Schreibwettbewerb der BezirksZeitung
"Ein Fall für Harper Stones" von Luzia

Kinder ließen ihrer Kreativität freien Lauf.  | Foto: Annie Spratz/Unsplash
4Bilder
  • Kinder ließen ihrer Kreativität freien Lauf.
  • Foto: Annie Spratz/Unsplash
  • hochgeladen von Miriam Al Kafur

Luzia aus Döbling hat mit dieser Geschichte beim Schreibwettbewerb der BezirksZeitung teilgenommen.

WIEN/DÖBLING. Der Nebel, der aufgrund des Regens am Vortag über die Nacht aufgezogen war, lichtete sich langsam und gab den Blick auf eine fast menschenleere Straße frei. Aber nur fast. An eine der Backsteinmauern gelehnt lag eine Gestalt. Blut tropfte vom Gesicht des Mannes als er die Augen aufschlug. In der Ferne konnte man das Läuten von Glocken hören. Sein Blick schweifte verwirrt über seine Umgebung. Das Kopfsteinpflaster war wegen des Regens noch feucht und glänzte matt im Licht der aufgehenden Sonne. Neben ihm lag die braun-graue Haube, die er vermutlich am Vorabend getragen hatte. Hastig nahm er sie und versuchte sich, das Gesicht schmerzverzerrt, aufzurichten. Auf einmal durchbrach ein schriller Schrei die Stille. Eine ältere Dame eilte auf ihn zu.

Luzia Stanzer aus Döbling schrieb eine Geschichte für den Wettbewerb. | Foto: privat
  • Luzia Stanzer aus Döbling schrieb eine Geschichte für den Wettbewerb.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Miriam Al Kafur

Die Tür zu der kleinen Detektei wurde aufgerissen und eine junge Frau betrat das Zimmer nach Luft schnappend als hätte sie einen Sprint hingelegt. Die soeben noch über einen Stapel Papiere gebeugte nicht viel ältere Frau strich sich ihre dunkelbraunen Haare aus dem Gesicht und blickte mit ihren olivengrünen Augen über den Rand ihrer Brille fragend zu ihrer Assistentin auf. Auf einem Schild auf dem von Dokumenten bedeckten Tisch stand in Großbuchstaben: HARPER STONES. Die junge Frau (deren Namen übrigens Julia Williams war) sprudelte los. „In der Nähe des Stephansdoms - eine ältere Dame hat einen Mann gefunden! Er hat eine halbmondförmige Kopfwunde und kann sich an nichts mehr erinnern. Die Polizei denkt, dass es sich um einen Überfall handelt. Vermutlich ein Mordversuch!“, beendete sie ihren Wortschwall. Harper hob eine Augenbraue, worauf Julia nur die Augen verdrehte.

Ihr war klar, dass sie alles verstanden hatte und es etwas anderes war wonach sie fragen würde. Noch immer schwer atmend fügte sie schließlich hinzu: „Die Polizei braucht Ihre Hilfe.“ Darauf grinste die Detektivin amüsiert. „Na, worauf warten wir denn dann?“, rief sie fröhlich, bevor sie sich erhob und, ihre Assistentin im Schlepptau, das Büro verließ. „Wo genau wurde er gefunden?“ fragte sie noch immer lächelnd wärend ihre Assistentin seufzte und ihr den genauen Straßennamen nannte.

Neben Zauberstab und Karotte, musste auch der Stephansdom im Text vorkommen. | Foto: Pixabay
  • Neben Zauberstab und Karotte, musste auch der Stephansdom im Text vorkommen.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Nicole Gretz-Blanckenstein

Die Polizei hatte die Straße abgesperrt, um keine möglichen Hinweise zu verlieren. Einige Passanten richteten ihre neugierigen Blicke auf die Gruppe an Uniformierten, die gerade eine ältere Frau befragten. Auf einmal verstummten die Polizisten und ihre Köpfe drehten sich der Person auf der anderen Seite der Straße zu, die nun auf sie zu ging. Sie kannten die Detektivin nur zu gut. Die meisten warfen ihr nur genervte Blicke zu, wissend was sie erwarten würde. „Wobei soll ich euch dieses Mal helfen?“, fragte sie mit gespielter Sorge in ihrer Stimme. „Willkommen! Wir haben sie bereits erwartet Mrs.Stones!“, rief ein Mann, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte, scheinbar fröhlich über ihre Ankunft, doch in seiner Stimme lag etwas Provokantes. „Bitte lassen sie sich einfach nur einmal umsehen.“ Julie, die wohl unbemerkt dazugestoßen war, warf den umstehenden Polizisten und Polizistinnen flehende Blicke zu. „Selbstverständlich“ meinte eine junge Polizistin und entschuldigte sich ebenfalls für das Verhalten ihres Kollegen.

