Vom Freihausviertel zur Oberen Wieden: Kampf den leerstehenden Lokalen

Auf einem Bezirksplan sind alle Leerstände eingezeichnet. | Foto: Degischer
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  • Auf einem Bezirksplan sind alle Leerstände eingezeichnet.
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WIEDEN. "Im Bezirk stehen über hundert Erdgeschosslokale leer und verwahrlosen. Wenn ein Geschäftsportal schrecklich aussieht, schädigt das auch die Geschäfte rechts und links daneben", klagt Ewald Muzler. Grund genug für den Sprecher der Agendagruppe „Begegnung im Freihausviertel“ gemeinsam mit den Agendamitgliedern ein Projekt ins Leben zu rufen, um dem Leerstand auf der Wieden ein Ende zu setzen. Leicht ist dieses Vorhaben jedoch nicht.

"Der Grund, warum ein Lokal leer steht, ist immer ein anderer", so Muzler. "Es wäre aber einmal ein Anfang, wenn das schlimme Aussehen der Geschäftsportale behoben werden würde - derzeit sind die meisten Geschäfte mit Werbematerial zugeklebt oder mit einem rostigen Rollbalken versperrt."

Nostalgische Fotoausstellung

Ein Projekt in Form einer Fotoausstellung im Wiedner Amtshaus soll nun Abhilfe schaffen: Noch bis 6. Juni ist die Fotoausstellung von Josef Samuel über leer stehende Geschäftslokale auf der Wieden zu sehen. Im Ausstellungsraum wurde eine Auflistung aller 103 Leerstände aufgelegt, in der interessierte Personen um Infos ansuchen oder Ideen zur Problemlösung beisteuern können.

Inwieweit das Projekt von Erfolg gekrönt ist, steht allerdings noch in den Sternen. "Es steht nicht wirklich alles leer, was so aussieht", stellt Kirsten Förster von der Agenda Wieden klar. "Viele Geschäfte werden als Lager genutzt oder eine Renovierung, die einer Vermietung voran geht, ist für den Eigentümer zu kostspielig. Es ist generell schwierig, auf Leerstände Einfluß zu nehmen."

Dass es sich bei dem Problem um kein aktuelles handelt, beweisen die Fotos von Josef Samuel. "Bereits vor zwanzig Jahren hat Samuel eine Ausstellung über Leerstände im Bezirk gemacht. Daher haben wir auch die viele beeindruckende Fotos, die den Unterschied der Geschäftsportale in einem Zeitsprung von zwanzig Jahren dokumentieren," so Muzler.

Doch nicht jeder Wiedner ist glücklich über die Herangehensweise der Agendagruppe. "Ich halte es aus tiefster, innerer Überzeugung geschmacklos, Gewerbetreibende oder Huaseigentümer im Rahmen einer Fotoausstellung an den Pranger zu stellen", so ÖVP-Bezirksparteiobmann Johannes Pasquali zur bz. "Es wäre wichtiger, die Wieden als Wirtschaftsstandort zu aktivieren." Zu erreichen wäre dies laut Pasquali durch eine verstärkte Vernetzung diverser Plattformen und einer wirtschaftfreundlichen Verkehrspolitik: "Parkplätze wurden in der Nähe von Einkaufsstraßen vernichtet und Unternehmen so vertrieben."

Leerstände in zwanzig Jahren halbiert

Ein Argument, das von Bezirksvorsteher Leo Plasch (SPÖ) mit Zahlen widerlegt wird. "Im Jänner 1997 gab es im Bezirk doppelt soviele Leerstände wie heute. Ein Erfolg, der aber nicht berauschend ist, da hundert leerstehende Geschäfte in so einem kleinen Bezirk immer noch zuviel sind - aber trotzdem ein Erfolg." Als Grund für unbenutzte Erdgeschosslokale nennt Plasch neben hohen Mieten und fehlenden Nachfolgern in kleinen Unternehmen auch die Zunahme der Einkaufszentren. "Allein bei den längeren Öffnungszeiten der Einkaufszentren können kleine Geschäfte nicht mithalten, da die Eigentümer entweder selber lange im Lokal stehen oder eine Angestellte bezahlen müssten - das bringt kleine Geschäfte um."

Unattraktive Gebiete auf der Wieden, in denen ein Leerstand besonders ausgeprägt vorkommt, gibt es laut Plasch nicht: "Es sind meist Hauptstraßen betroffen, da sich in Nebenstraßen sowieso keine Geschäfte halten."

Auch die Stadt Wien setzt sich mit der Problematik auseinander und hat mit ihrem Fonds "Wirtschaftsagentur Wien" das Programm "Geschäftsbelebung" ins Leben gerufen und fördert die Neubelebung leerer Geschäfte mit bis zu 15.000 Euro.

Hintergrund

Bericht:Nostalgische Fotoausstellung von Josef Samuel

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