FAQs
Corona-Virus: Die wichtigsten Fragen und Antworten
1. Wie überträgt sich das Corona-Virus?
Das Robert-Koch-Institut unterscheidet zwischen drei Kategorien:
Kontaktpersonen der Kategorie I sind Menschen, die in engem Kontakt zu einem Infizierten standen und deshalb ein höheres Ansteckungsrisiko haben. Wenn sie sich etwa mindestens 15 Minuten lang von Angesicht zu Angesicht mit einem Infizierten unterhalten haben, meist sind das Familienmitglieder, enge Freunde oder Mitbewohner. Ebenfalls zur Kategorie I zählen Menschen, die in direkten Kontakt mit Sekreten oder Körperflüssigkeiten eines Infizierten gekommen sind, etwa durch Küssen, Mund-zu-Mund-Beatmung oder weil sie angehustet oder angeniest wurden. Auch medizinisches Personal ohne Schutzausrüstung zählen zu Kategorie I.
Zu Kategorie II zählen Familienmitglieder und Menschen, die sich im selben Raum wie ein Infizierter aufgehalten haben – im Büro oder Klassenzimmer –, die aber keinen mindestens 15-minütigen Face-to-Face-Kontakt hatten. Betroffen ist auch medizinisches Personal, das sich im selben Raum wie ein Infizierter aufgehalten und keine Schutzkleidung getragen hat. Betroffene haben dabei einen Abstand von zwei Metern zu einem Infizierten nicht unterschritten.
Kontaktpersonen der Kategorie III medizinisches Personal, das während des gesamten Kontakts mit Infizierten angemessene Schutzkleidung getragen hat.
2. Wie gefährlich ist der neuartige Virus?
Wie gefährlich der Erreger ist, ist noch nicht genau abzusehen. Momentan scheint die Gefährlichkeit des neuen Coronavirus deutlich niedriger als bei MERS (bis zu 30 Prozent Sterblichkeit) und SARS (ca. 10 Prozent Sterblichkeit) zu sein. Man geht derzeit beim neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) von einer Sterblichkeit von bis zu drei Prozent aus. Bei 3,4 Prozent liegt die Sterblichkeit durch das Coronavirus nach derzeitiger Datenlage. Diesen Wert gab der Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am 5. März bekannt. Dabei handelt es sich um eine "grobe Abschätzung".Covid-19 ist damit deutlich tödlicher als die Grippe. Während einer durchschnittlichen Grippesaison liegt die Sterblichkeit durch Influenzaviren bei 0,1 Prozent der Infizierten.
3. Welche Symptome haben Betroffene?
Häufige Anzeichen einer Erkrankung mit dem neuartigen Corona-Virus sind unter anderem Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden. In 80 Prozent der Fälle verläuft die Erkrankung aber mild. Es gibt auch Erkrankte, die keine Symptome vorweisen. In schwereren Fällen kann die Infektion eine Lungenentzündung, ein schweres akutes Atemwegssyndrom, Nierenversagen und sogar den Tod verursachen.
4. Welche Personen-Gruppen erkranken am häufigsten?
Laut Gesundheitsministerium sind die Erkrankten durchschnittlich relativ jung.130 der bisher Betroffenen (bekannte Fälle derzeit rund 1.000) sind älter als 64, 134 Personen zwischen 55 und 64 Jahre alt. Ähnlich wie bei der saisonalen Grippe sind vor allem alte Menschen und immungeschwächte Personen lebensgefährdend betroffen. Das trifft besonders auf Patienten nach einer Organtransplantation zu, die Medikamente einnehmen müssen, die das Immunsystem unterdrücken. Aber auch bei Diabetikern und Menschen, die gerade eine schwere Virusgrippe überstanden haben, könnte eine Infektion mit Sars-CoV-2 schwerer verlaufen.
5. Welche Schutzmasken helfen?
"Einmal-Mundschutzmasken, wie sie im asiatischen Raum weit verbreitet sind, sind kein wirksamer Schutz gegen Viren oder Bakterien, die in der Luft übertragen werden", so Dr. Franz Allerberger, Leiter Geschäftsfeld Öffentliche Gesundheit der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit). Diese können lediglich dazu beitragen, das Risiko der Weiterverbreitung des Corona-Virus durch Spritzer von Niesen oder Husten zu verringern. "Was tatsächlich hilft, sind Feinstaubmasken, sogenannte FFP3-Masken, wie man sie im Krankenhaus verwendet", so Allerbauer. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie die Atmung beeinträchtige. Sie machen diese schwerer.
