Krško
Politik protestiert gegen Atomkraftwerk in Erdbeben-Zone

Slowenien denkt an einen Ausbau des AKW Krško. | Foto: Unspalsh
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  • Slowenien denkt an einen Ausbau des AKW Krško.
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Umweltministerin Gewessler hat sich bei einem Treffen in Ljubljana für die Abschaltung des Kraftwerks Krško ausgesprochen. Es herrscht Erdbebengefahr.

ÖSTERREICH. Beim EU-Umweltministerrat in Slowenien hat Österreichs Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) die Forderungen der Global-2000-Petition im Gespräch mit Sloweniens Umweltminister Andrej Vizjak aufgegriffen. Letzte Woche hatten sich bereits Bundespräsident Alexander Van der Bellen und zuvor Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) für eine Stilllegung der problematischen Atomkraftwerk-Anlage Krško ausgesprochen.

Gerade nach dem nur 85 Kilometer vom Reaktor entfernten Erdbeben der Stärke 6,4 vom 29.12.2020 fordern Global 2000 und ihre Partnerorganisationen in Slowenien, Kroatien, Italien, Bosnien-Herzegowina und Ungarn eine Neubewertung der Erdbebengefährdung durch unabhängige internationale Experten sowie die technische Prüfung der Alterung der Anlage im Zuge der grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP).

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Verschrotten?

"Solche umfassenden Überprüfungen sind aber nach Auskunft des slowenischen Ministeriums derzeit nicht vorgesehen", so Reinhard Uhrig, Atomsprecher von Global 2000. "Wir erwarten daher von unseren Regierungsvertretern, sich entschlossen für die tatsächliche Prüfung des Reaktors einzusetzen. Die Chance ist, im Zuge der UVP notwendige Sicherheits-Upgrades durchzusetzen – und damit die Betreibergesellschaft vor die Wahl zu stellen, die teuren Upgrades durchzuführen oder den Reaktor (kostengünstiger) zu verschrotten, wie dies bereits in der Schweiz (AKW Mühleberg 2019) und in Schweden (AKW Ringhals) geschehen ist."

Das Atomkraftwerk in Krško in Slowenien liegt nur 70 Kilometer Luftlinie von der Staatsgrenze entfernt. | Foto: Grafik WOCHE
  • Das Atomkraftwerk in Krško in Slowenien liegt nur 70 Kilometer Luftlinie von der Staatsgrenze entfernt.
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Das slowenische AKW Krško ist das einzige Atomkraftwerk in Europa, das in einer hochaktiven roten Erdbeben-Risikozone zwischen drei plattentektonischen Einheiten betrieben wird. Ein aktueller Forschungsüberblick weist auf eine noch höhere Erdbeben-Gefahr als zuvor angenommen hin: Bei der Planung des Atomkraftwerks wurden aktive Erdbeben-Störungen nicht berücksichtigt. Durch tektonische und seismotektonische Untersuchungen in den letzten 20 Jahren hat sich herausgestellt, dass Starkbeben mit Magnituden um 6 mehrmals innerhalb weniger Jahrzehnte hintereinander auftreten können.

Stresstest

Die im April 2012 veröffentlichten Ergebnisse der EU-Stresstest-Mission in Krško zeigen die Gefährdung des AKWs im Falle eines schweren Bebens: Spitzenbeschleunigungen (PGA) über 0,8 g können das Einfahren der Kontroll-Stäbe verhindern und dadurch eine Kernschmelze verursachen. Ab 0,9 g kann das Abklingbecken mit über tausend abgebrannten Brennelementen beschädigt werden, die Freilegung von Kernbrennstoff wird als wahrscheinlich angesehen.

Beim EU-Umweltministerrat in Slowenien hat Österreichs Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) die Forderungen der Global-2000-Petition im Gespräch mit Sloweniens Umweltminister Andrej Vizjak aufgegriffen. | Foto: Franziska Marhold
  • Beim EU-Umweltministerrat in Slowenien hat Österreichs Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) die Forderungen der Global-2000-Petition im Gespräch mit Sloweniens Umweltminister Andrej Vizjak aufgegriffen.
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Ein noch stärkeres Erdbeben ab 1 g würde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einer schnellen Freisetzung von radioaktiven Stoffen aus dem zerstörten Reaktor führen. Zentrale Erkenntnisse der EU Stresstests wurden jedoch durch die Betreibergesellschaft mit Erlaubnis der slowenischen Atomaufsicht mehrfach verschoben oder ganz gestrichen, aus organisatorischen, technischen und wirtschaftlichen Gründen.

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Slowenien denkt an einen Ausbau des AKW Krško. | Foto: Unspalsh
Das Atomkraftwerk in Krško in Slowenien liegt nur 70 Kilometer Luftlinie von der Staatsgrenze entfernt. | Foto: Grafik WOCHE
Beim EU-Umweltministerrat in Slowenien hat Österreichs Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) die Forderungen der Global-2000-Petition im Gespräch mit Sloweniens Umweltminister Andrej Vizjak aufgegriffen. | Foto: Franziska Marhold
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