"Erinnert an Trump"
Hosi Wien kritisiert Plakolm für Transgender-Alter

- Die Familienministerin Claudia Plakolm sprach sich bei einem Interview mit der Kleinen Zeitung für eine Geschlechtsumwandlung erst ab 25 Jahren aus.
- Foto: BKA/Wenzel
- hochgeladen von Thomas Kramesberger
Die Homosexuellen Initiative Wien mit Sitz auf der Wieden reagiert entsetzt auf die Jugendministerin Claudia Plakolm. Diese hat in einem Interview erklärt, sie halte eine Altersgrenze für geschlechtsangleichende Behandlungen für richtig.
WIEN/WIEDEN. In einem Interview mit der Kleinen Zeitung wurde Familienministerin Claudia Plakolm (ÖVP) über diverse aktuelle politische Agenden angesprochen. Mitunter fiel eine Aussage, die für Diskurse sorgte: Sie drehte sich um Geschlechtsumwandlungen.
Auf das Thema angesprochen, äußerte sich die Ministerin, sie fände eine Altersgrenze ab 25 Jahren gut – davor seien junge Menschen noch nicht in der Lage, so eine große Entscheidung alleine auf sich zu nehmen: "Wir reden hier von Mädchen, die sich ihre gesunden Geschlechtsteile amputieren und Testosteron spritzen lassen. Das ist keine Kleinigkeit wie ein Piercing oder ein Tattoo. Das kann man nicht mehr rückgängig machen", so Plakolm im Interview. Diese Aussage sorgt bei der Homosexuellen Initiative Wien (Hosi) für Entsetzen.
"Einer Ministerin in Österreich unwürdig"
Es sei erschütternd, mit welcher Kaltblütigkeit Claudia Plakolm über die Grundrechte von transgender Personen spricht, so Ann-Sophie Otte, Obfrau der Hosi Wien: "Geschlechtsangleichende Maßnahmen sind keine Frage ideologischer Meinung, sondern eine medizinische Entscheidung, getroffen von Fachärztinnen und -ärzten gemeinsam mit den Betroffenen, auf Basis sorgfältiger Diagnostik, mehrerer Gutachten und Begleitung." Mit Halbwahrheiten bei ernsten Thematiken Stimmung zu machen, sei einer Ministerin in Österreich unwürdig und erinnere viel mehr an die US-Regierung unter Donald Trump.

- Die Obfrau der Hosi, Ann-Sophie Otte kritisiert Ministerin Claudia Plakolm (ÖVP) für die Aussage und fordert die Bundesregierung dazu auf, sich davon zu distanzieren.
- Foto: Manfred Sebek
- hochgeladen von Fabian Franz
Eine Altersgrenze von 25 Jahren sei ein massiver Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht und die medizinische Versorgung von trans Personen und widerspreche allen internationalen Standards – etwa dem der WHO oder der Europäischen Menschenrechtskonvention.
Im Interview argumentierte Plakolm, eine Geschlechtsumwandlung habe in der Lebensphase eines Jugendlichen in der Pubertät "aus meiner Sicht nichts verloren. Wir können Jugendliche mit so einer weitreichenden Entscheidung nicht alleine lassen." Dagegen konterte Ott: Plakolm sei selbst bereits mit 22 erstmals in den Nationalrat eingezogen und "hat dort über Gesetze für neun Millionen Menschen mitentschieden. Nun spricht sie erwachsenen Menschen die Fähigkeit ab, selbstbestimmt über ihren Körper und ihre Identität zu entscheiden." Ott fordert die Bundesregierung dazu auf, sich klar von der Aussage ihrer Ministerin zu distanzieren.
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