Museumsbaustelle in Lichtenwörth
Im Nadelburgmuseum entstehen weitere Museumsräume

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Die letzten "Lost Place" Räume des Gebäudes werden derzeit umgebaut. Dies sind Räume die lange Zeit nicht genutzt wurden und so manche davon waren bereits stark verfallen. Seit 1997 wurde mit viel Fleiß und liebe am Gebäude gearbeitet, dennoch gibt es einige dieser teils maroden Räume. Eine Renovierung ist dringend notwendig, denn alte Wasserrohre müssen entfernt oder getauscht werden, ebenso alte Stromleitungen. Wie genau die Räume letztendlich nutzbar sind wird sich in den nächsten Monaten zeigen, das Projekt selbst dauert länger bis zur Fertigstellung und wird sich über Jahre hinziehen. Mit einer Modernisierung im herkömmlichen Sinne hat diese Baustelle nicht viel gemeinsam, soviel ist bereits sicher.
Im denkmalgeschützten Gebäude gibt es noch einen wertvollen Altbestand wie etwa Gewölbe. Bei einer Modernisierung müsste man dies unwiederbringlich entfernen um die Räume nach heutigem Standard nutzen zu können. Beim Betreten der Wohnräume oder auch zur Küchennische muss man etwas gebückt den Bereich betreten, bedingt durch niedrige Türstöcke oder Rauchgewölbe. Man hat sich schon vor vielen Jahren darum bemüht alte Bausubstanz zu bewahren und zu erhalten – ein Glück für das Gebäude. Es handelt sich beim aktuellen Bauvorhaben um zwei geheime Räume, die nur über eine kleine Küchennische begehbar sind. Die Außentüre wurde vor vielen Jahrzehnten entfernt und der Eingang zugemauert. Feuchtigkeit und der liebe Holzwurm richteten in den ungenutzten Räumen enormen Schaden an. Auch ein versteckter Wasserschaden wurde lokalisiert und muss schnellstmöglich behoben werden. In beiden Räumen wurde bereits eine Holzverschalung an Wänden und Decke entfernt und das Mauerwerk freigelegt. Hierbei kamen alte Kalkanstriche zum Vorschein. Bei der Instandsetzung der Räume im historischen Museumsgebäude bleibt der alte Kalkputz nach Möglichkeit erhalten. In mühsamer Kleinarbeit wird von den Museumsbetreibern die oberste, weiße Farbschicht entfernt und darunter liegende Kalkfärbelungen freigelegt. Diese Anstriche samt erkennbare Verzierungen sind teilweise 200 Jahre alt. Speziell diese alten Kalkanstriche sind es, die faszinieren. Beim Freilegen dieser alten Anstriche kommen an manchen Stellen dutzende Farbanstriche zum Vorschein. Diese werden danach konserviert und bleiben frei sichtbar erhalten, ebenso wie alte Türstöcke und Holzkastenfenster. Auch der Holzboden wird wie anno dazumal wieder entstehen, ohne Fundament oder Estrich. Holzpfosten werden stoß an stoß verlegt und genagelt, selbst die Sockelleisten wurden von einer örtlichen Tischlerei nach altem Vorbild maßgefertigt. Freilich entspricht dies nicht einem modernen Wohnraum wie es heutzutage üblich wäre, doch genau so soll es ja auch nicht sein, so Museumsleiter Robert Bachtrögl.
Herr Bachtrögl zu den Museumsräumen: Als ich nach dem Tode meines Großvaters und Museumsgründer Franz Gehrer ab 1997 begann leerstehende Räume als Museumsfläche aus- und umzubauen wurde mir immer wieder gesagt „das geht so nicht“ oder „das kannst du so nicht machen“. Manchmal ließ ich mich belehren und nachdem mir das Ergebnis nicht gefiel habe ich es dann doch nochmal so gemacht wie ich es mir vorgestellt habe. Dies betrifft etwa die alten Mauern um nur ein Beispiel zu nennen. Wenn in einem Innenraum der baufällige Putz erneuert werden musste dann wollte ich wie damals üblich eine gerundete Kante wiederherstellen und eben keine rechtwinkelige gerade Kante.
Mein Vater Roman Bachtrögl hatte bereits ab 1997 die Museumsfläche erweitert und somit den Grundstein für die Museumsvergrößerung gelegt. Vorhandene alte Bausubstanz zu bewahren hat oberste Priorität im Winkelhaus der Nadelburg. Historische Fotos der Arbeitersiedlung Nadelburg dokumentieren die Veränderung der denkmalgeschützten Gebäude besonders. Es ging im Laufe der Zeit durch Modernisierungen schon genug Bausubstanz in dem barocken Industriepark Nadelburg verloren, manchmal natürlich auch notwendig und sinnvoll, vieles wäre aber zu verhindern gewesen.

Info: www.nadelburgmuseum.at

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