Wien-Wahl
Diese kuriosen Kleinparteien standen schon mal am Wahlzettel

- MeinBezirk hat sich angesehen, welche zum Teil kuriosen Kleinparteien bei früheren Wiener Gemeinderatswahlen angetreten sind.
- Foto: Andreas Pölzl/MeinBezirk
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Von proeuropäischen Parteien in den 1970er bis zur Männerpartei in der Donaustadt – die Wien-Wahlen haben schon viele kuriose Kleinparteien hervorgebracht. MeinBezirk hat sich anlässlich der anstehenden Wahl im April die Parteien der Vergangenheit noch einmal genauer angeschaut.
WIEN. Die Wien-Wahl ist bekanntlich auf den Sonntag, 27. April, vorverlegt worden – eine Herausforderung für jeden Wahlkämpfer. Besonders aber für die Kleinparteien, die jetzt weniger Zeit haben, um die nötigen Unterstützungserklärungen zusammenzubekommen, um es auf den Wahlzettel zu schaffen.
Welche Kleinparteien es dieses Jahr dennoch versuchen werden, hat MeinBezirk bereits berichtet, siehe unten. Auch in der Vergangenheit hatten einige andere versucht, die viel beschworene "5-Prozent-Hürde" zu überwinden. MeinBezirk hat sich die kuriosesten Kleinparteien der Vergangenheit angesehen.
DU – Demokratische Union
Die allererste Kleinpartei trat bereits 1949 an. Neben den damaligen Größen SPÖ, ÖVP und KPÖ fand sich auch die "Demokratische Union" (DU) auf den Wahlzetteln. Am bekanntesten war und ist wohl der Parteiobmann, Josef Dobretsberger, immerhin galt er als Schüler Hans Kelsen, dem Vater unserer heutigen Verfassung.

- Nur wenige der Kleinparteien schaffen den Einzug in den Wiener Gemeinderat. (Archiv)
- Foto: Andreas Pölzl/MeinBezirk
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Aus einem Einzug in den Gemeinderat wurde es damals mit 0.26 Prozent der Stimmen allerdings nichts. Das Gerücht, dass man von der Sowjetunion unterstützt wird, schreckte wohl viele Wählerinnen und Wähler ab. Vier Jahre später wurde aus dem Gerücht eine Tatsache. Mit der offenen Unterstützung der Sowjetunion schaffte man sogar den Einzug und überschritt die "5-Prozent-Hürde".
Die fortschrittlichen Parteien
Mit dem Antreten 1964 war die Europäische Föderalistische Partei (EFP) wohl ihrer Zeit voraus. Eigentlich wollte der österreichische Kulturpolitiker und Widerstandskämpfer Otto Molden sich für ein gemeinsames und föderalistisches Europa einsetzen. Am Ende schaffte man bei seinen zwei einzigen Antritten in Wien allerdings nur 0,7 und 0,2 Prozent der Stimmen.

- 1964 schaffte die Europäische Föderalistische Partei (EFP) nur 0,26 Prozent bei der Wien-Wahl. (Archiv)
- Foto: Pixabay
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Zumindest ein fortschrittlich im Namen trug auch die "Demokratische Fortschrittliche Partei" (DFP). Auch wenn die Abkürzung leicht mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) zu verwechseln ist, schaffte es die Absplitterung der SPÖ 1969 in den Gemeinderat. Ihr Parteiprogramm war allerdings alles andere als fortschrittlich. Einige Positionen würde man wohl eher im monarchischen und reaktionären Eck verorten.
Die ersten grünen Parteien
Mit der Wahlgemeinschaft Bürgerinitiativen und Umweltschutz (WBU) versuchte bereits 1978 das erste Mal eine grüne Partei den Einzug in den Gemeinderat. Entstanden aus den Demonstrationen bei dem verhinderten Atomkraftwerk in Zwentendorf, schaffte man bei zwei Wahlen jedoch nie mehr als 0,7 Prozent. Mitbegründer der Partei war übrigens der damalige Direktor der Universität für Bodenkultur (BOKU), Fritz Weiss.

- 1978 stand mit der Wahlgemeinschaft Bürgerinitiativen und Umweltschutz (WBU) das erste Mal eine grüne Partei auf dem Stimmzettel. (Archiv)
- Foto: MeinBezirk
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Nach der WBU wollte die Partei "Vereinte Grünen Österreich" (VGÖ) es ebenso mit dem heute beliebten Wahlkampfthema Umweltschutz in den Gemeinderat schaffen. 1987 und 1991 scheiterte man allerdings klar am Einzug. Die VGÖ gilt allerdings bis heute als eine der Vorgängerorganisationen der heutigen Grünen, die es 1995 erstmals in den Gemeinderat schafften.
Das Jahr der Kleinparteien
2015 kann man wohl als Jahr der Kleinparteien bezeichnen. Insgesamt standen vor rund einem Jahrzehnt drei Kleinparteien landesweit und vier weitere in einzelnen Bezirken auf dem Zettel. "Wir wollen Wahlfreiheit" (WWW), "Wien Anders" (Andas) und "Gemeinsam für Wien" (GfW).

- Die "Männerpartei" warb 2015 in der Donaustadt um Stimmen. (Archiv)
- Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Besonders kurios ist wohl die "Männerpartei" (M), welche 2015 in der Donaustadt um Stimmen warb. Ihr ausgeschriebenes Ziel war es, die "Chancengleichheit und Gleichbehandlung von Männern vor dem Gesetz" zu stärken. Mit rund 0, 17 Prozent erreichte man im 22. Bezirk jedoch kein Mandat.
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