Interview mit Branddirektor Christian Pfeiffer
Die Bürde des Ehrenamtes

Gigi Pfeiffer erhielt im Oktober von Bürgermeister Klaus Schneeberger das Branddirektor-Dekret. | Foto: Stadt WRN
  • Gigi Pfeiffer erhielt im Oktober von Bürgermeister Klaus Schneeberger das Branddirektor-Dekret.
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Ein schweres Jahr war es auch für die Feuerwehr Wiener Neustadt. Natürlich stand Tod des Feuerwehrkommandanten Josef Bugnar im Zentrum der Probleme, aber "im Alltag" waren es in erster Linie die Corona-Vorsichtsmaßnahmen, die viele Einsätze erschwerten.

WIENER NEUSTADT. Die Bezirksblätter sprachen mit dem neuen Feuerwehrkommandanten Christian "Gigi" Pfeiffer über die Anforderungen der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt.

Was ist für viele deiner Jungs der Hauptbeweggrund, zur Feuerwehr zu gehen?
Pfeiffer: Der Hauptbeweggrund zur Feuerwehr beizutreten ist sicherlich bei vielen unterschiedlicher Natur. Die Einen sind mit der Feuerwehr aufgewachsen. Sie wissen, dass das Helfen ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft ist, weil sie es von zu Hause mitbekommen haben, weil in der Familie Feuerwehrmitglieder sind. Für die Anderen, und hier sind es
vor allem ältere Quereinsteiger, bedeutet die Feuerwehr, etwas der Gesellschaft zurückzugeben. Wir dürfen in Österreich stolz auf das Feuerwehrwesen sein. Mit insgesamt 340.000
Feuerwehrmitgliedern sucht man in anderen Ländern vergebens nach so einer Dichte von Feuerwehren. Dies ist besonders im Katastropheneinsatz hilfreich, aber auch langwierige
Einsätze wie Großbrände sind in einer solchen Fülle an Ehrenamtlichen einfacher zu bewerkstelligen. Schließlich kann man dadurch optimal Reserven bilden. Ohne unser
Feuerwehrsystem mit österreichweit lediglich 6 Berufsfeuerwehren und über 4.400 Freiwilligen Feuerwehren müsste man ganz schön lange warten, wenn man Hilfe benötigt.

Wie bereichert ein „Ehrenamt“, wie das des freiwilligen Feuerwehrmannes, das eigene Leben?
Es ist ein gutes Gefühl helfen zu können und geholfen zu haben, wenngleich man selten ein „Danke“ hört. Wie viel Zeit in das Ehrenamt rinnt, hängt von vielen Faktoren ab:
Wie groß ist die Feuerwehr ? Wie viele Einsätze müssen bewältigt werden ? Nimmt man eine Funktion an ? Hat man zusätzliche Aufgaben? All das spielt in der „Bereicherung“ des eigenen Lebens eine Rolle. Und ohne die richtige Partnerin oder den richtigen Partner geht es sowieso nicht. Das ist aber bei jedem Hobby, das man als Berufung sieht, so.

Ist es jetzt in Corona-Zeiten schwerer, „Nachwuchs“ zu bekommen oder die gegenwärtige Mannschaft zu motivieren?
Tatsächlich ist es eine schwierige Zeit. Wir können unsere gewohnten Treffen nicht durchführen, die notwendigen Besprechungen werden über die Ferne per Videokonferenz durchgeführt, was aber nicht dasselbe ist. Derzeit sind auch Übungen nicht möglich. Wir versuchen Schulungsthemen über Video zu vermitteln, aber das Motivieren ist ungleich schwerer. Nun fällt auch unsere Weihnachtsfeier aus, ein Highlight für die Kinder der Feuerwehrkameraden in Wiener Neustadt, und gleichzeitig auch die jährliche Danksagung an alle Mitglieder und deren Familien. Wir versuchen hier eine Kompensation und der Weihnachtsmann, der jedes Jahr das Christkind unterstützt, wird die Kinder der Feuerwehrmitglieder heuer einzeln besuchen. Ich hoffe, dass unsere Mitglieder dadurch merken, dass sie uns immens wichtig sind. Was ist schon ein Häuptling, wenn er keine Indianer hat ?

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