Corona-Virus
Bürgermeister Ludwig verteidigt Maßnahmen

  • "In Wien ist es jedem zumutbar, dass man weiter testet", so Bürgermeister Michael Ludwig.
  • Foto: Markus Spitzauer
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Im Rahmen eines Mediengesprächs verteidigte Bürgermeister Michael Ludwig die strengeren Regeln in Wien und betonte die Wichtigkeit der Tests für Kinder ab 6 Jahren.

WIEN. Am Dienstag, 6. Juli, äußerte sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zur aktuellen Corona-Situation in Wien und unterstrich die Notwendigkeit der Testpflicht für Kinder ab 6 Jahren. Verstärkung holte er sich dabei von Michael Binder, Medizinscher Direktor des Wiener Gesundheitsverbunds und Sylvia Hartl, Vorständin der Abteilung für Atemwegs- und Lungenkrankheiten der Klinik Penzing.

„Die Pandemie ist nicht vorbei“, eröffnete Ludwig das Mediengespräch. Besonders die Delta-Variante bereitet ihm Sorgen, da sie in Europa am Vormarsch ist. „Aktuell sind 670.000 Wienerinnen und Wiener zweifach geimpft und haben damit einen sehr hohen Schutz. Das heißt aber auch, dass ein großer Teil in Wien noch nicht geimpft ist“, so Ludwig. Das liege einerseits daran, dass es noch nicht ausreichend Impfungen gebe, andererseits daran dass manche Menschen den Impfungen kritisch gegenüberstünden und letztendlich Kinder noch nicht geimpft werden können.

Kinder müssen geschützt werden

Und genau um diese Zielgruppe geht es: „Kinder müssen geschützt werden!“. Daher hat die Stadt Wien die 3-G-Regel für Kinder ab 6 Jahren ausgeweitet. „Der Virus hat keine Schulferien“, erläutert Ludwig. Auch sei es dank der Teststruktur in Wien jedem zumutbar, dass man weiter testet. Ludwig will sich nicht vorwerfen lassen, dass die Politik den Sommer geschlafen hat: „Es braucht jetzt Maßnahmen, die nicht weh tun, um sicherzustellen, dass wir im Herbst nicht wieder massive Einschnitte haben werden.“

Delta-Variante auf dem Vormarsch

„Aktuell stehen wir gut da. Aber die Pandemie ist nicht vorbei“, betont Michael Binder, Medizinischer Direktor des Wiener Gesundheitsverbunds, „Die Fallzahlen steigen, die Delta-Variante ist in Europa angekommen. Es ist sinnvoll, Kinder und Jugendliche regelmäßig zu testen. Insbesondere mit einem PCR-Test, da dieser viel genauer ist.“ Damit könne ein rasches Ausbreiten des Virus gedämpft werden.

"Der Virus wird bleiben, aber die gute Botschaft ist: Wer geimpft ist, reduziert die Vermehrungszahl der Viren. Sie geben dem Virus weniger Chancen, zu mutieren", ergänzt Sylvia Hartl, Vorständin der Abteilung für Atemwegs- und Lungenkrankheiten der Klinik Penzing.

Kritik von ÖVP und FPÖ

Während Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) die Maßnahmen in Wien begrüßt, hagelt es heftige Kritik seitens ÖVP und FPÖ. „Ich fordere vom Bürgermeister, dass sich die Stadtregierung darum bemüht, dass Wien bei der Impfung für alle Altersgruppen rasch vorankommt, anstatt unsere Familien zu belasten. Die Wienerinnen und Wiener haben kein Verständnis dafür, dass sie von der Stadtregierung gegenüber den Familien aus anderen Bundesländern benachteiligt werden“, so Landesgeschäftsführerin der Neuen Volkspartei Wien, Bernadette Arnoldner in einer Aussendung.

Auch Landesparteiobmann der FPÖ-Wien, Dominik Nepp, zeigt sich verärgert: „Ludwig selber bezeichnet die Situation als ‚entspannt‘ und ‚stabil‘. Es ist daher schlichtweg unbegreiflich, warum er dennoch auf Restriktionen in den Sommermonaten setzt, statt den Wiener Familien ihre lang ersehnte Freiheit zu lassen.“

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