Konzert CANTO GENERAL
von Mikis Theodorakis
Dirigent und Gesamtleitung Leopold Griessler
Chorleitung Sybille von Both
Solisten: Sergio Cattaneo, Julia Schilinski + 130 ChorsängerInnen
Kartenpreise von € 12,- bis € 45,-
Der Canto General (Der Große Gesang) ist ein Gedichtzyklus des chilenischen Dichters Pablo Neruda über Lateinamerikas Kampf gegen den Kolonialismus. Entstanden 1950 wendet sich der Canto General an alles, was das Leben bestimmt und ist unvergleichlich in seiner menschlichen Thematik, seinem kämpferischen Geist und seiner historischen Spannweite. Verfolgt von den Schergen der Diktatur schrieb Pablo Neruda den Canto General versteckt in Hinterhöfen, Kammern und Hütten. Diese Erlebnisse sind in das Werk eingeflossen und dennoch gibt es dem entrechteten Volk Hoffnung und Perspektive für die Zukunft.
Der Gedichtzyklus ist ein Wachrütteln gegen Lethargie und Ohnmachtsgefühle, indem an die Wurzeln angeknüpft wird, die historischen Grundlagen wieder transparent gemacht werden und die eigenen Entfaltungsmöglichkeiten wieder ins Bewusstsein gerufen werden. So wurde der Canto General zu einem universellen Werk mit der Botschaft „Eine andere Welt ist möglich!“.
Der Gedichtzyklus besteht aus 231 Gedichten in 15 Abschnitten, umfasst mehr als 15.000 Zeilen und kann als Geschichte oder Enzyklopädie des gesamten südamerikanischen Kontinents betrachtet werden.
Anfänglich hat der chilenische Komponist und Pianist Sergio Ortega gemeinsam mit Gustavo Becerra eine Vertonung des Gedichtzyklus verfasst, die 1970 uraufgeführt wurde.
Danach wurden Teile dieses Gedichtzyklus vom griechischen Komponisten Mikis Theodorakis zu einem „Oratorium für zwei Solostimmen mit gemischtem Chor und Orchester“ verarbeitet. Ursprünglich plante Mikis Theodorakis 1973 eine Tournee durch verschiedene amerikanische Länder. Pablo Neruda sollte bei den Aufführungen seine eigenen Gedichte dazu vortragen. Die Uraufführung hätte im Stadion von Santiago de Chile stattfinden sollen, jedoch wenige Tage vor dem Konzert wurde am 11. September 1973 die demokratisch gewählte Regierung unter Salvador Allende gestürzt, dieser ermordet und der Aufführungstermin auf unbekannte Zeit verschoben. Kurz nach dem Putsch am 23. September 1973 starb Pablo Neruda an Herzversagen.
Die Welturaufführung fand nach dem Sturz der griechischen Junta am 13. August 1975 im Stadion von Piräus statt. Mikis Theodorakis kehrte aus dem Exil zurück und feierte ein triumphales Comeback. Weitere Aufführungen folgten in Athen, Thessaloniki und Patras vor insgesamt 125.000 Menschen. Die seinerzeit geplante Aufführung des Canto General in Chile fand nach dem Ende der Militärdiktatur im April 1993 statt.
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