Nach Tod des Ex-Boxweltmeisters Graciano Rocchigiani

Neustädter trauert: "Rocky war mein Seelen-Verwandter"

Am Montag, 1. Oktober, wurde der deutsche Ex-Doppelweltmeister im Boxen, Graciano "Rocky" Rocchigiani, in Sizilien auf der Straße von einem Mercedes Smart erfasst und getötet. Die Boxwelt trauerte, die Schlagzeilen waren voll mit Rocky-Stories und über dessen sehr erfolgreiches und gleichzeitg auch sehr "patschertes" Leben.

Ähnliche Charaktere

In Wiener Neustadt trauert einer um ihn, der dem deutschen Boxer in vielen Eigenschaften ähnlich ist. Gery "Hulk" Besenlehner, der Mann mit dem goldenen Kämpferherzen, mit der freilich nicht Berliner, dafür Neustädter Schnauze, die er oft nicht im Zaum halten kann. Der oft schon von ganz unten wieder durchstartete. Natürlich nicht in Weltmeister-Sphären, dafür ins echte Leben, das wegen einer Nierenerkrankung an einem seidenen Faden hing. Gery und Graciano, beide 55, trennten nur 18 Tage an Lebenserfahrung, sie waren Freunde von dem Moment an, an dem sie sich bei einem Filmdreh kennenlernten.

Im Film der Leibwächter

Es war 2016, als ein Bekannter Gery darauf aufmerksam machte, dass "Typen wie er" für einen Boxfilm gesucht werden. Lange hat es nicht gedauert, der Neustädter bewarb sich via facebook und schon stand er mit Anzug und Krawatte als "Security-Chef Michael Kuhr" an Rockys Seite. "Wir haben uns sofort verstanden", erinnert sich Gery, "wir hatten viel Spaß und er meinte, er könne mir verbal nicht kontern, ich sei ein Stand-Up-Comedian".
Vier Mal trafen sie sich die beiden am Set, "ich bewunderte den Menschen in ihm." Viele Fotos auf Gery Besenlehners facebook-Seite zeugen von diesen unvergesslichen Begegnungen.
Der Film, in dem auch Gery Besenlehner ein paar Sekündchen in Erscheinung tritt, wurde noch nicht fertig gestellt, die "TNT Boxerstory", so der Arbeitstitel, wird durch den tragischen Tod des Filmhelden sicher ein Bestseller. Der Trailer dazu ist bereits auf Youtube zu sehen. Gery: "Ich kann es immer noch nicht fassen."