Branche hofft auf neues Gesetz
Markt für Windkraft ist massiv eingebrochen
Die kürzlich vom Klimaschutzministerium präsentierte Marktstatistik 2019 der erneuerbaren Energien zeigt den negativen Trend beim Ausbau der heimischen Windbranche, sowie bei den Beschäftigten auf. Die Branche setzt nun auf das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz.
ÖSTERREICH. In der vom Klimaschutzministerium präsentierten Marktstatistik „Innovative Energietechnologien in Österreich – Marktentwicklung 2019“ wird die ernüchternde Bilanz der Entwicklung der österreichischen Windbranche aufgezeigt. Der Inlandsmarkt ist von 2018 auf 2019 um 34,2 Prozent eingebrochen. 2020 wird es zu einem weiteren Rückgang von 84 Prozent kommen.
Seit 2014 ist der Windkraftausbau von 411 MW auf 152 MW im Jahr 2019 um zwei Drittel zurückgegangen. Auch die Anzahl der Personen, die in der Windbrache tätig sind, hat seit 2014 sukzessive abgenommen und ist von 6.000 auf 3.555 Personen um mehr als 40 Prozent gesunken.
„Die Politik hat in den letzten Jahren mit angezogener Handbremse der Windbranche und dem Klimaschutz einen Bärendienst erwiesen“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Die Handbremse muss jetzt mit dem kommenden Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz gelöst werden, das benötigt eine Zwei Drittel Mehrheit im Parlament. Dabei ist die Qualität funktionierender Fördersysteme von Bedeutung, damit das Ziel einer 100-prozentigen erneuerbaren Stromversorgung 2030 auch tatsächlich erreicht werden kann.“
Kleine Ökostromnovelle reicht nicht
Erst letztes Jahr im Herbst wurde mit der kleinen Ökostromnovelle die „Handbremse“ im Parlament gelockert und damit erhielten heuer im Frühjahr mehr als 300 Windkraftanlagen Verträge, welche ihre Errichtung in den nächsten Jahren sicherstellt. Diese Anlagen hatten teilweise bereits vor 4 Jahren ihre Bewilligungen erhalten, konnten aber wegen des Ökostromgesetzes bisher nicht errichtet werden. Der Bau dieser Anlagen alleine reicht aber bei Weitem nicht aus, um eine 100- prozentige Stromversorgung durch erneuerbare Energie bis 2030 zu erreichen.
Hohe Ziele
Das EAG müsse pro Jahr einen Ausbau der Windkraft von 120 Windräder mit einer Leistung von 500 MW und einer Stromerzeugungskapazität von 1,2 Mrd. kWh ermöglichen, um die von der Regierung selbstgesteckten Ziele erreichen zu können.
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