Engpass bei Impfungen
Die achten Klassen werden nicht mehr geimpft. Apotheker versuchen Kunden zu besänftigen.
BEZIRK. In Niederösterreich herrscht Medikamentenmangel. So sind gewisse Impfstoffe, wie solche gegen Diphtherie oder Tetanus, frühestens im Herbst wieder verfügbar. Experten vermuten: Die Pharmaindustrie beliefert Österreich schlecht, weil die Sozialversicherung weniger zahlt als in anderen Ländern. Die Bezirksblätter haben sich im Bezirk bei Ärzten und Apothekern umgehört, welche Medikamente es betrifft und ob eine Lösung in Sicht ist.
Amtsarzt Dr. Viktor Hladky, der auch für die Schulimpfungen verantwortlich zeichnet, kennt das Problem: "Wir waren selbst von einem Medikamentenengpass betroffen, nämlich bei den angesprochenen Impfstoffen, weshalb sogar eine Schulimpfung, Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten, in der achten Schulstufe entfallen musste."
In missliche Lagen, vor allem was die Kundenbetreuung betrifft, kommen auch die Apotheker. Mag. Willi Kornfeld von der Alten Kronen Apotheke: „Es stimmt, dass einzelne Impfungen wie Polio oder Vierfachimpfungen nicht immer verfügbar sind. Aber auch andere Medikamente sind nicht immer greifbar. Hauptgrund ist, dass der österreichische Markt eher klein, ein sogenannter B-Markt ist, und große Länder wie Deutschland bei der Belieferung bevorzugt werden. Eine Lösung ist derzeit nicht in Sicht. Wir versuchen halt die Kunden freundlich auf entsprechende Ersatzprodukte hinzuweisen."
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