Georg Schweighofer

Mit famoser Aufholjagd zum Vizeweltmeistertitel

Georg Schweighofer aus Birgitz krönte seine großartige Triathlon-Ironman Karriere mit dem Vizeweltmeistertitel bei der WM in Nizza.

BIRGITZ. "Vor fast 20 Jahren hat meine Triathlonreise mit dem Bezirksblätterteam 2004 in Klagenfurt begonnen und mein Leben maßgeblich beeinflusst," sagt der frischgebackene Vizeweltmeister. "War es in Klagenfurt damals noch das große Ziel, die Ziellinie zu erreichen und zu finishen, hat sich im Laufe der Jahre für mich der Anspruch in dieser Sportart erhöht. Tatsächlich durfte ich zuerst den süßen Duft des Podiums und später dann auch des Sieges bei mehreren Ironman-Rennen erleben. Logischerweise war dann Hawaii und damit auch einmal eine Topplatzierung bei der WM der große Traum." So beschreibt Georg Schweighofer seine lange Reise vom ersten Start im BEZIRKSBLÄTTER-Triathlon-Team bis zum Vizeweltmeistertitel 2023 in Nizza.

Steile Karriere

Der erste Traum erfüllte sich schnell. Der Tierarzt aus Birgitz qualifizierte sich in seiner Altersklasse fünf Mal für die Ironman-Weltmeisterschaft in Hawaii. Um hier starten zu dürfen, sind Erfolge in den diversen Veranstaltungen rund um den Globus Voraussetzung. Im Oktober 2022 schaffte er erstmals mit dem 8. Platz den Sprung in die Top 10. Das nächste Ziel war klar: Bei einer Ironman-Weltmeisterschaft sollte der Sprung auf das Podium geschafft werden.

Hohe Trauben

Dass die Trauben dort noch einmal ein Stück höher hängen, war kein Geheimnis – aber Schweighofer sah sich der Aufgabe gewachsen. "Mit meinem Freund Markus Jochum habe ich einen zweifachen Weltmeister als Trainingspartner an meiner Seite. Es erschien einfach machbar – vor allem, nachdem ich die Generalprobe in Nizza im Juni dieses Jahres für mich entscheiden konnte. Ich habe trainingsmäßig noch einmal alles auf eine Karte gesetzt."

Der große Tag

... war gekommen und Gerog Schweifhofer stürzte sich mit über 2.000 der besten Triathleten der Welt ins azurblaue Meer in Nizza. Auf der ersten Schwimmrunde lief noch alles nach Plan, am Beginn der zweiten Runde schien die Zielsetzung aber bereits konkret gefährdet: "Ich bekam mehrere Schläge eines Mitbewerbers auf den hinteren Oberschenkel - dies führte zu starken Krämpfen. Die Schwimmzeit war ebenso enttäuschend wie die Platzierung. Statt unter den Top 5 lag ich an 103. Stelle unter den 280 Athleten in meiner Altersklasse M55-59.

Erfahrung und Wissen

In dieser scheinbar aiusweglosen Lage kam ihm dann die jahrelange Erfahrung und das Wissen, dass bei einem Ironman erst am Ende abgerechnet wird, zu Gute. "Ich hielt trotz allem weiter an meinem Plan, mich am Anfang der Radstrecke mit 2500 Höhenmeter zurückzuhalten und mir die Körner für die zweite Rennhälfte aufzusparen, fest."
Das schien zu funktionieren. Mit Fortdauer des Rennens zog der Birgitzer unaufhaltsam an der Konkurrenz vorbei.  "Als ich nach 180 km vom Rad stieg, hatte ich 95 Plätze gut gemacht und war auf den 8. Zwischenrang vorgefahren."

Perfektes Team

Georg Schweighofer war nicht allein: "Auf der Laufstrecke hatte ich ein perfektes Supportteam, welches ständig am Handy die neuesten Zwischenstände erkundete und so wusste ich, dass mir noch zwölf Minuten auf das Podium fehlten. So hielt ich mich auch im abschließenden Marathon an die Vorgabe, Kräfte für die zweite. Hälfte des Marathons zu sparen. Hier ist  bekannterweise der Knackpunkt in jedem Ironman. Als ich dann bei km 33 bei meiner Schwester vorbeilief und sie mir zurief, dass der Zweitplatziere nur mehr 20 sec vor mir war, mobilisierte ich nochmal alle Reserven und setzte zum entscheidenden Überholmanöver an."

Unbeschreibliches Gefühl

Georg Schweighofer stürmte als Zweiter über die Ziellinie – und vor ihm lag nur ein ehemaliger Weltklasseradfahrer. Laurent Jalabert bilanzierte im Laufe seiner großen Karriere als Vuelta-Sieger, Zeitfahr.Weltmeister, Tour de France-Etappensieger etc.!
"Das tat meiner Freude keinen Abbruch", so der frischgebackene Ironman-Vizeweltmeister. "Ich war nach einer langen Reise am Ziel meiner sportlichen Träume angekommen und durfte bei der Siegerehrung als Vizeweltmeister am Podium stehen - ein unbeschreibliches Gefühl nach dem jahrelangen Training. Danke an alle, die zu diesem unbeschreiblichen Erlebnis beigetragen haben."

Kleiner Wernutstropfen

Getrübt wurde das Ergebnis nur dadurch, dass  Freund und Trainingspartner Markus Jochum durch einen Infekt geschwächt ins Rennen ging und dieses dann letztlichnicht beenden konnte.  "Eine harte Entscheidung, für jemanden, der selbst alle Chancen auf den Weltmeistertitel hatte. Er hat die Gesundheit vor das sportliche Ziel gestellt, dafür gebührt im größter Respekt und das sollte auch Vorbildwirkung haben."

Empfang in Birgitz

Die Gemeinde Birgitz und die Musikkapelle Birgitz (Georg Schweighofer ist auch ein begeisterter Musikant) empfangen den Vizeweltmeister am Mittwoch, dem 20. September um 19 Uhr am Dorfplatz. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.

Zur Sache

Das BEZIRKSBLÄTTER-Triathlon-Team hat Geschichte geschrieben. Von 2004 bis 2013 wurden 60 Leserinnen und Leser ausgewählt. Sie durften ein halbjähriges Intensivtraining absolvieren und wurden mithilfe von Sponsoren mit erstklassigem Equipement ausgestattet. Dann ging es auf die Reise zu internationalen Ironman- und Challengebewerben: Unsere Teams waren in Klagenfurt, dreimal in Zürich, dreimal in Nizza, zweimal in Roth und je einmal in Kopenhagen und in Barcelona am Start. Der Ironman-Bewerb besteht aus Schwimmen (3,5 km). Radfahren (180 km) und Laufen (Marathondistanz).
Die "Hall of Fame" mit allen, die sich ihren Traum erfüllen konnten, finden Sie auf www.meinbezirk.at/hall-rum/c-sport/die-hall-of-fame-der-grossen-bezirksblaetter-triathlonaktion_a28587

Alles über die sportliche Laufbahn von Georg Schweighofer steht auf unserer Themenseite auf www.meinbezirk.at
Alle Detailresultate und Zeiten von Georg Schweighofer finden Sie HIER
Infos über die Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza 2023 gibt es HIER
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