Frühmittelalter zum Anfassen in Wiener Neustadt
Wikingersippe "Ascomanni" stellt sich vor
Die Wikinger gelten als Terroristen des Mittelalters. Sie eroberten per Schiff gewaltsam die Dörfer Europas, plünderten Klöster, versklavten die Bewohner und brannten nieder, was sie nicht mitnehmen konnten. Doch sie waren mehr als nur mordlüsternde Barbaren. Die Wikingergruppe "Ascomanni" versucht auch die friedliche Seite der "Männer aus dem Norden" zu vermitteln.
In das Frühmittelalter eintauchen
WIENER NEUSTADT. Die Nordmänner faszinieren bis heute. Die Sippe "Ascomanni" schlagen immer wieder ihr Lager bei mittelalterlichen Veranstaltungen auf und versucht das Leben und Wirken der Menschen aus dem hohen Norden den Gästen näherzubringen. Unter dem Motto "Frühes Mittelalter zum anfassen" hat man die Möglichkeit in diese Welt von damals einzutauchen.
Die Nordmänner an sich waren ein sehr gastfreundliches Volk, die immer auch Reisende aus der Fremde bei sich aufnahmen. "Uns ist wichtig das jeder Interessierte sich einen Einblick in die Welt der Nordmänner machen kann, daher verzichten wir auf jegliche Absperrung und bieten ein offenes, begehbares Lager um direkt und hautnah am Geschehen teilnehmen zu können," so der Jarl (Anführer der Sippe) Andràs Attila.
Waren die Wikinger wirklich nur die "Horden aus dem Norden"?
Obwohl die Wikinger vor allem für ihr unerbittliches Rauben und Plündern bekannt waren, lebte doch der Großteil von ihnen friedlich als Händler und Bauern. Als fahrendes Volk wollten sie nicht nur Beute machen, sondern hauptsächlich Geschäfte. Dadurch wurden die Nordmänner auch sesshaft, wendeten sich dem Christentum zu und gründeten Städte und Kolonien nicht nur in Europa, sondern auch bis nach Nordamerika.
Wie wird man Wikinger?
Gegründet wurde der Verein 2006 von ein paar Enthusiasten. Für die damaligen Einsteiger in die Mittelalterszene war es auffällig, dass die Besucher keinen Eintritt in die Zeltlager der Gruppen hatten. Und somit nur "von aussen" zuschauen und nicht am Geschehen teilnehmen konnten. Diese Tatsache wollte der Verein ändern.
Nach historischem Vorbild wird durch Kleidung, Ausrüstung und Gebrauchsgegenständen die damalige Zeit dem Publikum näher gebracht. Von den selbstgefertigten Zelten über Handarbeiten, Fertigung von Schmiedearbeiten bis zum Kochen wird anhand von Überlieferungen das sogenannte "Living History" ausgeübt. Die derzeit 15 aktiven Mitglieder teilen sich hier die verschiedensten Aufgaben.
Auch dem historischem Schwertkampf und dem Speerwerfen wird nachgegangen. An den Freitagen wird in Bad Fischau trainiert. Und zwar der sogenannte Freikampf nach vorgeschriebenen Codex. "Wer sich das einmal gerne anschauen möchte und vielleicht auch gleich ein wenig mittrainieren will, ist herzlich eingeladen. Da auch Frauen, die sogenannten Schildmaiden sich an den Kämpfen beteiligten, würden wir uns auch freuen, weibliche Interessierte begrüßen zu dürfen," so Andas.
Auf historischen Veranstaltungen wird aber nicht nur dem Lagerleben und dem Schwertkampf nachgegangen werden, sondern es kommt noch das "Spiel mit dem Feuer" dazu. Die "Ascommani's" verbinden die Magie ihrer Feuershow mit Bewegung und Musik.
Auch das Feiern ist wichtig!
Vereinsintern werden die verschiedenen Feste im Jahreskreis der Nordmänner nach historischem Vorbild gefeiert, vom Frühlingsfest "Ostara" bis zum "Julfest" zur Weihnachtszeit. Ebenfalls treffen sich die Mitglieder nicht nur zum trainieren und feiern, sondern auch zweimal jährlich um diverse Reperaturarbeiten an der Ausrüstung durchzuführen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt derzeit 50 Euro. Durch die Darstellungen auf Veranstaltungen wird das eingenommene "Körberlgeld" zu 100 Prozent wieder in das Equipment investiert, damit dieses aussergewöhnliche und faszinierende Hobby auch für jeden leistbar bleibt.
Sollte Ihr Interesse geweckt worden sein? Dann bekommen sie hier oder unter der Telefonummer 0650 9844450 weitere Auskünfte.
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