Blackout-Risiko erhöht
Wien Energie braucht sechs Milliarden Euro Hilfe

Die Stadt Wien soll als Eigentümerin des Energieversorgers seit Juli bereits zweimal mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro ausgeholfen haben.  | Foto: Wien Energie/Karo Pernegger
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  • Die Stadt Wien soll als Eigentümerin des Energieversorgers seit Juli bereits zweimal mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro ausgeholfen haben.
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Das Finanzministerium teilte mit, dass der akute Finanzierungsbedarf deutlich höher beziffert wurde als bislang bekannt. Falls nicht geholfen wird, drohen dramatische Folgen für zwei Millionen Strom- und Gaskunden in Wien. Wirtschaftsstadtrat Hanke fordert einen Schutzschirm bis zu zehn Milliarden Euro.

WIEN. 6.000.000.000 - diese Zahl sorgt für den nächsten Knalleffekt in der Causa Wien Energie. Nachdem am Sonntagabend, 28. August, bekannt wurde, dass Wien Energie rund 1,75 Milliarden Euro benötigt, um monetäre Sicherheiten an der Energiebörse hinterlegen zu können, wurde am Montagmittag bekannt, dass die Zahl deutlich höher ist.

Noch am Sonntagabend war beim Gipfel im Bundeskanzleramt die Rede von weiteren zwei Milliarden Euro. Wie das Finanzministerium mitgeteilt hat, bezifferte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) den akuten Finanzbedarf der Stadt für das Unternehmen in einem Brief an das Finanzministerium mit sechs Milliarden Euro.

Wenn nicht finanziell geholfen wird, könnte Wien Energie an der Börse gesperrt werden. Das hätte Folgen für zwei Millionen Strom- und Gaskunden. | Foto: Wien Energie
  • Wenn nicht finanziell geholfen wird, könnte Wien Energie an der Börse gesperrt werden. Das hätte Folgen für zwei Millionen Strom- und Gaskunden.
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"Kurier.at" berichtet, dass die Stadt Wien als Eigentümerin des Energieversorgers seit Juli bereits zweimal mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro ausgeholfen hat. Angeblich seien "die finanziellen Spielräume" der Stadt nun erschöpft. Die Stadt Wien schweigt zu der Causa Wien Energie. 

Laut dem Bericht wollte Wien Energie ursprünglich einen Schutzschirm für alle Energieversorger, da derzeit an der Börse "Mondpreise" für Strom verlangt würden. Die Eigenproduktion sei geringer, weshalb Wien Energie besonders betroffen sei, so Hanke im "APA"-Interview. Wie viele Milliarden Euro der Schutzschirm beinhalten sollte, ist laut Hanke schwer zu sagen, da sich die Preise täglich ändern würden. Die Rede ist jedoch von bis zu zehn Milliarden Euro.

Was droht, wenn es keine Hilfe gibt?

Es stellt sich die Frage, was passiert, wenn Wien Energie nicht die erforderlichen Sicherheiten mehr hinterlegen kann. Die Folgen werden laut dem Bericht dramatisch dargestellt. Wenn es dazu kommt, wäre Wien Energie an der Börse gesperrt und könne damit keine weiteren Geschäfte tätigen.

Laut Wien Energie-Unterlage könnte die aktuelle Situation ein Blackout-Risiko deutlich erhöhen, wenn nicht finanziell geholfen werden würde. | Foto: Fré Sonneveld/Unsplash
  • Laut Wien Energie-Unterlage könnte die aktuelle Situation ein Blackout-Risiko deutlich erhöhen, wenn nicht finanziell geholfen werden würde.
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Für Kundinnen und Kunden heißt das, dass die Verpflichtungen gegenüber ihnen nicht mehr eingehalten werden können. Zwei Millionen Strom- und Gaskunden "wären zu kündigen, da sie nicht mehr belieferbar sind". Für Winter wäre keine Gasabsicherung mehr möglich und die Fernwärme wäre nur im Notbetrieb. Dies "bedeutet keine Zurverfügungstellung von Leistungen in der Netzreserve und erhöht somit das Blackout Risiko deutlich", steht es im Papier. 

Milliardenkredit des Bundes?

Mehrere Medien berichten, dass das Finanzministerium überlegt, ein Kredit in Milliardenhöhe abzugeben, der über die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur abgewickelt wird. Derzeit werden die Details zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Wien, der Wien Energie, der Finanzprokuratur und des Finanzministeriums ausgearbeitet. "Es geht um die Versorgungssicherheit für zwei Millionen Menschen, die gewährleistet werden muss", so das Finanzministerium.

Der "Standard" berichtete am Montagnachmittag, dass bereits am Freitag, 26. August, Bank Austria und Bawag die Vorfinanzierung der notwendigen Sicherheiten für Termingeschäfte der Wien Energie in der Größenordnung von 2,5 Milliarden Euro abgelehnt haben. Die Eigenkapitaldecke der Wien Energie war mit 21 Prozent zu gering, um die geforderten zwei Milliarden Euro an Bankgarantien zu beschaffen.

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Laut Wien Energie-Unterlage könnte die aktuelle Situation ein Blackout-Risiko deutlich erhöhen, wenn nicht finanziell geholfen werden würde. | Foto: Fré Sonneveld/Unsplash

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