorstände gelobt werden kann, bleibt schwerst fraglich. Erfreulicher sind da die „Ausnahmevereine“, wie sie zum Teil in diesem Artikel vorgestellt wurden.

Rauchen und Alkohol im Sport (k)ein Widerspruch?

Wie ist es um das gesundheitliche und sportliche Angebot in den Welser Vereinen bestellt?

BEZIRK ejh. Drei oberösterreichische Fußballvereine holten sich bereits 2016 einen Award, da sie deren sportlichen Nachwuchs perfekt im Umgang mit Alkohol und Nikotin begleiteten. Sucht jetzt eine an einem Vereinsleben interessierte Person, Vereine die Aktivitäten für die Gesundheit ihrer Mitglieder anbieten, bleiben nicht mehr viele Optionen übrig. Zumindest in den Bezirken Wels und Wels-Land, außer es wird einem Sportverein beigetreten. Selbst in solchen ist es beinahe ein Frevel, wenn das Rauchen und der Konsum von Alkohol am Vereinsgelände oder bei sportlichen Veranstaltungen untersagt wird.
Im Zuge der Frage, was Vereine zur Gesundheit der Mitglieder/Sportler anbieten, wurden über 135 Vereine in den Bezirken Wels und Wels-Land befragt. Von ein paar wenigen gab es eine Auskunft. So zum Beispiel schreibt die Schiedsrichtergruppe Wels, welche dem OÖFV unterstellt ist, dass sie sich neben den Schulungen, wöchentlich gemeinsam zum Training treffen. Oder die Turn- und Sportunion Weißkirchen verhängte im Clubheim ein striktes Rauchverbot.
Sehr gut aufgehoben sind Sportinteressierte beim Verein Karatedo Wels-Schwanenstadt. Da bei dieser Sportart viel über den Geist des Karates herrührt - vereint Körper, Geist und Seele - dürfte vieles im Einklang stehen, denn hier zählt, sich bewusst für etwas zu entscheiden. Rauchen und Alkohol wird nicht gerne gesehen, zudem wird in punkto Ernährung auf Regionalität und bio gesetzt.
Interessantes hatte auch Paul Schopf vom ASKÖ Snooker Club/Trainingszentrum Wels zu vermelden. Neben dem strengen Alkoholverbot bei Wettkämpfen nimmt keiner vom Club Alkohol bei Sitzungen oder Trainingstagen zu sich. Paul Schopf fügte noch hinzu: „Wir möchten dem sportlichen Nachwuchs nicht nur mit gutem Beispiel vorangehen. Wir versuchen auch, ihnen das Trinken von Leitungswasser wieder „beizubringen“ und dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei den Turnieren wird von uns ausreichend Obst zur Verfügung gestellt und es wird auf eine gesunde Ernährung geachtet“.
Sportliches bietet der Skiklub Eska Wels seinen Mitgliedern an. Von September bis April offerieren sie ein Programm mit dem Namen „Gesund in den Winter“, welches zweimal in der Woche stattfindet. In den anderen Monaten wird einmal in der Woche nordik gewalkt. Natürlich werden Schikurse angeboten wie auch noch andere sportlichen Aktivitäten.
Im Verein Aikido Union Kematen Wels wird die nicht-wettkampforientierte Kampfkunst Aikido vermittelt. Ein- bis zweimal wöchentlich wird in einer gemischten Gruppe sowohl Kraft und Ausdauer, Koordination, Gleichgewicht und Timing, wie auch ein friedfertiges miteinander geübt.
Sehr aktiv präsentierte sich der Fechtclub Wels, welcher dreimal wöchentlich zum Training lädt. 90 Prozent der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche, wie es der Verein mitteilte. Stolz ist der Vorstand des Fechtclubs darauf, dass kein einziger Sportler der neuen Generation raucht oder Alkohol zu sich nimmt.
ngagiert zeigte sich der ASKÖ Verein 1. SKV Wels, der sich dem Schulsport und Sportkegeln verschrieben hat. Der Vereinsvorstand hat sich zum Ziel gesetzt, die Nachwuchsarbeit auszubauen und das Projekt „mehr Bewegung für unsere Kinder“ zu unterstützen.
Markus Hornhuber vom Baseballclub Jumpin'Chickens Wels ist neben seinem Spielerdasein Jugendcoach. Für ihn und seinen Verein gilt, dass Spieler unter 16 Jahren weder Alkohol konsumieren noch Zigaretten rauchen dürfen. Koffeinhaltige Getränke sind bei Sitzungen, Veranstaltungen und Training tabu. „Je jünger die Vereinsmitglieder sind, umso mehr können die Eltern mit eingebunden werden. Wir reden mit ihnen und weisen sie auf die ungesunden Faktoren hin. In Bezug auf Ernährung gilt für den Nachwuchs gleich wie für die Erwachsenen, „man ist was man isst“. Bei den Erwachsenen gilt striktes Rauch- und Alkoholverbot bei den Trainings“, teilte Hornhuber mit, der noch ergänzend hinzufügte, dass Vorträge, Beratungen und Schulungen zu den Themen Gesundheit, Ernährung, Regelkunde, Fortbildungen und noch vieles mehr, außerhalb der Saison vom Verein und Landes- sowie österreichischen Verband angeboten wird.

Zur Sache:
Mich als Redakteur hat es verwundert, dass trotz der Dichte an Vereinen, welche in den beiden Bezirken vorhanden sind, dieses Thema eher Schamgefühl verursachte. Neben den üblichen sportlichen Aktivitäten, gehört das Thema Rauchen und Alkoholkonsum noch eher zum guten Ton und wird als mitglieder- und kundenfreundlich angesehen. Der allgemeine Tenor lautet, dass der Alkohol und die Zigaretten zur Geselligkeit beitragen, und mit den sportlichen Aktivitäten in Einklang gebracht werden können. In wie weit da die Vorbildfunktion der Trainer und Vorstände gelobt werden kann, bleibt schwerst fraglich. Erfreulicher sind da die „Ausnahmevereine“, wie sie zum Teil in diesem Artikel vorgestellt wurden.

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