Orthopädie
Pistenfreuden ohne Reue
![[f]Sebastian Bachl [/f]ist Facharzt für Traumatologie und Orthopädie und weiß, wie man Sportunfälle vermeidet. | Foto: Simhofer](https://media04.meinbezirk.at/article/2020/01/27/6/22850496_L.jpg?1580128170)
- [f]Sebastian Bachl [/f]ist Facharzt für Traumatologie und Orthopädie und weiß, wie man Sportunfälle vermeidet.
- Foto: Simhofer
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Drei, zwei, eins: Die Semesterferien stehen bevor und damit für viele auch der heiß ersehnte Skiurlaub.
ZILLINGDORF (ds). Skifahren ist, orthopädisch betrachtet, ein Hochrisikosport. Das bestätigt auch Dr. Sebastian Bachl, Unfallchirurg, Facharzt für Traumatologie und Orthopädie mit Ordination in Zillingdorf-Bergwerk. "Sportarten wie ganzjähriges Laufen oder Radfahren führen zu deutlich weniger Verletzungen als einmal im Jahr eine Woche Ski zu fahren", so der Facharzt.
[marker]Knie, Schulter, Hände[/marker]
Am häufigsten bei Skifahrern sind Verletzungen der Gelenke, insbesondere des Kniegelenks, aber auch Schulterverletzungen oder der klassische Skidaumen. Bei Snowbordern zählen Verletzungen der Hand und deren Gelenke zum orthopädischen bzw. unfallchirurgischen Alltag. "Die kritischsten Phasen, um sich eine Verletzung zuzuziehen, sind morgens, wenn die Muskeln noch 'kalt' sind, aber auch abends, wenn die Muskeln bereits erschöpft sind. Die Folge sind Verletzungen an den Bändern, weil die nicht trainierte Muskulatur, im erschöpften Zustand, nicht mehr die notwendige Stabilität gewährleisten kann", so der Mediziner. Um Verletzungen vorzubeugen, sollte also das Training der Knie- und Oberschenkelmuskulatur im Vordergrund stehen, dazu kommt Ausdauertraining. Sebastian Bachl: "Liegen bereits Vorschäden vor, können Tapes oder Stützverbände diese Areale stabilisieren, ehe es auf die Piste geht."
Unterschiedliche Therapien
Sportsgeister, die mit einer Hüftprothese an den Start gehen möchten, sind meist schneller fit als Menschen mit Knieprothesen, denn letztere brauchen sehr stabile Muskeln. "Generelle Empfehlungen zu geben, ist schwierig, zumal Fitness auch vom Alter, von der Konstitution und den Zielen des Sportlers abhängt", so Dr. Bachl. Kommt es zu einer Verletzung, einem Bruch, gilt es, vorort zu entscheiden, ob Gips, Operation oder andere Therapien sinnvoll sind.
Ein Kreuzbandriss z.B. muss nicht immer sofort operiert werden, je nach Schweregrad ist die Therapie sehr speziell und kann auch ohne Operation erfolgen", so Sebastian Bachl. Das Wichtigste vor dem Pistenstart: Erkennen Sie Ihre eigenen Grenzen und stehen Sie dazu; selbst wenn Sie als "Schwarzpistenfahrer" am Nachmittag "nur mehr" auf blauen Pisten cruisen.
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