Ausblick
So wird der Sommerreiseverkehr zum Ferienbeginn
Der Mobilitätsclub ÖAMTC rechnet angesichts des Ferienbeginns am ersten Juli-Wochenende mit keinen Verkehrsbehinderungen.
ÖSTERREICH. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ist am Freitag für rund eine halbe Million Kinder und Jugendliche ein turbulentes Schuljahr zu Ende gegangen. Für die 650.000 Kinder und Jugendlichen in den westlichen Bundesländern beginnen die Sommerferien erst eine Woche später. Drei Viertel planen in den Ferien auch heuer einen Urlaub, rund ein Viertel will ins Ausland fahren.
Ruhiger Ferienbeginn
Der ÖAMTC rechnet angesichts des Ferienbeginns am ersten Juli-Wochenende mit keinen Verkehrsbehinderungen. Nach Einschätzungen des Mobilitätsclubs werden die ersten Urlaubswochen noch eher ruhig verlaufen. "Die ersten Wochenende im Juli waren eigentlich immer problemlos. Es gibt zu Ferienbeginn einen starken Freitag, der war heute aber nicht extrem", erklärt Harald Lasser vom ÖAMTC im Gespräch mit den RMA. Wenn die großen deutschen Bundesländer, allen voran Bayern und Baden Württemberg am letzten Juli Wochenende Ferienbeginn haben, dann gebe es traditionell einen großen Drang Richtung Süden. "Wie sich das heuer auswirken wird, weiß man nicht, ob die kommen oder nicht", sagt Lasser. Der Experte glaubt aber nicht, dass sich der Ferienverkehr heuer auf die wichtigen Verkehrsverbindungen auswirken wird. "Was es heuer sicher vermehrt geben wird, sind Ausflüge. Wir gehen davon aus, dass Leute die nicht auf Urlaub fahren, vermehrt baden fahren und sich in Österreich etwas anschauen werden. Aber auch das wird sich nicht am ersten Wochenende abspielen."
Auch das zweite Ferienwochenende werde aller Wahrscheinlichkeit nach ruhig bleiben, so der Experte. An der Italienischen Grenze könnte der große Ansturm heuer gänzlich ausbleiben, "es wird sich im Wesentlichen auf Kroatien einschränken, dahin werden sicherlich viele fahren", so Lasser. Was man nicht abschätzen könne, sei der Reiseverkehr durch die ehemaligen Gastarbeiter in die Heimatländer, "obwohl wir wissen, dass es für den Westbalkan eine Reisewarnung gibt."
Hoch im Kurs könnten diesen Sommer Tagesausflüge, etwa nach Ungarn und Tschechien stehen, sagt Lasser. Aber: "Es wird sicherlich ein anderer Sommer werden. Man darf nicht vergessen: Niemand weiß was passieren wird". Man könne jetzt noch keine Schätzung darüber abgeben, wie der August aussehen wird.
Mehr Verkehr auf untergeordneten Straßen
Der Experte rechnet damit, dass es vermehrt eine Verlagerung des Verkehrgeschehens von den Hauptverbindungen auf das untergeordnete Straßennetz geben wird, da viele auf einen Urlaub im Ausland heuer verzichten werden. Der ÖAMTC rät, auf den Zufahrten zu den Erholungsgebieten über den ganzen Sommer besonders an den Wochenenden Verzögerungen einzukalkulieren. Der Mobilitätsclub rechnet vor allem mit starkem Zustrom zu den Seengebieten: vom Bodensee, über die Kärntner Seen, dem Salzkammergut, bis zum Neusiedlersee werden die Zu- und Abfahrten belastet sein.
"Wo wir jetzt die Hauptprobleme haben, dass sind die Baustellen. Da hat sich nichts geändert", so Lasser weiter. Hier gebe es bis zu acht sehr relevante Baustellen in Österreich, etwa am langen Baustellenabschnitt zwischen Pack und Bad St. Leonhard, wo es auch an normalen Tagen staut. "Wenn in so einem Abschnitt ein Fahrzeug eine Panne hat, dann haben wir binnen kürzester Zeit ein paar Kilometer Stau". Käme ein Andrang, wie in den vergangenen Jahren , so würde man es hier merken, sagt Lasser.
"Wir werden Verkehr haben, keine Frage. Aber die Nord-Süd-Verbindungen werden heuer nicht so belastet sein", lautet die Einschätzung des Experten abschließend. Anfang bis Mitte September ist mit einem Abflauen des Urlauberreiseverkehrs zu rechnen. Der ÖAMTC bietet täglich aktualisierte Informationen über etwaige Änderungen im Grenzverkehr im Zusammenhang mit Corona, sowie der Lage in den Urlaubsländern unter www.oeamtc.at/urlaubsservice.
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