Waldhäusl in Wiener Neustadt
Ankunftszentrum für Flüchtlinge in der Arena Nova
Ankommende Flüchtlinge werden in Wiener Neustadt in der Raxgasse und der Arena Nova registriert, untersucht und innerhalb von durchschnittlich 20 Stunden in bleibende Unterkünfte vermittelt.
WIENER NEUSTADT. Bei einem Lokalaugenschein besuchte der wegen seines Triage-Sagers umstrittene Asyl-Landesrat Gottfried Waldhäusl das Ankunftszentrum für Flüchtlinge in der Arena Nova. Dieses Zentrum wird, wie das in der Raxgasse, von dem Roten Kreuz betreut.
Innerhalb von zwei Tagen wurde das Zentrum hochgefahren, ein Team von 40 Mitarbeitern und Ehrenamtlichen empfängt 24 Stunden am Tag die ankommenden Flüchtlinge.
Weiterer Ausbau der Kapazitäten
Ab Montag stehen weitere Ankunftszentren in St. Pölten und Schwechat bereit, zwei weitere stehen noch in Reserve. Zusätzliche Verträge mit Caritas und Diakonie sichern nun auch deren Mitarbeit, sie sind für die Vermittlung von privaten Quartieren zuständig.
Präsident des Roten Kreuz NÖ Josef Schmoll berichtet, dass ukrainische Flüchtlinge in Niederösterreich als einziges Bundesland mit einem Röntgen auf Tuberkulose (TBC) untersucht werden. Im Zentrum wird nicht nur ein Coronatest gemacht, es besteht für die Schutzsuchenden auch die Möglichkeit sich impfen zu lassen.
Die Registrierung bei der Polizei wird vorgenommen und so erhalten sie sofort Zugang zur Grundversorgung.
Ein sicherer Platz in der Arena Nova
Bezirksrettungskommandant Mato Brcinovic präsentierte den Ablauf der Flüchtlinge in der Arena Nova und erzählt, dass Englisch zur Kommunikation sehr gut funktioniert, es gibt aber auch Übersetzer. Er berichtet, dass aktuell bis zu 100 Flüchtlinge unterkommen, wie auch in der Raxgasse. Beide Ankunftszentren sind bei Bedarf auch noch erweiterbar. Bisher sind über 1000 Flüchtlinge durch diese Zentren gegangen. Es kommen vor allem Frauen und Kinder, und nur wenige Männer, die nicht eingezogen wurden. 90 Prozent der ankommenden werden an Quartiere weitervermittelt, nur wenige fahren weiter und ebenso wollen 90 % der Geflüchteten wieder zurück zu ihren Familien.
Drei Mahlzeiten am Tag, ein Bett, Hygieneartikel und eine warme Dusche stehen den Flüchtlingen in Wiener Neustadt zur Verfügung. Brcinovic weiß, dass die meisten Ankommenden vor allem müde sind und schlafen wollen. Die Flucht ist anstrengend und lange, viele sind zuvor 48 Stunden im Bus gesessen. Abends werden für die Kinder Zeichentrickfilme gezeigt, es gibt auch eine frei zugängliche Spielecke mit Stofftieren und Spielsachen.
Auch der Kontakt zu ihren Familien wird ihnen durch Wlan ermöglicht, sie wollen natürlich wissen, wie es denen geht, die nicht flüchten konnten.
„Das Rote Kreuz vor Ort leistet hervorragende Arbeit, großes Lob von meiner Seite. Die Geflüchteten werden nicht nur mit Essen und Trinken etc. versorgt, sondern im Schnitt von maximal 20 Stunden in ihr neues Quartier mit eigenen vier Wänden verbracht“,
ist Waldhäusl zufrieden.
Bisher sind in NÖ 1700 Menschen registriert und in der Grundversorgung. Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge könnte aber die 3000 erreichen, da viele privat untergekommen sind und noch nicht registriert wurden.
„Nicht alle Flüchtlinge wollen Leistungen aus der Grundversorgung bzw. wird auch die Hilfsbedürftigkeit geprüft“,
erläuterte Waldhäusl.
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