Wieden
Sabine Wilde bringt Betroffenen von Brustkrebs Yoga bei
In der Margaretenstraße 28 bringt Sabine Wilde Menschen, die an Brustkrebs erkrankt sind, Yoga bei. Damit will sie ihre eigenen positiven Erfahrungen weitergeben.
WIEN/WIEDEN. Eigentlich hat Sabine Wilde vor 20 Jahren mit Yoga angefangen, weil sie nach einem Ausgleich zu ihrem anspruchsvollen Job in der Wirtschaft gesucht hat. "Ich habe einiges ausprobiert und bin dann irgendwie bei Yoga gelandet", erinnert sie sich. Schon bald packte sie das Interesse und sie absolvierte eine vierjährige Ausbildung zur Yoga-Lehrerin und begann, ihre eigenen Kurse anzubieten.
Als bei ihr 2010 und dann erneut 2014 Brustkrebs diagnostiziert wurde, wurde die Sportart für sie zu einem hilfreichen Instrument, mit dem sie ihren Körper zu spüren und zu entspannen lernte. "Ich habe mir selbst versprochen, dass ich diese positiven Erfahrungen weitergeben würde, wenn ich die Therapie gesund überstehen würde", erzählt Wilde. Das tat sie dann auch.
Sich selbst wieder spüren
Seit 2012 bietet sie in der Margaretenstraße 28, gleich neben dem Taekwondo-Verein ihres Ehemanns Gerhard Wilde, 90-minütige Yoga-Einheiten für Brustkrebsbetroffene an. Im Zuge dessen arbeitet sie seit Jahren mit der Krebshilfe Wien zusammen und hat auch einige Zusatzausbildungen absolviert. "Meine Stunden sind so aufgebaut, dass wir beim Ankommen kurz innehalten und uns selbst spüren. Dann machen wir mit verschiedenen Atemtechniken weiter, mobilisieren und bewegen den ganzen Körper", erklärt Wilde.
Dabei ist es ihr wichtig, die Einheiten an die jeweiligen Möglichkeiten und Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer anzupassen. "Ich biete eine ganz sanfte Form des Yogas an. Der Fokus liegt auf der Beweglichkeit und Mobilisierung der Brustwirbelsäule, der Hals-Nacken-Region und des Schultergürtelbereichs. Vor allem an diesen Stellen findet sehr viel körperlicher Rückzug statt. Alles, was den Brust- oder Herzraum öffnet, hat deswegen eine spürbare psychische Wirkung und stimuliert das parasympathische Nervensystem, sodass man sich zumeist zuversichtlich und fröhlich fühlt", fährt die erfahrene Yoga-Lehrerin fort: "Ich versuche auch immer, einfache Variationen von Achtsamkeits- oder Meditationsübungen einfließen zu lassen, damit die Frauen das mitnehmen können."
Jeder kann Yoga praktizieren
Im Gegensatz zu vielen anderen Yoga-Klassen kann man bei Wilde jederzeit einsteigen. "Ich habe das bewusst als offene Klasse gestaltet, weil Frauen, die gerade in Chemotherapie sind, nicht jede Woche zum Yoga kommen können." Prinzipiell sind alle Personen, die von Brustkrebs betroffen sind, in ihren Kursen willkommen – unabhängig vom Geschlecht oder dem Stadium der Erkrankung, in dem sie sich gerade befinden. Wichtig ist nur, dass sie das Okay von ihren Ärztinnen und Ärzten haben. "Man muss nicht viel können, um Yoga zu machen", weiß Wilde.
Menschen mit Brustkrebs können sich unter 0650/333 52 45 oder info@yoga4health.at für die Yoga-Klasse anmelden. Am Freitag, 26. April können interessierte Personen von 16.30 bis 18 Uhr zu einer Schnupperstunde kostenlos und unverbindlich vorbeikommen.
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