Technisches Museum
Die Vergangenheit digitalisieren

- Historikerin Gabriele Fröschl faszinieren alte Aufnahmen.
- Foto: TMW
- hochgeladen von Nicole Gretz-Blanckenstein
Gabriele Fröschl arbeitet an einer Webplattform für historische Interviews
PENZING. Es ist schon möglich, dass Tonbänder und Videokassetten, die in der Österreichischen Mediathek ankommen, mit Staub bedeckt sind. Die Arbeit mit diesen Medien selbst sei jedoch alles andere als verstaubt, sagt die Leiterin Gabriele Fröschl: "Wir sind näher an aktuellen technischen Entwicklungen dran als viele glauben. Es ist auch immer spannend, weil wir nie wissen, was für Sammlungen hereinkommen, und wir uns dann überlegen können, welche Forschungsprojekte wir damit umsetzen."
Die Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien. In einem aktuellen Projekt geht es darum, verschiedene Typen von Interviews zu differenzieren und ihre Aussagekraft als Quellen historischer Forschung zu überprüfen. Neben der inhaltlichen Auswahl steht dabei auch eine fachgerechte Digitalisierung im Vordergrund: "Das ist ein großes Thema in audiovisuellen Archiven, da die Materialien und auch dazugehörige Abspielgeräte nur eine begrenzte Haltbarkeit haben."
Zahlreiche Unikate
Die Medien reichen von lebensgeschichtlichen bis hin zu journalistischen Interviews mit Österreich-Konnex, die teilweise auch Unikate sind. "Sie werden dann klassifiziert, beschlagwortet, kommentiert und am Ende auf einer Webplattform zugänglich gemacht." Das sei nicht immer leicht. Gerade bei privaten Videos und Tonaufnahmen müssen neben rechtlichen auch ethische Aspekte beachtet werden.
Besonders im Gedächtnis ist ihr dabei ein Interview aus einem anderen Projekt geblieben: "Darin erzählt eine Frau, dass man in den 70er-Jahren nur mit Zustimmung des Mannes arbeiten durfte. Sie rief also Bruno Kreisky an, dessen Name im Telefonbuch stand, und erklärte ihm das Problem." Als sich ein paar Monate später das Gesetz wirklich änderte, führte die Frau das auf ihre persönliche Leistung zurück: "Ich finde das schön und interessant, dass sie diese Verbindung zwischen ihrem eigenen Leben und der Politik hergestellt hat."
Autorin: Katharina Kropshofer
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