Petition
Gruppe will die Favoritenstraße im Vierten verkehrsberuhigen
Die Gruppe RAUM-FAIR-TEILEN der AgendaWieden ist zwar erfreut, dass die Favoritenstraße zwischen Rainergasse und Paulanergasse verkehrsberuhigt wird. Für sie ist das jedoch nicht genug. Deswegen starteten sie eine Petition, damit schon ab dem Gürtel Tempo 30 gilt.
WIEN/WIEDEN. Seit dem Sommer schreiten die Bauarbeiten für die Umgestaltung der Favoritenstraße voran. Zu den zahlreichen Veränderungen, die das neue Projekt mit sich bringt, zählt auch eine weitgehende Verkehrsberuhigung. Dementsprechend dürfen Autos auf der Favoritenstraße zwischen der Rainer- und der Paulanergasse Tempo 30 nicht mehr überschreiten.
Der Gruppe "RAUM-FAIR-TEILEN" der AgendaWieden reicht das jedoch nicht. Sie möchte, dass bereits ab dem Gürtel Tempo 30 gilt. Dafür hat sie eine Petition gestartet. "Es hat keinen Sinn, wenn Autos vom Gürtel mit 50 km/h auf die Favoritenstraße fahren und dann erst ab der Rainergasse bremsen", sagt Christine Schleifer-Tippl, die die Petition mitinitiiert hat.
Die Gruppe RAUM-FAIR-TEILEN engagiert sich für eine Verkehrswende und mehr lebenswerten Stadtraum. Sie möchte mit ihren Aktivitäten sicherere, bewegungsaktive Mobilität für jedes Alter und eine faire Verteilung des öffentlichen Raums fördern.
Einspruch der Wiener Linien
"Die Umgestaltung soll dazu dienen, die Aufenthaltsqualität in der Favoritenstraße zu erhöhen. Wenn man das auf der ganzen Strecke umsetzen würde, würde das weniger Lärm und mehr Sicherheit bedeuten." Der 450 Meter lange Abschnitt zwischen dem Gürtel und der Rainergasse mache immerhin zirca 40 Prozent der Favoritenstraße aus.
Diesen Wunsch teilt eigentlich auch der Bezirk, wie Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) erklärt: "Im Vorfeld der Umgestaltung haben wir in der Verkehrsverhandlung mit der MA 46 – Verkehrsorganisation gefordert, auf der gesamten Favoritenstraße auf der Wieden Tempo 30 einzuführen. Die Wiener Linien haben aber Einspruch eingelegt."
Die Begründung: Da der 13A stadtauswärts die Strecke von der Rainergasse bis zum Gürtel fährt, sei das nicht möglich. "Eine Verkehrsberuhigung hätte aber keinen Einfluss auf den 13A. Dieser kann hier nämlich gar nicht auf 50 km/h beschleunigen", kontert Schleifer-Tippl. "Seine Strecke führt bergauf über mehrere Schutzwege. Nur für Autos würde sich etwas ändern."
Petition ist online
Bei den Wiener Linien kann man den Wunsch der Gruppe nach Verkehrsberuhigung zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum nachvollziehen. "Die Öffis sind aber nur attraktiv, wenn sie die Fahrgäste schnell und ohne Stau ans Ziel bringen", erklärt eine Sprecherin. " Durch Tempo 30 brauchen unsere Fahrzeuge länger und damit brauchen auch tausende Fahrgäste länger für ihre Wege. Kurze Abschnitte mit Tempo 30 erhöhen die Fahrzeit zwar scheinbar nur gering, jedoch summieren mehrere solcher Abschnitte die Fahrzeitverluste auf der Gesamtstrecke auf ein beträchtliches Ausmaß."
Sie führt fort: "Untersuchungen ergeben, dass sich die Mehrheit der KFZ-Lenkerinnen und -lenker nicht an Tempo 30 hält. Linienbusse sind dagegen mit exakt aufzeichnenden Fahrtenschreibern ausgerüstet. Buslenker*innen halten sich daher sehr genau an die Tempolimits. Dies benachteiligt den öffentlichen Verkehr." Die Petition kann man online auf www.wien.gv.at/petition/online unterschreiben.
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