Bauern in der EU
Europäische Union - Pro und Contra
Eines der größten Aufgabengebiete der Europäischen Union umfasst die Agrarpolitik. Natürlich ist es dabei unmöglich, allen Interessen und Forderungen nachzukommen.
WIENER NEUSTADT, BEZIRK. Das Thema "Bauern und EU" ist ein sehr heißes. Die BezirksBlätter konfrontierten Befürworter Martin Preineder (ÖVP) und Skeptiker Peter Schmiedlechner (FPÖ) damit.
Erleichterung für Landwirte
"Positiv ist, dass mit dem Beitritt ein Teil des Erlöses der auf EU/Weltmarktniveau gefallenen Agrarpreise (ermöglichen den Konsumenten günstige Lebensmittelpreise) durch Direktzahlungen abgegolten wird. Das heißt eine Stabilisierung des Einkommens unabhängig von Ertrags- und Preisschwankungen. Mit dem Umweltprogramm werden den Bauern Leistungen für Natur-, Umwelt- und Landschaftsschutz zum Teil erstattet und diese dadurch ermöglicht. Mit einem breiten Investitionsprogramm können Investitionen vor allem für junge Landwirte erleichtert werden. Besondere Unterstützung der Biolandwirtschaft und auch der Bergbauern - dadurch ist Österreich das Land mit den meisten Biobauern in der EU", so Landwirt und VP-Bauernvertreter Martin Preineder.
Heimische Bauern werden benachteiligt
FPÖ-Nationalratsabgeordneter und Landwirt Peter Schmiedlechner ist da gänzlich anderer Meinung: "Mit der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) zerstört man nun nach und nach die heimische Landwirtschaft. Mit der Zustimmung des Green Deals, welchen die ÖVP für Österreich ausverhandelt hat, verschärft sich die Situation nochmals. Es scheint, als ob man mit dem Green Deal noch mehr Bauern aus der Produktion drängen und zur Aufgabe ihrer Höfe bringen möchte. Erschreckend wenn Politik es in Kauf nimmt, dass wir auch bei der Lebensmittelversorgung vom Ausland abhängig werden."
Nach Schmiedlechners Meinung geht die Entwicklung in die falsche Richtung. So habe die EU und unsere Regierung mit dem Green Deal und mit der GAP Maßnahmen gesetzt, welche der heimischen Produktion schaden. "Es werden Flächen aus der Produktion genommen, anstatt die heimische Produktion zu stärken und auszubauen. Wir müssen die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Momentan werden immer mehr Lebensmittel importiert, welche zu weit aus schlechteren Bedingungen produziert und bei weiten nicht unserem Standard entsprechen", so der FPÖ-Politiker.
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