Verhandlung am Landesgericht Wiener Neustadt
Falscher Frauenarzt verurteilt
"Prinzipiell erregen mich Doktorspiele"
Der Angeklagte
WIESMATH. WIENER NEUSTADT. Vergessen Sie "Shades of Grey" - die Schilderungen von Christian R. (37) sind auf jeden Fall nicht erfunden. Der gelernte Elektromechaniker liebte es, mit seinen weiblichen Bekanntschaften "Doktorspiele" zu vollziehen. Inklusive Spekulum und Katheter. Dass die Damen nicht immer freiwillig den medizinischen Eingriffen zustimmten und er sich noch dazu als Gynokologe ausgab, brachte den Mann jetzt vor den Kadi.
Betäubt und ausgeraubt
Auch deswegen, weil er eines seiner Opfer, das er auch betäubte, ausraubte und um mehr als 20.000 Euro erleichterte.
Vor Gericht gestand der falsche Arzt teilweise seine Schandtaten. Über eine Datingplattform lernte er seine Opfer kennen, gaukelte ihnen Beruf, falschen Namen, Glaubwürdigkeit und ernste Absichten vor, um sie dann zu betäuben und auch Eingriffe vorzunehmen. Sein "ärztliches Wisssen" erlangte er aus dem Internet, etwa in "Google" und "Youtube".
R. vor Gericht: "Ich bereue mein Verhalten sehr." Die Opfer wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen. Das Urteil von 3,5 Jahren Haft (Strafrahmen bis zehn Jahre) ist noch nicht rechtskräftig.
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