Aktionsplan "Nachhaltige Beschaffung"
Bundesministerin Köstinger besucht Pflegezentrum Wiener Neustadt

Ministerin Köstinger zu Besuch in der Küche des Pflegeheims. | Foto: BMLRT
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Drei von vier Österreichern wünschen sich eine Ausweitung des Angebots an regionalen Lebensmitteln. Wer regional kauft, stärkt bäuerliche Familienbetriebe, schützt die Umwelt durch kürzere Transportwege und sorgt dafür, dass die Wertschöpfung erhalten bleibt.

WIENER NEUSTADT/BEZIRK. Der Bund geht mit gutem Beispiel voran und will mit der Initiative „Österreich isst regional“ und dem Aktionsplan Nachhaltige Beschaffung aufzeigen, wie der regionale Lebensmitteleinkauf in der öffentlichen Beschaffung gestaltet werden kann. Ziel laut Regierungsprogramm ist die 100-prozentige regionale und saisonale öffentliche Beschaffung bei Lebensmitteln mit Erhöhung des Bio-Anteils.

Den Ländern und Gemeinden kommt dabei eine wesentliche Rolle zu, sie sind Erhalter von Pflichtschulen, Kinderbetreuungseinrichtungen oder Pflegezentren. Gemeinsam mit den Bundesländern hat das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus die Bundesbeschaffung GmbH beauftragt, das Projekt „Forum Österreich isst regional“ zu koordinieren und öffentliche Kantinen dabei zu unterstützen, Lebensmittel regionaler und saisonaler zu beschaffen. Mit dem neuen Leitfaden „Los geht’s: mehr Qualität auf unseren Tellern“ will das Ministerium den Anstoß für eine möglichst regionale und saisonale öffentliche Beschaffung bei Lebensmitteln geben. Der Leitfaden steht auf der BMLRT-Homepage  hier zur Verfügung:

Pionier beim regionalen Einkauf

Das Pflege- und Betreuungszentrum Wiener Neustadt gehört bereits zu den Vorreitern und legt großen Wert auf regionalen Einkauf.
Bundesministerin Elisabeth Köstinger hat sich persönlich ein Bild gemacht.

Informationen zum Pflege- und Betreuungszentrum Wiener Neustadt
• 164 Pflege- und Betreuungsplätze aufgeteilt auf 6 Wohnbereiche
• Außer geriatrischer Pflege bietet das PBZ Wiener Neustadt Sonderpflegeformen, wie die Betreuung von Apalliker-, Wachkoma- und Hospizpatienten. Tages-, Kurzzeit- und Übergangspflege sind weitere Angebote des Hauses.
• Rund 170 MitarbeiterInnen
• Die NÖ Pflege- und Betreuungszentren legen großen Wert auf regionalen Einkauf.
• Jährlich werden rund 3 Mio. Mittagsmenüs in den NÖ Pflege- und Betreuungszentren gekocht.
• Im ersten Halbjahr 2021 erfolgten 90% des Lebensmittelumsatzes im Pflege- und Betreuungszentrum Wiener Neustadt bei NÖ Lieferanten. Der Rest wurde in anderen Bundesländern gekauft.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: „Länder und Gemeinden sind der Schlüssel zur regionalen Beschaffung in der Gemeinschaftsverpflegung. Wir wollen, dass Kindergärten, Schulen und Betreuungseinrichtungen auf regionale Beschaffung beim Essen umsteigen. Wir bitten aber niemanden um etwas, das wir nicht auch selbst tun, deshalb gehen wir als Bund mit gutem Beispiel voran und stellen die Beschaffung von Lebensmittel auf regionale Herkunft um. 1,8 Mio. Personen essen Tag für Tag außer Haus, rund 450.000 Personen davon in öffentlichen Einrichtungen. Das ist ein enormer Hebel, mit dem wir aktiv das Klima schützen und gleichzeitig unsere Landwirtschaft unterstützen.“

„Länder und Gemeinden können selbst aktiv werden, egal, ob sie beim Wirten ums Eck oder bei einem größeren Anbieter das Essen bestellen. Von den Kindergärten und Schulen in den Gemeinden bis hin zu den Seniorenzentren und den Justizanstalten. Wir haben in der öffentlichen Hand ein enormes Potential. Mit dem Leitfaden geben wir klare Richtlinien und Empfehlungen, wie man die Beschaffung auf Regionalität und Saisionalität umstellen kann.“

