Frau in der Wirtschaft Wien
Wiens Pionierinnen: Katharina Bisset

- Im eigenen Nerds-of-Law-Podcast zeigt Katharina Bisset technische Seiten des Rechts auf.
- Foto: NetzBeweis
- hochgeladen von Sabine Krammer
Von wegen typisch Mann? Diese Wiener Unternehmerinnen sind Pionierinnen der Zukunft: Frauen, die MINT revolutionieren – wie auch Katharina Bisset, die mit ihrer Firma NetzBeweis GmbH Softwarelösungen für die digitale Beweissicherung im Internet entwickelt hat.
MINT in Wien: Frauen, die die Zukunft erfinden
Technik und Wissenschaft als Männersache? Frau in der Wirtschaft Wien zeigt: Nein, ganz im Gegenteil. Diese porträtierten Unternehmerinnen bereiten als Wiener Pionierinnen in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) den Weg für Generationen vor. So wie einst Ada Lovelace, der ersten Programmiererin der Welt, bis hin zu Marie Curie, der zweifachen Nobelpreisträgerin – diese Frauen Geschichte geschrieben und Barrieren durchbrochen. Trotz Vorurteilen, Diskriminierung und gläsernen Decken kämpften sie unermüdlich für ihre Visionen und veränderten die Welt.
Wiener Wegbereiterinnen: Frauen, die MINT neu definieren
Margarete Kriz-Zwittkovits, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Wien (FiW), einem Netzwerk der Wirtschaftskammer Wien (WK Wien): "Noch immer stehen Frauen vor großen Herausforderungen – Gender Stereotype, ungleiche Bezahlung und eine oft fehlende Repräsentation. Doch es gibt Hoffnung: Frauen von heute gestalten nicht nur mit, sie führen Innovationen an, vernetzen sich und schaffen Unterstützungssysteme. Diese Serie zeigt nicht nur, was Frauen schon erreicht haben, sondern auch, wie sie die Zukunft gestalten – kraftvoll, kreativ und unaufhaltsam."
Von der Arbeitserleichterung zum Unternehmen
Als Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt IT-Recht litt Katharina Bisset oftmals unter schlechten Screenshots und mühsamen Beweissicherungen. Anlässlich einer kollaborativen Soft- und Hardwareentwicklungsveranstaltung entstand die Idee zu einem innovativen Beweissicherungstool. Bisset: „Beim Hackathon wurde ein Prototyp zur einfachen Beweissicherung insbesondere für Hass im Netz entwickelt.“ Gemeinsam mit zwei Software-Entwicklern und einem Cybercrime-Anwalt und ausgestattet mit den finanziellen Mitteln zweier Investoren aus der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ gründete sie 2021 die Firma NetzBeweis und stellte ein Tool zur Beweissicherung zur Verfügung.
„Unser Browser-Plug-In ist eine Software, die es erlaubt, Inhalte von Webseiten, sozialen Medien und Web-Messengern in einem PDF zu sichern. Mittlerweile können wir auch Videobeweise erstellen. Dieses Dokument ist mit einem Zeitstempel und digitaler Signatur versehen, so dass es leicht als Beweismittel bei den Behörden wie Gericht, Polizei oder Staatsanwaltschaft eingebracht werden kann“, erklärt Bisset. Damit können beispielsweise Verletzungen im Urheber- oder Medienrecht, ein Nachweis von strafrechtlich relevantem Verhalten, rechtliche Informationen in einem Scheidungs- oder Streitfall, aber auch bei Vorfällen wie Hass im Netz festgehalten werden. Bisset: „Durch unser Tool haben Unternehmen, Rechtsanwälte, Behörden, aber auch Organisationen wie Gewaltschutzzentren und Privatpersonen mehr Rechtssicherheit.“ Für die Idee, die Umsetzung und die Entwicklung des Tools hat NetzBeweis zahlreiche Awards verleihen bekommen, wie den Preis für das „Beste Legal Tech Innovation im Rechtsbereich“ 2021, den Innovations-Award 21/22, und Bisset erhielt sowohl den Liese Prokop-Frauenpreis in der Kategorie Wissenschaft und Technologie oder den WKO Award für Unternehmerin des Jahres 2022 für in der Kategorie Startup.
IT-Begeisterung seit Kindheitstagen
Schon früh wurde die heute 40-Jährige mit Technologie und Informatik konfrontiert: „Mein Vater war IT-affin und ich habe sofort am Computer herumgespielt und immer öfter daran herumgeschraubt.“ Entsprechend wählte Bisset zunächst ein Gymnasium mit einem Informatik-Schwerpunkt und beschäftigte sich in ihrem Rechtsstudium mit IT-Recht. Obwohl MINT-Berufe immer noch sehr männerdominiert sind und Bisset oft die einzige Frau in einer Besprechungsrunde war, hat sie Vorurteile und Benachteiligungen gegenüber Frauen in diesem Bereich nicht wahrgenommen. „Vielleicht bin ich mit etwas Naivität in Gespräche gegangen, weil ich einfach meinen Job gemacht habe“, schmunzelt die Rechtsexpertin, die ihre Rolle heute durch ihr Wissen und die Kompetenz aus 20 Jahren Erfahrung in der Rechtsberatung im IT-Recht unterstreicht. Für Frauen in MINT-Berufen gibt sie deshalb diesen Tipp weiter: „Frauen sollen sich weniger Gedanken machen, was nicht geht und was nicht funktionieren kann und stattdessen einfach tun und ihre Idee umsetzen.“
Bissets Rolle als Vorbild und Mentorin
Um Frauen und jungen Mädchen den Einstieg in den MINT-Bereich zu erleichtern, engagiert sich die Unternehmerin im Netzwerk Lea (= Let’s empower Austria). „Es geht um die Sichtbarmachung von Frauen in der Technik, weshalb ich gerne als Role Model fungiere, aber auch um meine Freude, wenn ich andere, engagierte Frauen kennenlernen darf“, so Bisset. Abseits von Rechtsberatung, Technologie und Unternehmertum widmet sich die 40-Jährige ihrem Mann und beiden Hunden, die regelmäßig in der Kanzlei anzutreffen sind.

