Komponistinnen des 19. Jahrhunderts
Solokonzert von Mitra Kotte im MUTH
Wien – Die Wiener Pianistin Mitra Kotte spielte im ausverkauften Saal des MUTH im Rahmen von „Kultur Mittag“ ein Konzert, das sie französischen Komponistinnen des 19. Jahrhunderts widmete. Der Intendant Leonhard Leeb wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass „Kultur Mittag“ vor 35 Jahren das erste Konzert gegeben hat, bei dem er als Musiker mitgespielt hatte. Heute war er stolz darauf, dass die Pianistin Mitra Kotte eine ehemalige Schülerin von ihm an der Musik Universität war. Heute ist sie eine international anerkannte Musikerin, die in großen Konzertsälen wie im Wiener Musikverein, im Brucknerhaus Linz, Konzerthaus Wien und in der Tonhalle Zürich aufgetreten ist. Konzertreisen führten sie zudem in zahlreiche Länder Europas, nach Asien, Afrika und in die USA. Sie musizierte gemeinsam mit dem Tehran Symphony Orchestra, mit dem Dohnányi Sinfonie Orchester mit der Jungen Philharmonie Wien und den Salzburg Chamber Soloists.
Das Konzert im MUTH widmete sie den französischen Musikerinnen Louise Farrence, Marie Jaell und Cécile Chaminade. Frauen, die – wie es Marie Jaell formulierte – mit einem Männernamen berühmter geworden wären. Aber sie waren alle Pionierinnen. Marie Jaell war die erste Professorin an der Pariser Musikuniversität und setzte sich dafür ein, dass Frauen genauso bezahlt wurden wie Männer. Sie reiste zu ihren Konzerten mit dem eigenen Klavier und lernte dabei ihren Mann, ebenfalls Pianist, kennen. Nach seinem Tod übersiedelte sie nach Weimar und arbeitete für Liszt.
Cécile Chaminade stammte aus einer wohlhabenden Familie, deren Nachbar George Bizet war. Als er sah, dass Cécile für ihre Puppen komponierte, regte er an, dass sie Kompositionslehre studiert. Dieser Unterricht erfolgte privat, weil der Vater den Unterricht an der Akademie für eine Frau unschick hielt.
Zum Abschluss spielte Mitra Kotte Chopin. Für eine Pianistin ist er doch ein wichtiger Komponist und sie trat schon mehrmals bei Konzerten der Internationalen Chopin Gesellschaft in Wien auf. Sie spielte die Ballade 1 und 4. Schumann nannte die Ballade 1 als eine der wildesten Kompositionen Chopins.
Als Zugabe gab sie noch ein Stück einer französischen Komponistin aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im Publikum saßen überwiegend ältere Menschen, was zeigte, dass es dafür eine Zielgruppe gibt. In Österreich sind fast 2 Millionen über 65 Jahre alt.
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