„In Zukunft wird es mehr Lebensmittel in den öffentlichen Kantinen direkt vom Bauern geben, das ist mir wichtig, denn das schützt das Klima und unterstützt gleichzeitig unsere heimische Landwirtschaft. Wir brauchen dieses Bekenntnis, damit wir unsere heimische Lebensmittelproduktion sichern können. “

Österreich isst regional:
• Wenn nur um 1 Prozent mehr heimische Lebensmittel gekauft werden, schafft das 3.100 Arbeitsplätze und eine zusätzliche Wertschöpfung von 140 Mio. Euro.
• 1,8 Mio. Menschen werden in Österreich täglich in Kantinen versorgt, rund 450.000 davon in öffentlichen Einrichtungen.
• Die Bundeskantinen haben einen Wareneinsatz von 1,35 Mio. Euro pro Tag und mehr als 330 Mio. Euro pro Jahr.
• Unser Ziel ist, dass die Beschaffung von Lebensmitteln für öffentliche Einrichtungen möglichst zu 100 Prozent aus der Region erfolgt.

Zahlreiche Maßnahmen wurden bereits und werden noch gesetzt:

• Einführung des Bestbieterprinzips: Seit 2018 steht nicht mehr nur der Preis im Fokus bei der öffentlichen Beschaffung. (Bereits umgesetzt)

• Gründung des Forums „Österreich isst regional“: Gemeinsam mit den Bundesländern, Sozialpartnern, Bundesministerien und der Bundesbeschaffungsgesellschaft wurde eine zentrale Anlaufstelle für die Beratung und den Austausch zur regionale Lebensmittelbeschaffung für öffentliche Gemeinschaftsverpfleger eingeführt. (Bereits umgesetzt)

• Lebensmittelbeschaffung ist ein Kernstück des Aktionsplans Nachhaltige Beschaffung: Es wurde im Ministerrat der Aktionsplan Nachhaltige Beschaffung beschlossen damit gibt es erstmals klare Kriterien für die öffentliche Beschaffung von qualitative hochwertigen regionalen Lebensmitteln. (Bereits umgesetzt)

Kriterien für die öffentliche Beschaffung von Lebensmitteln aus dem Aktionsplan:

• Die beschafften Lebensmittel stammen möglichst zu 100 % aus der Region. 
Das beschaffte Obst und Gemüse ist möglichst saisonal.

• Folgende Mindestanteile der beschafften Lebensmittel müssen aus biologischer Erzeugung stammen
• Mind. 25 % ab dem Jahr 2023
• Mind. 30 % ab dem Jahr 2025
• Mind. 55 % ab dem Jahr 2030

• GVO-freie Fütterung bei Rind und Schweinefleisch (Huhn schon jetzt GVO-frei)
• Mind. 5 % ab dem Jahr 2021
• Mind. 40 % ab dem Jahr 2023
• 100 % ab dem Jahr 2025

• Frischeier mit Schale, Flüssigeier und Eipulver stammen aus Freiland- oder Bodenhaltung mit dem AMA-Gütesiegel oder Biosiegel.

• Tierprodukte (Eier und Fleisch) stammen von Betrieben, die Mitglied eines anerkannten Tiergesundheitsdienstes sind.

• Fleischprodukte gibt es nur mehr mit AMA-Gütesiegel „Mehr Tierwohl“ oder vergleichbaren Standards.

• Fisch stammt aus regionalen Gewässern oder aus nachhaltiger artspezifischer Aquakultur.

• Herkunftskennzeichnung in Kantinen:
• Fleisch, Eiern und Milch (Angabe mind. mit „Österreich“, „EU“ oder „Nicht-EU“) muss gut sichtbar aufliegen. Für Fleisch bedeutet Herkunft, wo die Tiere geboren, gemästet und geschlachtet wurden.
• Fleisch, Eier und Milch aus biologischer Erzeugung sind auszuweisen (Angabe mind. „Bio-Milch“, „Bio-Fleisch“, „Bio-Eier“).
• Damit geht der Bund bei der Herkunftskennzeichnung voran und setzt schon jetzt um, was später für Regal im Handel und in der Kantine im öffentlichen Raum gilt.

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