Unmut über Ostumfahrung wächst

Hannes Höller
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WIENER NEUSTADT/LICHTENWÖRTH. Seit mehr als 40 Jahren wird an der Ostumfahrung Wiener Neustadt geplant. Wiener Neustadts Stadtchef Klaus Schneeberger gibt aber nun Vollgas im 33 Millionen Euro-Bau. Bereits im 1. Quartal 2016 soll die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) starten.
"Die Ostumfahrung ist der notwendige Abschluss vom 'Ring um Wiener Neustadt'. Ich sehe darin eine große Chance für Wiener Neustadt. Einerseits durch die Entlastung der betroffenen Bewohner. Andererseits durch die damit verbundene Chance die Grazer Straße rückzubauen, womit eine unliebsame Demarkationslinie in der Innenstadt der Vergangenheit angehören kann", begründet Wiener Neustadts Stadtchef Klaus Schneeberger sein "Eile".
Doch die Skepsis bleibt. "Die Ostumfahrung bringt nicht das, was von vielen von Lärm und Abgasen betroffenen Anrainern erhofft und erwartet wird. Im Gegenteil: Das Gesamtverkehrsaufkommen auf der Nord-Süd-Achse steigt mit Ostumfahrung bis 2030 um 46 Prozent. Trotz Ostumfahrung wird der Verkehr auch in der Nestroystraße um 24 Prozent und in der Grazer Straße um 7 Prozent zunehmen", erklärt Hannes Höller von der Radlobby. Höller spricht sogar von einem Planungsdesaster: "Als Hauptgrund für die Notwendigkeit der zusätzlichen Verkehrsader führen Land und Stadt die Verlagerung des Durchzugsverkehrs an. Genau diese Analyse wurde bei der Verkehrserhebung allerdings nicht in Auftrag gegeben. Zudem ist die Entscheidungsgrundlage nicht vollständig. Es wurde nicht untersucht, wie sich eine Verkehrsberuhigung in der Grazer Straße und der Nestroystraße auswirken würde und ob eine Ostumfahrung dann überhaupt noch notwendig wäre."
Die Anrainer selbst fühlen sich übergangen. Direkt betroffen ist Georg Panovsky. Der Wiener Neustädter ist Anrainer der geplanten Trasse. Aus Ärger über fehlende Einbindung und Bürgerbeteiligung hat er eine Petition zur Ostumfahrung gestartet, die mittlerweile über 300 Personen unterzeichnet haben. „Es ist verheerend. Es wird nicht nur ein Natura2000-Umweltschutzgebiet zerstört, sondern uns wird ein 10 Meter hoher Wall vor die Nase gesetzt. Unsere Lebens- und Wohnqualität wird massiv beeinträchtigt. Auf die Tieferlegung wird aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet. Es kommt eine Sparvariante zu Lasten der Anrainer. Unsere zentrale Forderung ist: Wenn die Ostumfahrung tatsächlich gebaut werden soll, dann muss sie durchgehend tiefergelegt werden.“
Auch in Lichtenwörth äußerst man Bedenken über die aktuellen Pläne. Vor allem die Herangehensweise an das Projekt bringen Bürgermeister Harald Richter zur Weißglut: „Die Ostumfahrung ist derzeit noch nicht genügend geplant, um die hauptsächlichen negativen Auswirkungen abschätzen zu können. Laut Auskunft vom Land NÖ soll uns die Ostumfahrung eine Verkehrseinsparung von mehr als 40 Prozent bringen. Nur kann keiner begründen und erklären wie. Alleine der Hausverstand reicht aus, um diese Prognosen von 40 Prozent Einsparung zu entkräften."

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