Warum Männer morden, wenn sie verlassen werden
WIENER NEUSTADT. Zwei Morde an Frauen im Bezirk, fünf österreichweit, die dieses Jahr wenig erfreulich beginnen ließen. Allesamt haben diese vermutlichen Straftaten eines gemeinsam: Es waren Männer, die mit ihrer Situation nicht mehr klarkamen. "Männer wurden bisher zu wenig dazu erzogen, um ihrer Wut und Verzweiflung Worte zu geben", erklärt Psychologin Ute Weber-Grüner vom Verein "Lichtblick" die nüchterne Tatsache.
Diese patriarchalisch erzogenen Männer neigen eher dazu, im Falle einer Eskalation gewalttätig zu werden. So etwa, wenn die Frau erklärt, dass die Beziehung gerade aus diesen Gründen zu Ende ist. Wenn etwa Männer meinen, die Frau sei Eigentum des Mannes und der Mann könne ihr verbieten, ein Handy zu benutzen, Freunde zu treffen oder ein eigenes (Berufs)leben zu führen. "Bei betroffenen Männern staut sich dann vieles auf und ein Ausweg der Eskalation ist dann die Aggression, die Gewalt", so Ute Weber-Grüner. Vielfach ergäbe sich daraus ein Drama mit fraglichem Ausgang, so die Psycholgin, denn Männer haben sich, wenn es um Affekte geht, nicht mehr in der Hand. Frauen empfiehlt die Fachfrau daher, achtsam zu sein, schützende Netze aufzubauen. Männern rät sie: Sprechen, auch über Gefühle, selbst wenn es unangenehm scheint - es nimmt die Last einer Enttäuschung. Der Politik empfiehlt die Experin: Ein Screening, um das Gewaltpotenzial an Männern zu erkennen.
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