Unfallgefahr im Sommer
Bei Hitze 73 Prozent mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden
Ein Drittel aller Verkehrsunfälle ereignet sich im Sommer. Gerade Alltags- oder Verkehrssituationen, die eine hohe Konzentration erfordern, sind bei steigenden Temperaturen fehleranfällig.
ÖSTERREICH. Extreme Hitze bedeutet für den menschlichen Organismus eine hohe Belastung. Das hat auch Auswirkungen auf die Sicherheit: "Ab einer Temperatur von 30 Grad sinkt die Reaktionsgeschwindigkeit und Koordinationsfähigkeit", warnt der österreichische Versicherungsverband (VVO). Fehlerhäufigkeit und ein erhöhtes Unfallrisiko seien die Folge.
Ein Drittel aller Verkehrsunfälle im Sommer
Neben zunehmenden Risiken im Bereich der Arbeitssicherheit steigen laut KFV-Analysen auch die Unfallzahlen im Straßenverkehrsbereich. So zeigen Auswertungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) der Unfallstatistik in Kombination mit den Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: Liegt die gemessene Tageshöchsttemperatur bei 30 Grad Celsius oder darüber, ereignen sich im Vergleich zu Tagen mit maximal 20 bis 25 Grad um 73 Prozent mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Diese enden laut KFV mit 69 Prozent mehr Verletzten und 57 Prozent mehr Todesopfern. Besonders gefährlich wird die Hitze für Einspurige: Die Zahl der Fahrradunfälle ist mehr als dreimal so hoch, die der Motorradunfälle fast sechsmal.
Generell verzeichne man im Sommer mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden als im Winter. Auffällig sei, dass es in den Sommermonaten am häufigsten zu Unfällen beim Überholen, aufgrund von Übermüdung, technischen Defekten bzw. mangelhafter Ladungssicherung und Hindernissen auf der Fahrbahn kommt, heißt es vom österreichischen Versicherungsverband. Der VVO rät bei längeren Fahrten an heißen Sommertagen, unbedingt regelmäßige Pausen im Freien, möglichst im Schatten einzulegen, um Müdigkeit und Unkonzentriertheit zu vermeiden. Kinder und Tiere sollten nie im Auto zurücklassen werden.
VVO: Vier Sicherheitstipps zum Schutz vor Hitze während der Arbeit
- Trinken Sie bei mehr als 30 Grad Lufttemperatur und mittelschwerer bis schwerer Arbeit alle 20 Minuten ca. ein Viertel Liter Flüssigkeit.
- Bei Arbeiten im Freien unter großer Hitze ist die Gefahr von Sonnenstich oder Hitzschlag sowie Haut- und Augenerkrankungen besonders groß. UV-Schutzbrille, Schirmkappe oder Schutzhelm mit Nackenschutz schützen vor direkter Sonneneinstrahlung. Verwenden Sie Sonnenschutzmittel.
- Nach Möglichkeit sollte der Arbeitsplatz mit einem Schattenspender geschützt oder der Arbeitsbeginn in die kühleren Morgenstunden vorverlegt werden.
- Bei großer Hitze sind jedenfalls auch zusätzliche Arbeitspausen zu empfehlen.
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