Die E-Bike-Tour der Bezirksblätter, oder: der innere Schweinehund wird überbewertet
Wiener Neustadt, Bezirk. Die Bezirksblätter testen das E-Bike elby.
Die kürzeste Etappe bei der Tour de France außer den Einzelzeitfahren ist die Schlussetappe mit Finale in Paris und sie beträgt 103 Kilometer. Das nach teils mörderischen 20 Etappen über alle Berge Frankreichs.
Die erste Etappe der Bezirksblätter mit einem "elby" e-bike mit Heckantrieb und bis zu 200 Prozent zusätzlicher Power führte 15,6 Kilometer von der Nova City zum Neufelder See teils auf Radwegen, teils auf Landesstraßen und Gemeindewegen und ein paar Minuten auf dem harten Asphalt.
Denn nach nur 1,3 Kilometer war der Radweg nach der Aqua Nova plötzlich aus und der unerfahrene E-Pedalritter wusste weder links noch rechts und entschied sich für einen Kapitalsturz, zugegeben: in Zeitlupe. Aber: er landete genau auf seiner linken Hüfte. Aufstehen, Krone, äh Helm richten und weiterfahren.
Der erste Eindruck: Ob E-Bike oder Normalradl - die meisten Radwege sind scheisse. Schotter, Betonsprünge, Unkraut, Rumpelpisten. Hat nichts mit Elektro zu tun, ist aber so.
Das Bike beschleunigt extrem, aber, oh Überraschung, man muss dennoch treten. Es ist eben kein Moped (schade...). Das Runterdrosseln, wenn man an die 30 km/h fährt, ist auch mühsam.
Es geht zügig dahin, im Amtshaus in Eggendorf ein Obi-G'spritzt. Marathonmann "Lauf 1" Bruno schaut den verschwitzten Athleten eher bemitleidend an. Macht nix.
Dann werden einem während der Fahrt von einer Bäuerin Schnaps und Hasen (zum Essen!) angeboten, irgendwo in Haschendorf kommt man dann aus einem Feldweg raus und fährt zwischen Lastern und Autos ein paar Kilometer bis Ebenfurth. Die große Brücke ist kein Hindernis mit elby. Da schätzt man den Elektroantrieb - genial. Locker gehts durch den Ort und man radelt wie ein kleiner Tour de France-Sieger in Neufeld ein.
Erster Eindruck:
Der leistungsstarke BionX D-Series Motor sorgt für ordentlichen Antrieb, jedoch muss man sich daran gewohnen, um auch gleichmäßig dahinzugleiten.
Überraschend: Das Sitzen schmerzte kaum, erst gegen Ende der Wahnsinnsetappe. Sattel und Griffe sind, wenn richtig eingestellt, eine Harmonie, verteilen optimal das Gewicht des Fahrers.
Das Fahren ist echt leise, nicht so wie mit einem Rad mit Lichttrafo.
Auch der Stromverbrauch dürfte sich in Grenzen gehalten haben, nach dem Absteigen wurde der Akku sofort ans Netz angeschlossen. Sehr einfach zu handhaben.
Herausforderung: Man muss treten, aber für einen Schnitt von 20 km/h ist das dennoch nicht zu anstrengend. Der innere Schweinehund muss nicht besiegt werden.
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