Harper stand eine Zeit lang bewegungslos in der Mitte der Straße und konzentrierte sich auf die Umgebung. Ein Stapel Kisten stand an eine Hauswand gelehnt, daneben ein umgefallener Sack Karotten. „Ihr habt das „Opfer“ sicherlich schon befragt. Was sagte er?“, erkundigte sich Harper bei den Polizisten, ohne sich zu ihnen umzudrehen. „Er war am Vorabend mit einigen seiner Freunde in einer Kneipe.“, erklärte eine Polizistin. „Er hatte sich kurz vor Mitternacht auf den Heimweg begeben. Alles danach, meinte er, wäre Filmriss“. „Du meintest er hätte eine halbmondförmige Wunde am Kopf, korrekt?“, fragte die Detektivin nun an ihre Assistentin gewandt. „Korrekt.“ Harper ging neben den umgefallenen Sack in die Hocke. Einige der Karotten hatten deutliche Bissspuren. Die grünen Augen der jungen Frau suchten konzentriert das Kopfsteinpflaster ab.

Auch das Wort Karotte musste in der Geschichte vorkommen.  | Foto: Hochgesangt/unsplash

Nach einer Weile streckte sie einen Arm aus und hob ein kurzes, weißes Haar auf. „Es wird nicht zufällig seit gestern ein Pferd vermisst, oder? Wahrscheinlich ein Schimmel?“, fragte sie wärend sie sich grinsend aufrichtete. „Was?“, die Polizistin sah sie verwirrt an. „Bei einem der Fiaker war das Pferd nicht richtig eingespannt. Es wurde nervös und rannte weg. Da traf es auf den Mann, der heute gefunden wurde. Er muss versucht haben sich zu verteidigen. Das Pferd war verängstigt und hat nach ihm ausgeschlagen. Die halbmondförmige Wunde stammte von einem Hufeisen. Er fiel gegen die Wand und hatte vermutlich eine Gehirnerschütterung. Früher oder später wird das Pferd Wasser brauchen. Ich schlage deshalb vor, ihr fangt mit der Suche beim Donaukanal an. Fall gelöst!“, beendete sie ihre Rede und schwang ihre freie Hand wie mit einem Zauberstab.

Die Umstehenden, am Geschehen Beteiligten, starrten sie verdutzt an als sie einem der Polizisten das Haar in die Hand drückte und anschließend ohne ein weiteres Wort davonstolzierte. Natürlich wie immer gefolgt von ihrer Assistentin, die ihnen noch entschuldigende Blicke zuwarf, bevor sie ebenfalls die Gasse verließ.
Noch an demselben Tag, in der Detektei, erhielten sie einen Anruf, um sie zu informieren, dass ihre Vermutung richtig war und das Pferd gefunden wurde, worauf die Detektivin mit einem etwas beleidigten „Natürlich hatte ich recht!“ antwortete.

Anzeige
Foto: younus Mentoring
4

younus Mentoring
Ohne Dich geht's nicht!

Seit 2012 setzt sich die gemeinnützige Organisation younus dafür ein, Kindern, Jugendlichen und Elternteilen, die eine Bezugsperson im Leben vermissen, eine ehrenamtliche Mentorin oder ehrenamtlichen Mentor zur Seite zu stellen. Das Ziel ist es, diesen Menschen durch persönliche Betreuung neue Perspektiven und Unterstützung im Alltag zu bieten. Im Zentrum der Arbeit von younus steht das sogenannte Tandem-Programm, bei dem jeweils eine Mentorin oder ein Mentor und ein Mentee für mindestens sechs...

Anzeige
Foto: Kieser
Video 4

Tipps für einen starken Sommer
Gesund und stark durch den Sommer

Sommer, Sonne, Badespaß und Kieser – unsere Muskeln kennen keine Sommerpause. Zweimal wöchentliches Muskeltraining reduziert unser zeitbezogenes Sterberisiko um 46 Prozent, unabhängig von unserem sonstigen Lebensstil. Es funktioniert tatsächlich. Wir können biologisch jünger sein als kalendarisch Gleichaltrige. Mit unseren Lebensjahren steigt dieses Potenzial sogar deutlich an. Durch gezielte Interventionen (Biohacking) senken wir gleichzeitig die Risiken aller Erkrankungen, deren...

