Bio-Gärtnerei Seidemann
Wenn die Sterne leuchten in der Weihnachtzeit

Die ganze Vielfalt der Farbenpracht von Weihnachtssternen wird hier anschaulich dakumentiert. | Foto: Hassl
6Bilder
  • Die ganze Vielfalt der Farbenpracht von Weihnachtssternen wird hier anschaulich dakumentiert.
  • Foto: Hassl
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Botanisch: Euphorbia pulcherrima. Die Poinsettie, der Advent-, Weihnachts- oder Liebesstern (Frankreich). Heimat: Mexiko. Familie der Wolfsmilchgewächse!

Das sind die Basics des Weihnachtssterns, der jetzt in der Bio-Gärtnerei Seidemann zwischen Völs und Kematen Saison hat und dort in reicher Vielzahl leuchtet. Keine andere Pflanze beschreibt und symbolisiert die Advent- und Weihnachtszeit besser und intensiver. In den letzten Jahren ist sie ein bisschen zum „Industrieprodukt“ verkommen, nun ist der Stern allerdings leuchtendes Beispiel dafür, dass mit Züchtungsarbeit in Verbindung mit viel Kreativität wieder etwas geschaffen werden kann, das nicht nur ein Werbegag ist, sondern Liebe zu einer sehr traditionsreichen Blume in sich birgt.

Aussehen

"In seiner mittelamerikanischen Heimat kann der Stern bis zu 10 Meter hoch werden", weiß  Erwin Seidemann. "Bei uns ist über Jahre hinweg unter optimalen Voraussetzungen wie in botanischen Gärten eine Höhe von bis zu 3 Meter möglich.". Die Pflanze hat je nach Sorte herzförmig-lanzettliche Blätter. Die Hochblätter verfärben sich dann im natürlichen Kurztag im Herbst (unter ca. 12 Stunden Tageslänge) rot, rosa oder weiß oder in eine anderen, besondere Farbe. Dies sind dann die sogenannten Brakteen und dienen in der Natur der Bienenanlockung. In der Mitte befinden sich die eigentlichen Blüten (Cyathien), welche meist Honigdrüsen enthalten. Dies sind kleine Kügelchen, welche den i-Tupfen darstellen und letztendlich die äußere Qualität ausmachen.

Bunte Farben gibt es nicht nur bei den großen, sondern auch bei den kleinen Sternen. | Foto: Hassl
  • Bunte Farben gibt es nicht nur bei den großen, sondern auch bei den kleinen Sternen.
  • Foto: Hassl
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Die richtige Pflege

"Wir als Bio-Gärtnerei haben ein besonderes Augenmerk auf lange Haltbarkeit und weniger Trockenheitsempfindlichkeit gelegt", informiert Erwin Seidemann. "Unsere Sterne halten nach Kundenangaben mindestens bis Ostern und brauchen deutlich weniger Wasser! Die Pflege ist aber auch sonst denkbar einfach, obwohl so viele Menschen Probleme damit zu haben scheinen."
Das wichtigste ist der Transport von der Gärtnerei nach Hause. Kältebrücken sollten unbedingt vermieden werden. Also unbedingt gut mit Papier (nicht Folie) einpacken! Im kalten Auto nur kurz stehen lassen! Den Ballen niemals austrocknen, aber auch nicht im Wasser stehen lassen, da dies die Wurzeln faulen lässt. Eine Zimmertemperatur von 18-20°C ist empfehlenswert, neue Sorten können es auch kühler (15-18°C) haben. Ein heller Standort, auch neben dem Südfenster, ist wichtig – aber bitte ohne Zugluft, Ventilator oder sonstige Luftanstrahlung, die die Blätter faulen lässt. An heizintensiven Tagen sollten die Blätter – aber nicht Blüten – besprüht werden. Unbedingt an heizintensiven Tagen die Blätter (nicht Blüten) besprühen. Ab Jänner sollte einmal wöchentlich mit einem Grünpflanzendünger über das Gießwasser gedüngt werden.

Neue Entwicklungen

Früher fand man nur rot, rosa und weiß. Jetzt sind auch Sorten mit gezähnten, buntfarbigem Laub, aber auch gesprenkelten Hochblättern gefragt. Eine neue Entwicklung ist die kleinwüchsige, dunkellaubige, mit leuchtenden poppigen Hochblütchen ausgestattete „Princettia“, die ausgezeichnet hält und weg vom manchmal negativen Weihnachtssternimage geht.
Eine Frage steht im Raum: Was ist, wenn ein Stern kein 2.mal mehr blüht? Erwin Seidemann weiß die Antwort:  "Meistens sind zu niedrige Temperaturen, zu wenig Dünger und vor allem fremde Lichteinflüsse schuld! Die Pflanze verträgt nicht einmal Störlicht durch Leuchtstoffröhren oder Glühbirnen. Nach elf Stunden Tageslicht sollte es die Pflanze unbedingt dunkel haben! Am besten wäre es, wenn man am Abend, sobald man das Licht im Raum anmacht, den Weihnachtsstern in einen dunklen Raum oder unter den Tisch stellt, damit kein Licht auf die Pflanze fällt. Dieses Prozedere sollte man im Oktober/November und solange, bis sich Farbe zeigt. täglich wiederholen. Nur so kann man sicher sein, dass die Pflanze zum Blühen kommt."

Egal in welcher Farbe und in welcher Größe – in der Bio-Gärtnerei Seidemann ist für alle was dabei! | Foto: Hassl
  • Egal in welcher Farbe und in welcher Größe – in der Bio-Gärtnerei Seidemann ist für alle was dabei!
  • Foto: Hassl
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Der Stern im Sommer

Im Sommer kann der Weihnachtsstern ohne weiteres ins Freie gebracht werden, allerdings an einen halbschattigen Standort. Der Rückschnitt um midestens ein Drittel ist im Frühsoller (Juni) möglich.
Weihnachtssterne haben mitunter das Image, giftig zu sein, was durch die Wolfsmilch beim natürlich unüblichen Verzehr FRÜHER seine Richtigkeit hatte. Der Bio-Gärtner räumt in der Gerüchteküche ordentlich auf: "Die Züchtungsarbeit hat hervorgebracht, dass viele Inhaltsstoffe verschwunden sind und aktuell bis zu 72 Weihnachtssterne mittlerer Größe auf einmal verspeist werden müssten, um Vergiftungserscheinungen zu haben. Auch Tiere sind deutlich weniger gefährdet als vermutet!

Beim Kauf bitte beachten


* Wo steht die Pflanze beim Kauf?

Wenn sie im kühlen Verkaufsraum mit wenig Licht und noch dazu eingepackt in einer Kunststofftüte steht, dann ist ein schnelles „Ablaufdatum“ vorprogrammiert.
* Steht die Pflanze nass?
Wenn man die Pflanze aufhebt, muss sie leicht sein und darf auf keinen Fall im Wasser stehen, sonst sind die Wurzeln bereits kaputt. Der Stern darf sogar leicht welk stehen, weil dann ist die Gesundheit der Wurzeln eher gewährleistet. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte ein Fachmann hinzugezogen werden, der dann die Pflanze eventuell sogar austopft.
*Wie ist der Nachhauseweg?
Eine gute, frostsichere Verpackung und ein warmes Auto sind die Voraussetzung für ein gesundes Ankommen in den eigenen vier Wänden. Kältebrücken sind in jedem Fall zu vermeiden, sonst rieselt das Laub.

Weitere Infos: https://www.blumenpark.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.