6. Ist man nach einer Coronavirus-Infektion immun?
Eine Covid-19-Patientin aus Japan, die bereits als genesen galt, hatte erneut schwere Symptome gezeigt, ein neuerlicher Test fiel positiv aus. Mediziner gehen aber eher nicht davon aus, dass man sich zwei Mal kurz hintereinander anstecken kann oder dass die Covid-19 in Wellen verläuft. Gegen Ende der Erkrankung könnten sich noch Reste des Virus in den Atemwegen befinden, so Isabella Eckerle, Virus-Expertin am Uni-Klinikum Genf. Die Symptome könnten auch von einer weiteren, zusätzlichen Infektion herrühren, die sich die Patientin zugezogen haben kann. Florian Krammer von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York vermutet, dass genesene Patienten „zumindest für Monate, möglicherweise auch Jahre“ immun sind, jedoch nicht lebenslang.
7. Wo soll ich mich bei Verdacht auf eine Ansteckung melden?
Bei allgemeinen Fragen: Coronavirus Hotline: 0800 555 621. Bei Verdacht: Hotline 1450. Wurde ein Test durchgeführt und dieser ist positiv: Wichtig ist sich beim Arzt oder im Klinikum vorher anzumelden, damit diese darauf vorbereitet sind und entsprechende Maßnahmen zum Schutz anderer Patienten getroffen werden können.
8. Wie lange überleben die Viren auf Oberflächen und der Luft?
Laut Studie, die Virologen im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht haben, lässt sich das Corona-Virus zwei bis drei Tage auf Oberflächen aus Kunststoff oder Edelstahl nachweisen. Das ergaben mehrere Experimente. Das würde bedeuten, dass das Virus so lange zb. auf Türklinken, Tastaturen von Geld- oder Überweisungsautomaten oder an Einkaufswagen haften bleibt, wenn diese vorher mit dem Erreger kontaminiert wurden. Allerdings war dabei die Viren-Menge nach 72 Stunden deutlich geringer geworden. Grippeviren haften bis zu zwei Tage auf Oberflächen, Schnupfenviren und Noroviren, die schwere Durchfallerkrankungen verursachen können, bis zu sieben. Auf Pappe überlebte der Corona-Virus in den Experimenten 24 Stunden, in der Luft drei Stunden.
9. Wer entscheidet, ob ich getestet werde und ist der Test zuverlässig?
Kliniken und Hausärzte entscheiden. Sie orientieren sich dabei an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI): Symptome wie Fieber, Halsschmerzen und Atembeschwerden alleine reichen demnach nicht aus. Die Person muss außerdem Kontakt zu einer infizierten Person gehabt oder sich in einer Region aufgehalten haben, in der das Virus flächendeckend nachgewiesen wurde. Der Test gilt als sehr zuverlässig. Allerdings ist kein Test je hundertprozentig treffsicher. Zudem können Fehler in der Entnahme oder Handhabung der Proben das Ergebnis verfälschen.
10. Wie lange beträgt die Inkubationszeit?
Virologen gehen davon aus, dass die Inkubationszeit bis zu zwei Wochen beträgt, bis Symptome auftreten. Im Durchschnitt beträgt die Inkubationszeit laut WHO fünf bis sechs Tage.
11. Verschwindet das neue Coronavirus im Frühjahr von selbst wieder?
Manche Erreger, wie etwa Grippeviren, zeigen eine starke Saisonalität und verbreiten sich bevorzugt im Winter. Dass dies auch beim neuen Coronavirus der Fall wäre, ist derzeit aber nur eine Hypothese. Laut Robert-Koch-Institut wird man erst im Sommer wissen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Verbreitung von Sars-CoV-2 und der Jahreszeit gibt.
12. Warum gibt es noch keinen Impfstoff?
In China, Deutschland und den USA arbeiten Forscher mit Hochdruck an einem Impfstoff gegen das neue Corona-Virus. Zwar ist die Entwicklung eines Impfstoffs im Grunde nicht besonders kompliziert, doch bleibt die Frage, ob dieser dann tatsächlich wirksam und sicher für den Menschen ist. Hierfür braucht es klinische Studien - und die brauchen Zeit.
13. Wie kann ich helfen?
Rund 1.000 ehemalige Zivildiener sind bereits dem Aufruf der Bundesregierung am Sonntag gefolgt und haben sich freiwillig für den außerordentlichen Dienst gemeldet. Dieser ist von April bis inklusive Juni vorgesehen. „Wir brauchen derzeit jede helfende Hand, um in den Bereichen Pflege- und Altenbetreuung, Rettungs- und Krankenwesen die Versorgung sicherzustellen“, sagte Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Alle Informationen sind unter https://www.zivildienst.gv.at/ zu finden. Ansonsten gibt es viele Plattformen mit Informationen über Nachbarschaftshilfe. Das Rote Kreuz bittet um Blutspenden.
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