Zum Fall des von Diensthunden getöteten Soldaten
Soldat starb an "Vielzahl von Bissverletzungen"

- Zwei Belgische Schäferhunde töteten am 13. November einen Unteroffizier in der Flugfeld-Kaserne.
- Foto: Peter Zezula
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Der getötete Soldat ist verblutet, wie ein Sprecher der Wiener Staatsanwaltschaft am Dienstag bestätigte.
WIENER NEUSTADT. Am Dienstag ist das vorläufige Obduktionsergebnis im Fall des tot aufgefundenen Soldaten in der Flugfeld-Kaserne bekanntgegeben worden. Demnach ist der 31-jährige Soldat "an einer Vielzahl von Bissverletzungen im Hals-, Nacken- und Oberschenkelbereich" gestorben, sagte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt auf eine Anfrage der APA. Habitzl bestätigte weiter, dass der Soldat aufgrund der Hundebisse verblutet sei.
Für genaue Informationen zum Todeszeitpunkt gelte es, das endgültige Obduktionsergebnis abzuwarten. Die Erhebungen der Polizei müssten abgewartet werden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Im Österreichischen Bundesheer werden derzeit 170 Militärhunde verwendet, 70 im Militärhundezentrum. Davon sind 41 Rottweiler, 15 Belgische und fünf Deutsche Schäferhunde sowie neun Labradore.
Erst spät entdeckt
Zwei Belgische Schäferhunde ("Malinois") töteten am 13. November einen Unteroffizier in der Flugfeld-Kaserne. Nach Bericht des Heeres ereignete sich Folgendes: In den Nachtstunden erkannte der diensthabende Offizier in der Flugfeld-Kaserne zwei freilaufende Belgische Schäferhunde. Er alarmierte einen Hundeführer, der um zwei Uhr morgens die beiden Hunde wieder versperrte.
Bei der nachfolgenden Kontrolle der Zwingeranlage entdeckte der Hundeführer den tödlich verletzten Unteroffizier. Allem Anschein nach war dieser von den Hunden attackiert worden. Bei dem verunglückten Soldaten handelt es sich um einen 31-jährigen Oberwachtmeister aus dem Bezirk Mödling, der seit 2017 als Hundeführer tätig war. Er war an diesem Abend für die Betreuung und Fütterung verantwortlich. Bislang konnte nachvollzogen werden, dass dieser gegen 16 Uhr zur Zwingeranlage aufgebrochen war, um die Hunde zu betreuen. Sein eigener Diensthund verblieb dabei im Fahrzeug.
Aus dem engsten Freundeskreis des Toten war auch zu hören, dass der Zwinger schon zuvor offen gewesen sein soll, dafür gibt es jedoch keinerlei Bestätigung. Die Bezirksblätter befragten einen erfahrenen Hundetrainer. Der Neustädter Martin Ballmüller war lange Zeit für die Ausbildung von Diensthunden, auch von "Malinois", im Polizeidienst zuständig.
"Sehr führerbezogen"
Auch Ballmüller glaubt, dass der erste Heeresbericht noch nicht der letzte sein wird, "es kann sein, dass die Hunde frei herum liefen." "Diese Hunde sind sehr personenbezogen und mich wundert es, dass nur ein Mann mit zwei Hunden im Zwinger war", so Ballmüller weiter.

- Martin Ballmüller mit einem Belgischen Schäfer.
- Foto: privat
- hochgeladen von Peter Zezula
Durch den Herdentrieb werde es dazu gekommen sein, so der Trainer, dass ein Hund zu beißen begonnen habe und der andere ihm gefolgt sei. "Und ein Malinois beißt nicht einmal hin, sondern gibt ordentlich Gas", weiß Ballmüller, der auch die Art der Ausbildung unterschieden haben will: "In diesem Fall geht es um Zugriffshunde, bei deren Einsatz geht es um Leben und Tod!"
Ballmüller arbeitet auch mit Belgischen Schäferhunden, bei der Polizei finden sie u. a. Verwendung für die Suchtgift-und Falschgeld-Fahndung beim Zoll.



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