Anrainerparkplätze: Kampf um jeden Zentimeter

Die Wirtschaftskammer hat mittlerweile eine Kampagne für die Öffnung der Anrainerparkplätze gestartet. Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, bei der Präsentation. | Foto: Theresa Aigner
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  • Die Wirtschaftskammer hat mittlerweile eine Kampagne für die Öffnung der Anrainerparkplätze gestartet. Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, bei der Präsentation.
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INNERE STADT/JOSEFSTADT. Ganz extrem handhabt es Richard Lesonitzky: Der Elektriker übernimmt Aufträge nur dort, wo Kunden einen Parkplatz zur Verfügung stellen können. "Wir müssen Material und Werkzeug sonst weit tragen, weil die Parkplätze so rar sind", sagt er. Das Anrainerparken habe das Problem noch zusätzlich verschärft.

Das sieht auch Erwin Scheiflinger so: Er ist Inhaber des Bastei Beisls in der Innenstadt und "umringt von Anrainerparkplätzen". Die Folge seien Probleme für Lieferanten und Handwerker. Auch Kunden würden unter der Regelung leiden, sagt Marie-Béatrice Fröhlich, die mit ihrer Mode-Boutique unter anderem am Graben einen Standort hat: "Wir stehen in direkter Konkurrenz mit dem Onlinehandel. Umso wichtiger ist es, den Kunden jedes Service zu bieten und sie wählen zu lassen, wie sie anreisen wollen." Die Anrainerparkplätze seien untertags oft leer und sollten, geht es nach Fröhlich, in dieser Zeit für Besucher geöffnet werden.

"Jetzt schon alles voll"

Was aus Unternehmersicht logisch klingt, ist es aus Anrainersicht nicht unbedingt: Die Autofahrer in den inneren Bezirken erleben das Parken in der Nähe der Wohnung oft als tägliche Auseinandersetzung. Die Anrainerparkplätze sehen sie als Unterstützung – auch wenn die oft nur moralisch ist. "Bei uns ist ohnehin immer alles vollgeparkt", sagt Josefstädterin Christina Ratzenböck, "auch die Anrainerparkplätze. So einen bekomme ich eigentlich nie." Sie ist gegen die Öffnung: "Dann würden wieder mehr Menschen um die Parkplätze kämpfen, ich kreise auch so oft eine halbe Stunde." Auch das dahinterliegende Manöver versteht sie nicht: "Zuerst führt man sie ein, dann will man sie uns wieder wegnehmen – warum?"

Nicht alle Unternehmer sind übrigens für die Öffnung der Anrainerparkplätze: "Ich bin dafür, dass die Bewohner das Privileg behalten sollen", sagt Michael Menasse-Simon aus der Josefstadt. Auch wenn er selber mit seinem Firmenauto draußen bleiben muss.

Zur Sache:

Auf Anrainerparkplätzen – es gibt sie in den Bezirken 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9 und 12 – darf man nur mit einem Pickerl des entsprechenden Bezirks parken oder halten. Die Wirtschaftskammer und das Wiener Verkehrsressort haben eine Öffnung für alle von 8 bis 16 Uhr vereinbart, doch diese kann nicht gegen den Willen der Bezirke erzwungen werden. Die Bezirke fürchten Verschlechterungen für ihre Bewohner. Eine weitere Gesprächsrunde mit allen Beteiligten soll zu einem Kompromiss führen.

Die Wirtschaftskammer hat mittlerweile eine Kampagne für die Öffnung der Anrainerparkplätze gestartet. Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, bei der Präsentation. | Foto: Theresa Aigner
Fröhlich will "Öffnung für ein positives Miteinander". | Foto: Murrel
Anrainer sollten Vorteile behalten, sagt Menasse-Simon.
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