Boehringer-Ingelheim: Baubeginn beim Pharma-Riesen
Boehringer-Ingelheim baut aus und will 400 zusätzliche Stellen schaffen.
MEIDLING. Der Meidlinger Pharmakonzern an der Altmannsdorfer Straße baut aus. Geplant ist eine neue Produktionsanlage für medizinische Wirkstoffe, die mit Hilfe von Zellkulturen hergestellt werden. Offizieller Baubeginn ist im April. Doch schon jetzt laufen zahlreiche Vorbereitungen, damit die neue Produktionsstätte wie geplant im Jahr 2021 in Betrieb gehen kann. Eine halbe Milliarde Euro plant das Unternehmen dafür, die größte Investition der Firmengeschichte.
"Derzeit werden Bohrpfähle und Schlitzwände für den Tiefenbau und die Baugrubensicherung hergestellt", sagt Konzernsprecher Matthias Sturm. "Ansonsten sind wir mit der Einrichtung für den Tiefbau weitgehend fertig. Wenn es mit dem Hochbau losgeht, wird es aber wieder Maßnahmen zur Baustelleneinrichtung geben."
Neue Ampel
Teil des Baustellenkonzeptes ist eine neue Ampel, die in Höhe der Altmannsdorfer Straße 55 errichtet wird. Sie soll Mitte März in Betrieb gehen. "Dadurch kann der Baustellenverkehr direkt nach Süden abfahren", so Sturm. "Er muss dann nicht mehr über die Dr.-Boehringer- und die Belghofergasse abgeleitet werden." Ab 2019 soll der gesamte Werksverkehr über diese neue Route fahren.
Vom Auto aufs Rad
Überhaupt hat man bei Boehringer-Ingelheim große Ziele in Sachen Verkehr. "Mit Beginn der Bauarbeiten wurden auch viele Mitarbeiterparkplätze aufgelassen", so der Unternehmenssprecher. "Wir wollen unsere Mitarbeiter zum Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel und das Rad motivieren. Deshalb schränken wir unsere Parkplätze ein."
Shuttle eingerichtet
Um diesen Umstieg zu erleichtern, hat man bei Boehringer ein umfangreiches Verkehrskonzept entwickelt. Die Umsetzung hat bereits begonnen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei den Bahnhöfen Hetzendorf und Meidling zu. Vor allem letzterer spielt als Umsteigeknotenpunkt für Pendler eine wichtige Rolle.
"Vom Bahnhof Meidling bieten wir für unsere Mitarbeiter schon jetzt ein Express-Shuttle per Bus an," so Sturm. "Die Anreisezeit vom Bahnhof zum Betrieb hat sich dadurch für unsere Mitarbeiter halbiert."
Neuer Übergang
Teil der Baumaßnahmen ist die Verbesserung der Anbindung des S-Bahnhofes Hetzendorf an das Werksgelände. "Hier arbeiten wir eng mit den ÖBB zusammen", sagt Matthias Sturm. "Gemeinsam mit den ÖBB werden wir einen neuen Übergang zur Ostseite der Altmannsdorfer Straße errichten. Damit bekommen unsere Mitarbeiter einen sichereren und kürzeren Zugang zum Werksgelände." Im zweiten Jahresviertel dieses Jahres soll es mit den Bauarbeiten für diesen Teil des Projektes losgehen.
E-Bike-Stationen
Auch die Radfahrer hat das Unternehmen im Blick. Denn der Anteil des Autoverkehrs bei den Einpendlern soll von bisher mehr als 50 Prozent auf 25 Prozent verringert werden.
Aus diesem Grund werden Maßnahmen zur Attraktivierung des Radverkehrs durchgeführt: "Wir wollen Radabstellanlagen und Servicestationen auf dem Werksgelände aufstellen," sagt Sturm. "Außerdem werden wir Ladestationen für E-Bikes errichten."
Mit den neuen Produktionsanlagen will Boehringer die Produktpalette erweitern. "Derzeit produzieren wir unter Einsatz von Mikroorganismen", so Sturm. "In den neuen Gebäuden wird unsere Zellkulturtechnologie untergebracht."
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