„Zukunft.Stadt.Klima“

Stadt Wien vergibt erstmals den Nachhaltigkeitspreis

Heuer wurde erstmals der Nachhaltigkeitspreis der Stadt Wien vergeben. Gemeinsam mit OekoBusiness Wien stand der Preis unter dem Motto „Zukunft.Stadt.Klima“.

WIEN. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) durfte heute, 21. Oktober, im Wiener Rathaus zum ersten Mal den Nachhaltigkeitspreis vergeben. Damit wird gezeigt wie wichtig betrieblicher Klima- und Umweltschutz ist. „Für eine nachhaltige Stadt braucht es auch nachhaltig geführte Betriebe. Die heute ausgezeichneten Projekte zeigen deutlich, dass betrieblicher Erfolg und Klimaschutz kein Gegensatz, sondern vielmehr eine perfekte Ergänzung sind", meint Czernohorszky.

Gesucht wurden bereits umgesetzte oder in Planung befindliche Projekte zum Schwerpunkt-Motto „Zukunft. Stadt. Klima“. Dabei kamen knapp 20 Einreichungen zusammen. Die Jury setzte sich aus Stadt Wien und dem OekoBusiness Wien Beirat (Wirtschaftskammer Wien, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Arbeiterkammer Wien, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Wirtschaftsagentur Wien) zusammen. 

Bewertet wurden die Einreichungen in den Bereichen Innovation, Kommunikation und Kooperation. Drei Preistäger konnten dabei überzeugen: ebswien kläranlage & tierservice Ges.m.b.H, GMS GOURMET GmbH und Österreichisches Ökologie Institut. Für sie gab es neben einer Urkunde auch ein Zugticket für eine Reise nach Brüssel. Dort besuchen sie gemeinsam mit Vertretern und Vertreterinnen der Stadt und OekoBusiness Wien das Wien Haus sowie relevante EU-Institutionen.

Die Gewinner-Projekte 

2005 startete der Betreiber der Wiener Kläranlage ebswien kläranlage & tierservice Ges.m.b.H mit dem Einbau einer Turbine im Abwasserstrom der Wiener Kläranlage. Das Unternehmen wurde nach einem langjährigen Prozess zur Selbstversorgung mit erneuerbarer Energie ausgestattet. 2021 wurde das Projekt E_OS (Energie-Optimierung Schlammbehandlung) abgeschlossen. Dabei werden organische Inhaltsstoffe des Klärschlamms abgebaut. 

Dadurch entsteht Klärgas. Dessen Hauptbestandteil Methan dient als Treibstoff für die Gasmotoren von fünf Blockheizkraftwerken. Ebswien kläranlage & tierservice Ges.m.b.H erzeugt somit mehr erneuerbare Energie, als sie zur Abwasserreinigung verbraucht wird, und kann noch einen Überschuss an Strom und Wärme in die Wiener Netze einspeisen. Außerdem leistet das Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Wiener Klimaziele, denn jährlich kann die Emission von rund 40.000 Tonnen CO2-Äquivalenten vermieden werden. 

Das Unternehmen GMS GOURMET GmbH konnte mit ihren engagierten Umweltzielen beim Kochen und der Bewusstseinsbildung für klimafreundliche Ernährung punkten. Gourmet ist Vorreiter in der Gemeinschaftsverpflegung und berechnet nun auch den CO2-Fußabdruck für die gesamte Unternehmenstätigkeit. Dabei zeigt sich, dass es vor allem an den Zutaten liegt, wie klimafreundlich Speisen und Menüs sind.

Konsumenten können anhand der Analyse von GMS Gourmet GmbH besser nachvollziehen, dass Fleisch den größten CO2-Fußabdruck generiert und wie sie durch eine bewusste Speisenauswahl das Klima schonen können. Darüber hinaus ist es dem Unternehmen möglich, Rezepturen anzupassen. Das funktioniert durch Information der Gäste, die Menge an Fleisch langfristig reduzieren und gleichzeitig das Angebot an vegetarischen Speisen zu erhöhen. Ebenso wird beim Einkauf auf die klimafreundliche Herkunft der Lebensmittel geachtet.

Lebensmittel spielen auch beim dritten Gewinner eine Rolle. Wie genießbar Lebensmittel und Speisen sind, die bei Buffets oder Caterings überbleiben untersuchte das Österreichische Ökologie-Institut. Unterstützung gab es dabei vom Arbeiter-Samariter-Bund Österreich, der impacts Cateringsolutions GmbH, Social food vienna und der Stadt Wien – Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle (MA 39). Mittels Modell können nun Speisen sicher und in rechtlichem Rahmen an soziale und sozio-ökonomische Einrichtungen weitergegeben werden. Damit widmet sich das Ökologie-Institut einem ökologischen und ethisch wichtigen Thema.

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