Ballon flog bis Lettland
Blumenhändler erinnert sich: Wie ein einfacher Luftballon das sowjetische Radar austrickste.
Nomen est omen. Karl Hauptvogel selbst kann nicht fliegen, aber seine Luftballons taten das 1988 in Rekordmanier. Damals ließ der Florist bei einem Fest anlässlich seines 44. Geburtstages zehn Ballons mit 500-Schilling-Gutscheinen (einzulösen in seinem Blumenladen) steigen. Kein glücklicher Finder, eineinhalb Jahre lang. Erst dann kam ein Schreiben aus der damaligen Sowjetunion: "Luftballon mit ihre Karte haben wier gefunden im Wald ..."
100 km – lächerlich!
Warum Hauptvogel die alten Berichte jetzt wieder hervorholt? Ein aktueller Krone-Artikel regt ihn auf: "Hochzeits-Ballon 100 Kilometer weit geflogen". "Wie lächerlich ist das denn? Meiner flog 1.300 Kilometer!" Ein Aleksandr Tacilov fand den Gutschein in einem Wald bei Riga (heutiges Lettland), musste ihn erst übersetzen lassen.
Kein Kontakt mehr
Für den nunmehrigen Pensionisten (seit 2005) und seine Gattin war es damals ein wunderbares Erlebnis, das er gleich auf einer Ehrentafel festhielt. "Ich wollte dem Finder die 500 Schilling (etwa 36 Euro) schicken, doch die damalige politische Situation ließ dies ebenso wenig zu wie ein Treffen unserer Familien", erinnert er sich. So blieb es bei einigen Briefkontakten. Und in einem Umschlag kam auch der Gutschein zurück.
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