Richtungsweisend
Regionale Offensive für Raumordnung und Photovoltaik

Photovoltaik-Lokalaugenschein mit LR Johannes Tratter am Dach des Schulgeböudes in Axams. | Foto: Hassl
  • Photovoltaik-Lokalaugenschein mit LR Johannes Tratter am Dach des Schulgeböudes in Axams.
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Vor kurzem stattete Landesrat Hannes Tratter den Bürgermeistern im Mittelgebirge einen Besuch ab.

Neben der Eröffnung des neuen Kinderbetreuungszentrums in Birgitz wurde in Axams über eine Photovoltaik-Offensive sowie den Schulterschluss der sechs Plateaugemeinden in der Raumordnung diskutiert. Um eine Überlastung der Infrastruktur durch ungebremsten Zuzug zu vermeiden und gleichzeitig Wohnraum für die ansässige Bevölkerung zu angemessenen Preisen zur Verfügung zu stellen, sollen sowohl auf bebauten als auch auf unbebauten Grundstücken künftig nur noch maximal 150 Quadratmeter Wohnnutzfläche auf einem Bauplatz von höchstens 500 Quadratmetern für den freien Markt errichtet werden dürfen, außer es besteht bereits eine höhere Bestandsnutzfläche.

Rückenwind

Alle Vorhaben, die diese Parameter überschreiten, benötigen über einen Bebauungsplan die Zustimmung des Gemeinderates. Dieser soll im Rahmen der Vertragsraumordnung dann erlassen werden, wenn Wohnraum für den Eigenbedarf geschaffen wird oder bei Bauträgern der Gemeinde ein Vergaberecht für einen Großteil der Wohnungen zu wohnbaugeförderten Preisen oder das gänzliche Vergaberecht zu einem vorher vereinbarten Preis zukommt: „Wir werden als Gemeinde die Wohnraumschaffung für den Eigenbedarf für die ansässige Bevölkerung aktiv ermöglichen und unterstützen“, so Vizebgm. Walter Mair. Private Bauträger ohne Eigenbedarf soll mit den neuen Regelungen jedoch ein Riegel vorgeschoben werden: „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass dieser Weg der richtige für Axams ist und uns die nachfolgenden Generationen dankbar sein werden“, zeigt sich Bürgermeister Thomas Suitner optimistisch, dass bald auch andere Gemeinden dem Beispiel im Mittelgebirge folgen werden. Bei der Umsetzung erhalten die Gemeinden Rückenwind von Raumordnungslandesrat Hannes Tratter.

Restriktive Auslegung

Auch Planungsverbands-Obmann Bgm. Josef Singer ist von der Maßnahme überzeugt: "In den letzten Jahren wurde von LR Tratter mit der gesetzlich normierten Vertragsraumordnung die Grundlage dafür geschaffen, dass Gemeinden in ihrer Eigenverantwortung Einfluss auf die Dynamik, den Bedarf und die Konditionen des Wohnungsmarktes nehmen können."  Um in Zukunft überhaupt noch Wohnraum zu leistbaren Konditionen anbieten zu können , sei eine restriktive Auslegung des TRO-Gesetzes, wie es die Gemeinde Götzens schon seit Jahren vorlebt, alternativlos, glaubt Bgm. Singer. "Angesichts der enormen Aufgabenstellung und zentralen Bedeutung des Themas wird es wesentlich sein, dass Gemeinden und Land Tirol in enger Abstimmung 
kooperieren. Wir haben gemeinsam die Zäsur in der Wohnraumbeschaffung eingeleitet- der Anspruch, den junge Familien zu Recht stellen wird unser größter, gemeinsamer politischer Auftrag der Zukunft sein!

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Vorausschauende Umsetzung

Landesrat Johannes Tratter: „Die Vertragsraumordnung bietet den Gemeinden viele Möglichkeiten zur effizienten und vorausschauenden Umsetzung verschiedener Maßnahmen, aber speziell zur Schaffung von leistbarem Wohnraum. Die Umsetzung der Gemeinden im Mittelgebirge kann als Vorzeigebespiel für die Möglichkeiten der Vertragsraumordnung gesehen werden und wird meinerseits voll unterstützt. Um jungen Menschen Möglichkeiten bieten zu können, brauchen wir Flächen zu finanzierbaren Preisen. Die Vertragsraumordnung ist dafür ein geeignetes Instrument. Die Mittelgebirgsgemeinden gehen hier einen zukunftsorientierten Weg.“

Weg in die Energieautonomie

Tatkräftige Unterstützung erhalten die Gemeinden von Landesseite auch für ihren Weg in die Energieautonomie. Mithilfe von Bedarfszuweisungen ist es möglich, in Axams im kommenden Jahr eine Photovoltaik-Offensive auf den Gemeinde- und Verbandsgebäuden zu starten. Auf Gebäudedächern von der Schule bis zum Vereinshaus und der örtlichen Feuerwehr sollen PV-Anlagen mit einer Gesamt-Leistung von 1,02 GWh installiert werden: „Damit können wir den Jahresstromverbrauch von rund 300 Haushalten bzw. nahezu den Gesamtverbrauch aller Gemeinde- und Verbandseinrichtung von der Schule bis zum Altersheim abdecken“, so Bürgermeister Thomas Suitner. Durch die Umsetzung eines Klein- und Trinkwasserkraftwerkes sind in den nächsten Jahren weitere Schritte geplant. Das langfristige Ziel sei, die Gemeinde in eine energieautarke Zukunft zu führen.
Vizebürgermeister Walter Mair dazu: „Es war eine sehr informative Besichtigung. Wir nähern uns dem gemeinsamen Ziel die Energiewende auch auf Gemeinde- und Verbandsebene zu schaffen und setzen konkrete Schritte in diese Richtung.“

Lesen Sie dazu auch diesen Bericht:

Gemeinden ziehen Notbremse bei gewerblichen Bauträgern

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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