Anzeige

Der grüne Daumen
So funktioniert ein richtiges Hochbeet

Der richtige Aufbau sowie die Bepflanzung sind wichtig – Bio-Meistergärtner Erwin Seidemann zeigt, wie man es richtig macht. | Foto: Hassl
6Bilder
  • Der richtige Aufbau sowie die Bepflanzung sind wichtig – Bio-Meistergärtner Erwin Seidemann zeigt, wie man es richtig macht.
  • Foto: Hassl
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Was ist ein Hochbeet? Diese Frage kann wohl niemand besser beantworten als Bio-Meistergärtner Erwin Seidemann, der in seinem Blumenpark zwischen Völs und Kematen natürlich auch viele Tipps parat hat!

Ein Hochbeet ist ein Biotop (ja, ist es wirklich – Teiche sind z.B. Feuchtbiotope), das künstlich angelegt wird. Meistens wird es aus Lärchen-Kanthölzern errichtet. Man kann es alternativ aus Stein, Ziegel, Kunststoff, Fertigbauteilen oder sogar Blech fertigen. Praktisch ist die viereckige Variante, neuerdings gibt es aber auch runde Hochbeete. In allen Ausführungen kann man Hochbeet natürlich auch in Fertigbauweise kaufen. Die Ausmaße sollten in jedem Fall ein "bequemes in die Mitte langen" garantieren.
Im Garten sollte man das Beet fünf bis zehn Zentimeter tief eingraben.  Es kann aber auch auf der Terrasse aufgestellt werden, wobei die Statik zu beachten ist. In diesem Fall wäre ein Fliesenboden wegen des Wasserabzugs zu empfehlen.

Was ist drin im Hochbeet?

Richtigerweise wird es unten mit einem Hasenstallgitter (Achtung: Mäuse) und an den vier Innenwänden mit einer Noppenfolie ausgekleidet. Danach erfolgt der schichtweise Aufbau, wobei von unten nach oben die Schichtdicke abnimmt.
Die unterste Schicht besteht aus 20 bis 25 cm grobem Strauchschnitt aus Gartenrückschnitten. Darauf befindet sich dann feiner Strauchschnitt und Laub (15 bis 20 cm), Gartenerde (10 bis 15 cm),  abgelagerter Kompost (10 bis 15 cm) und maximal 10 cm Gemüseerde. Der untere Aufbau braucht Rotteschichten, da solcherart Wärme frei und somit ein Mikroklima erzeugt wird, das fünf bis acht Grad höher liegt als normal. Die Pflanzen sind dadurch sozusagen "früher dran" und robuster.

Hochbeete sind zumeist viereckig – dass aber auch runde Ausführungen voll im Trend sind, ist Fakt! | Foto: Hassl
  • Hochbeete sind zumeist viereckig – dass aber auch runde Ausführungen voll im Trend sind, ist Fakt!
  • Foto: Hassl
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Vor- und Nachteile

Der Vorteil liegt hauptsächlich in einer früheren Ernte. Man muss sich außerdem nicht bücken und schont damit den eigenen Rücken (was nicht nur wegen des Reims empfehlenswert ist ...). Bodenneutrales Arbeiten sowie naturnahe Anbau sind der Gesundheit ebenfalls förderlich.
Der Nachteil ist, dass sich zu Beginn viele Nährstoffe einlagern, die beispielsweise im Salat weniger gut sind.  Mit der Wahl der richtigen Hochbeeterde erübrigt sich dann aber auch dieses Thema.
Alle fünf bis sechs Jahre gehört das Hochbeet komplett ausgeräumt, weil sonst der Effekt durch das Fertigverrotten der untersten Schichten nicht mehr gegeben ist.
Tipp: Die oberste Schicht gehört jährlich mit einer dünnen, einen Zentimeter starken Kompostschicht und einer Gemüse- oder Hochbeeterdeschicht ergänzt. Die Schichten sollte man durch ein eventuelles Umstechen nicht vermengen, sondern nur an der Oberfläche aufhacken. Die unteren Schichten sind locker genug, weshalb ein Umstechen nicht notwendig ist.

Was kann man pflanzen?

Am besten alle Gemüse, die sich gegenseitig gut ergänzen und sich die Nährstoffe nicht streitig machen, allerdings den Platz gut ausnützen: Salate, Kohlrabi, Pflücksalat (der schneller wächst und je nach Bedarf gepflückt werden kann), Porree/Lauch, Zwiebel, Karotten und Radieschen, Sellerie, Kohlgemüse, ein paar Kräuter am Rand (Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Koriander etc.). An den Seiten kann man auch Erdbeeren hinunterwachsen lassen. Am besten sind immer noch jene Sorten, die das Nährstoffüberangebot ein wenig verzehren!

Blumenpark Seidemann
Michelfeld 7, 6176 Völs
+43 512 30 28 00 –0
www.blumenpark.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.