- Margarete Kriz-Zwittkovits, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Wien (FiW)
- Foto: WKW/Michael Strobel
- hochgeladen von Unternehmen im Blickpunkt
"Sind stolz auf unsere Wiener Unternehmerinnen"
Die Präsenz von Frauen in der Wiener Unternehmenslandschaft ist heute selbstverständlicher denn je. Frauen führen Betriebe jeglicher Größe und sind in nahezu jeder Branche aktiv. Tatsächlich werden 43 Prozent aller Einzelunternehmen von Frauen gegründet. Die Branchen, die besonders von den Tätigkeiten der Wiener Unternehmerinnen profitieren, sind der Einzelhandel, persönliche Dienstleistungen, Beherbergung und Gastronomie, das Sozialwesen sowie das Grundstücks- und Wohnungswesen. "Diese Vielfalt zeigt, wie tiefgreifend und umfassend der Einfluss von Frauen auf die lokale Ökonomie ist. Wiens Wirtschaft blüht durch den Einsatz und das Unternehmertum seiner Frauen auf, und wir von FiW Wien erkennen den unermesslichen Wert dieser Beiträge an", so Kriz-Zwittkovits.
FiW Wien: Netzwerk für weibliches Unternehmertum
FiW Wien setzt sich unermüdlich dafür ein, Unternehmerinnen auf ihrem Weg zum Erfolg zu unterstützen. Mit einem umfassenden Angebot an Seminaren, Workshops und Netzwerkevents schafft die Organisation eine Plattform, die es Frauen ermöglicht, ihre unternehmerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und zu stärken. "Unser Ziel ist es, jede Frau zu ermutigen, ihre unternehmerischen Träume zu verwirklichen. Wir glauben fest daran, dass Wiens Zukunft maßgeblich von der Kreativität, dem Mut und der Innovationskraft seiner Unternehmerinnen geprägt sein wird", bekräftigt Kriz-Zwittkovits.
Über Frau in der Wirtschaft Wien
Frau in der Wirtschaft (FiW) in der Wirtschaftskammer Wien ist ein starkes Netzwerk für selbstständige Frauen – von der Kleinstunternehmerin bis zur Topmanagerin. FiW vertritt die Interessen von über 54.000 Wiener Unternehmerinnen und unterstützt mit umfassendem Service unternehmerischen Erfolg. Geboten werden Workshops/Webseminare zu diversen Themen wie etwa Businessplan, Finanzierung, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz sowie maßgeschneiderte Kurse zu Themen wie Aufsichtsratskompetenz. Eigene FIW-Events dienen dem Netzwerken, für Jungunternehmerinnen gibt es ein eigenes Mentoring-Programm. Der "Tag der Frau in der Wirtschaft Wien" ist die jährliche Hauptveranstaltung mit speziellen Vorträgen und Events. Informationen für Unternehmerinnen und Managerinnen werden in eigenen Newslettern und im Magazin "Unternehmerin" transportiert.Mehr Infos unter www.frauinderwirtschaft.wien sowie auf den FiW-Wien-Social-Media-Kanälen www.facebook.com/frauinderwirtschaftwien und www.instagram.com/fiw_wien.





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