Die Geschworenen: Es war Mord
LEOBERSDORF, WIENER NEUSTADT. Exakt um 20.10 Uhr wurde heute das Urteil im Prozess um den Mord in Leobersdorf am Landesgericht Wiener Neustadt verkündet. Die Geschworenen waren sich einig: Es war Mord. Der Angeklagt, Markus G., wurde zu lebenslanger Haft verurteil. Er soll seine Freundin Vanessa am 15. November 2014 in ihrem Haus in Leobesdorf zuerst gewürgt und später mit einem Messer auf sie eingestochen haben.
Der 30jährige hat bis zuletzt bestritten, dass er die Frau töten wollte, im Gegenteil er habe sie "abgöttisch" geliebt. Er sagte aus, dass er sie im Zuge einer Auseinandersetzung am Hals gepackt hätte und sie dann gestolpert seien. Er sei mit der Hand an ihrem Hals auf die Frau drauf gefallen und so hätte sie ihre schweren Verletzungen im Hals bekommen. Später habe er aus Wut und Verzweiflung auf sie eingestochen.
Gerichtspsychiater Dr. Sigrun Roßmanith erklärte in ihrem Gutachten, dass der Angeklagte zwar eine Persönlichkeitsstörung aufweise, aber nicht geisteskrank sei. Die beiden hätten sich so in ein "hochpathologisches Beziehungsgefüge" verwickelt, "dass man wider die Vernunft bei jemandem bleibt". Roßmanith: "Oder anders gesagt: Ich liebe dich, ich hasse dich, verlass mich nicht!" Eine Einschätzung, die auch alle einvernommenen Freunde und Verwandten des Paares teilten, die beide oft aufgefordert haben sollen, diese On-Off-Beziehung endlich zu beenden.
Verteidiger Dr. Wolfgang Blaschitz plädierte auf Körperverletzung mit tödlichem Ausgang, doch die Geschworenen verurteilten den 30jährigen Angeklagten wegen Mordes.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig, Der Angeklagte meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an.
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