Anzeige
Alexander Mayr-Harting von der Initiative ,Zukunft Stadtbaum' lädt am 13. Juni 2024 um 17 Uhr auf einen Baumspaziergang durch die Innere Stadt ein. | Foto: Grüne Innere Stadt
8

Grüne Innere Stadt
Wie steht es um die Bäume im ersten Bezirk?

Am 13.Juni 2024 lädt Alexander Mayr-Harting von der Initiative ,Zukunft Stadtbaum' zu einer Führung durch die Innenstadt ein, bei der die Teilnehmenden Einblick in die (Über)-Lebensstrategien der Stadtbäume erhalten. Für das allgemeine Wohlbefinden der Wienerinnen und Wiener nehmen die Bäume in der Inneren Stadt einen hohen Stellenwert ein. In Zeiten des Klimawandels wird ihre Bedeutung immer wichtiger. Auch hat man erkannt, dass manche Bäume besser als andere mit steigenden Temperaturen...

Glas ist facettenreich und vielfältig einsetzbar. Die Produkte von Mager Glas bestechen durch Ästhetik, Stil und Alltagstauglichkeit und sind in jeder Wohnung oder jedem Büro ein echter Hingucker.

Newsletter-Gewinnspiel
Wir verlosen einen 300€ Gutschein von Mager Glas

Neuer Monat, neues Glück! Im Juni geht es bei uns ganz transparent zu, denn wir verlosen in Kooperation mit unserem Partner Mager Glas einen Gutschein im Wert von 300 Euro. Alles, was ihr dafür tun müsst, ist, euch zum Wiener Newsletter anzumelden. Es sind die dekorativen Gegenstände, die unser Zuhause erst heimelig machen. Für manche dienen sie als persönlicher Ausdruck, für andere wiederum sind sie ein Ausdruck von Kreativität und Inspiration. Doch was alle dekorativen Gegenstände gemein...

Anzeige
Der Flughafen Wien erwartet für das Jahr 2024 bis zu 30 Millionen Passagiere. | Foto: Flughafen Wien

Unser Flughafen
Seit 70 Jahren im Steigflug

Seit 1954 ist der Flughafen Wien Österreichs Tor zur Welt! Denn vor 70 Jahren starteten die ersten Linienflüge vom Wiener Airport. Dieser befindet sich seit damals im Aufwind! Ursprünglich als Militärflugplatz der deutschen Luftwaffe genutzt, übergeben die Briten ihre 1945 übernommene Royal Airforce Station Schwechat an Österreich. Am 1. Jänner 1954 nimmt der Flughafen Wien seinen Betrieb auf – mit 64.000 Fluggästen im ersten Jahr. In den späten 50er- und 60er-Jahren blüht die...

Anzeige
Auch Hunde wollen sicher im Hafen ankommen. Im Hundehafen von Michaela Zesch werden sie mit allen Wassern gewaschen, getrimmt und gepflegt.  | Foto: Hundehafen
5

Hundehafen in 1020 Wien Leopoldstadt
Hier fühlt sich jede Rasse pudelwohl

Ab und zu ist es nötig, dem eigenen Hund von Kopf bis Pfote eine Beautykur zu gönnen. Der Hundehafen im 2. Wiener Gemeindebezirk sorgt dafür, dass jeder Hund, ob groß oder klein, wie neu aussieht. Nicht nur der Mensch, auch das Tier braucht von Zeit zu Zeit einen Friseur, der sich um das Fell und die Krallen kümmert. Gerade wenn der Fellwechsel ansteht, ist ein guter Hundefriseur gefragt, der dafür sorgt, dass der Vierbeiner sich wieder pudelwohl in seiner eigenen Haut fühlt. Michaela Zesch ist...

Anzeige
Foto: Kieser
Video 4

Vernachlässigt und vergessen
Tabu-Thema Beckenboden

Es ist ein kleiner Muskel, der Großes bewirkt: der Beckenboden. Doch meistens widmen wir uns dem versteckten Muskel im Schritt erst, wenn Probleme auftauchen. Dabei hat eine gesunde Beckenbodenmuskulatur einiges zu bieten. Gut trainiert, sorgt die Beckenbodenmuskulatur für ein angenehmes Körpergefühl und erfüllt zahlreiche wichtige Funktionen. Sie trägt und schützt die Beckenorgane, unterstützt die Schließmuskeln von Blase und Darm und damit die Kontinenz. Darüber hinaus trägt sie zur...

