Interview
Wiener Unternehmerin – "Nachhaltigkeit zieht sich durch alles durch"

  • Ruth Gabler-Schachermayr ist Unternehmerin und seit vielen Jahren in der Jungen Wirtschaft Wien aktiv.
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Die Junge Wirtschaft hat mit #UnternehmenUmwelt eine neue Plattform geschaffen, die nachhaltige Unternehmen sichtbar machen und Unternehmer unterstützen soll.  Unternehmerin und Vorstandsmitglied der Jungen Wirtschaft Wien Ruth Gabler-Schachermayr im Interview. 

WIEN. Die Junge Wirtschaft Wien ist die Interessenvertretung für junge Unternehmerinnen und Unternehmer zwischen 18 und 40 Jahren. Gerade in dieser Altersgruppe wird Nachhaltigkeit immer mehr zum Lebensthema. Die neue Plattform #UnternehmenUmwelt soll genau das abbilden. Die Unternehmerin Ruth Gabler-Schachermayr ist stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Wien und hat mit der BezirksZeitung über die Aktion gesprochen und darüber, welche Rolle Wien dabei spielt. 

BezirksZeitung: #Unternehmen Umwelt ist eine Plattform der Jungen Wirtschaft - welche Ziele verfolgt die Interessenvertretung damit? 
Ruth Gabler-Schachermayr: Einerseits wollen wir Unternehmen vor den Vorhang holen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen und ihnen eine Bühne bieten. Andererseits geht es darum, alle geballten Informationen und das Wissen, das es schon gibt, zentral zu haben. Die Junge Wirtschaft will hier Vorreiter dabei sein, dieses Wissen und Know-How zur Verfügung zu stellen. 

Welche Rolle hat dabei die Junge Wirtschaft Wien?
Die Plattform #UnternehmenUmwelt ist österreichweit, aber wir haben eine Landkarte auf der Website und da sieht man sehr schön, dass Wien eine Vorreiterrolle einnimmt. Es sind jetzt schon mehr als 70 registrierte Unternehmen und das zieht sich wirklich durch alle Branchen. Vom kleinen Nahversorger über E-Learning bis zu Mode. Da lässt sich die Diversität von Nachhaltigkeit aufzeigen. 

  • Mit ihrer Firma "BalanceUP" unterstützt Gabler-Schachermayr insbesondere Unternehmerinnen mit Kindern.
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Kontrollieren Sie, ob die Unternehmen auf der Plattform wirklich nachhaltig sind?
Nein, es gibt keine Vorgaben. Die Unternehmen registrieren sich und ordnen sich einer Kategorie zu. Es geht einfach darum, Unternehmen zu fördern, die sich für den Klima- und Umweltschutz einsetzen. Es soll vor allem auch andere Unternehmen dazu motivieren, sich mit dem Thema mal auseinanderzusetzen. 

Sehen Sie hier die Gefahr von "Greenwashing", dass also Unternehmen behaupten, nachhaltig zu sein und es gar nicht sind?
Nein, Gefahr sehen wir da überhaupt keine, im Gegenteil. Je mehr positive Beispiele wir aufzeigen können, desto mehr können wir andere motivieren, da mitzumachen. Es ist eine freiwillige Plattform, wo sich jeder registrieren kann und auf der Plattform preisgibt, wie er oder sie sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Es braucht diese Best-Practice Beispiele.

Mit Ihrer Firma balanceUP unterstützen Sie Menschen dabei, Familie und Beruf zu vereinbaren. Gibt es da eine Verbindung zum Thema Nachhaltigkeit?
Auf jeden Fall. Nachhaltigkeit ist ja ein Thema, das sich wirklich durch alles durchzieht und es ist natürlich auch für uns ein riesiges Thema, hier Angebote zu schaffen, um Frauen, Mütter und Selbständige zu stärken und ihnen die verschiedenen Konzepte der Vereinbarkeit aufzuzeigen. Im Sinne der Nachhaltigkeit können und müssen wir auch so viel machen. 

Was brauchen Unternehmen, um nachhaltiger zu werden?
Es sind kleine Dinge, mit denen man in jedem Unternehmen die ersten Schritte setzen kann. Das fängt dabei an, für Business-Reisen nicht das Auto, sondern die Bahn zu nehmen. Unternehmen brauchen Role-Models, deshalb gibt es auch die Plattform. Dann braucht es natürlich die Rahmenbedingungen, etwa Förderungen und Anreize. Immer wichtiger werden auch alternative Finanzierungsformen, wie etwa stille Beteiligungen, Crowdfunding oder Business Angels.

Welchen Stellenwert hat Umweltschutz für junge Unternehmerinnen und Unternehmer?
Einen sehr hohen! Wir sehen, dass dieses Thema bei den Neugründungen und bei den jungen Unternehmen ganz stark im Vordergrund steht. Die gehen schon ganz anders an die Zielsetzung heran. Das fängt bei Initiativen zum Thema Work-Life-Balance an, oder, dass in der Kantine auf regionales Essen geachtet wird.

Diese Woche hat die Stadt Wien erstmals einen Nachhaltigkeitspreis an innovative Unternehmen vergeben – kann mit Auszeichnungen die Nachhaltigkeit in Firmen erhöht werden?
Das finde ich ein sehr schönes Beispiel. Das ist wieder das Thema der Vorbilder. Wenn man genau diesen Vorbildern die Bühne bietet und innovative Konzepte vorstellt, inspiriert das andere. Preise sind da immer eine schöne Möglichkeit, auch einmal danke zu sagen. 

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  • Ruth Gabler-Schachermayr ist Unternehmerin und seit vielen Jahren in der Jungen Wirtschaft Wien aktiv.
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  • Mit ihrer Firma "BalanceUP" unterstützt Gabler-Schachermayr insbesondere Unternehmerinnen mit Kindern.
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