Anzeige
Beste Beratung und das fairste Angebot – das können sich die Kundinnen und Kunden im Miele Center Pullhöpe erwarten. | Foto: Miele Center Pullhöpe

Miele Center Pullhöpe in 1130 Wien Hietzing
Qualität & Service für jeden Haushalt

1982 war ein besonderes Jahr: Italien wurde Fußballweltmeister, Kreisky war österreichische Bundeskanzler und die Pullhöpe GesmbH. wurde gegründet. Wenn Geschäftsführer Jakob Pulling an die Anfangszeiten seines Geschäfts zurückdenkt, dann kommt eine gewisse Nostalgie zum Ausdruck. Damals als Ober St. Veit noch so etwas wie ein Dorf war und die Leute in die Innenstadt fahren mussten, um größere Besorgungen zu erledigen. Als Fernseher teilweise noch schwarz/weiß und Vierteltelefone gang und gäbe...

Anzeige
2:50
2:50

Mauro Mittendrin
Mauro Mittendrin und Coca-Cola auf der Suche nach den besten Pizzen Wiens

Mauro Mittendrin hat sich gemeinsam mit Coca-Cola auf die Suche nach der besten Pizza Wiens gemacht. Seine Mission: die perfekte Kombination aus exquisiter Pizza und dem erfrischenden Geschmack von Coca-Cola zu finden. Bei ihrer Erkundungstour sind Mauro Mittendrin und sein Team in der Kirchengasse 35 im 7. Bezirk auf eine besondere Pizzeria namens MOMO Pizza Gourmet gestoßen. Die Vielfalt und die hohe Qualität der angebotenen Pizzen haben sie beeindruckt. Eine der besonders empfehlenswerten...

Anzeige
Bei Steinhoff Immobilien bekommen Kundinnen und Kunden kompetente Beratung und profitieren von jahrelanger Erfahrung. | Foto: Steinhoff Immobilien

Steinhoff Immobilien in 1230 Liesing
Ihr Immobilienmakler mit regionaler Vernetzung im Süden von Wien

Seit 2001 vermittelt der regional gut vernetzte Christian Steinhoff Liegenschaften im Raum Wien Süd, wo der Immobilienmakler seit 2016 mit Steinhoff Immobilien auch selbst ansässig ist. Der Verkauf einer Immobilie kann ein langwieriger, anstrengender Prozess sein. Vor allem, wenn es sich dabei um Verlassenschaften handelt, hängt oft ein emotionaler Wert daran, der einen zusätzlich belasten kann. Mit über 23 Jahren Erfahrung und umfassenden Markt- und Ortskenntnissen unterstützt Steinhoff...

Foto: younus Mentoring
Foto: Kieser
Alexander Mayr-Harting von der Initiative ,Zukunft Stadtbaum' lädt am 13. Juni 2024 um 17 Uhr auf einen Baumspaziergang durch die Innere Stadt ein. | Foto: Grüne Innere Stadt
Glas ist facettenreich und vielfältig einsetzbar. Die Produkte von Mager Glas bestechen durch Ästhetik, Stil und Alltagstauglichkeit und sind in jeder Wohnung oder jedem Büro ein echter Hingucker.
Der Flughafen Wien erwartet für das Jahr 2024 bis zu 30 Millionen Passagiere. | Foto: Flughafen Wien
Auch Hunde wollen sicher im Hafen ankommen. Im Hundehafen von Michaela Zesch werden sie mit allen Wassern gewaschen, getrimmt und gepflegt.  | Foto: Hundehafen
Foto: Kieser
Beste Beratung und das fairste Angebot – das können sich die Kundinnen und Kunden im Miele Center Pullhöpe erwarten. | Foto: Miele Center Pullhöpe
Bei Steinhoff Immobilien bekommen Kundinnen und Kunden kompetente Beratung und profitieren von jahrelanger Erfahrung. | Foto: Steinhoff Immobilien

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Hier gehts zu den aktuellen Nachrichten aus Wien

Breaking News als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook

MeinBezirk auf Instagram

MeinBezirk auf Twitter

MeinBezirk auf WhatsApp

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter




Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.