40 Maturajubiläum (1971-1974)
Matura - Erinnerungen an eine europaweit einzigartige Schulform an der Theresianischen Militärakademie !
23 zeitverpflichtete Soldaten (zvS) vom Gefreiten bis zum Oberwachtmeister begannen im Februar 1971 nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung in den XIV. Lehrzug am Schulbataillon der Theresianischen Militärakademie ihr sechs-semestriges Studium für ihren Matur-Abschluss im Februar 1974.
Egal ob man ledig oder verheiratet war, für alle galt damals noch 22:00 bzw. 24:00 Uhr Zapfenstreich mit „penibler“ Anwesenheitsüberprüfung zur Nachtruhe und um 06:00 Uhr mit „lautstarkem“ Weckruf zur Tagwache mit täglichem Matratzen lüften und Frühsport.
Diese nächtliche Anwesenheitspflicht hatte aber durchaus auch ihre positiven Seiten, denn es war „sehr oft notwendig“ sich für die Schularbeiten und Prüfungen eingehend und ausführlich vorzubereiten. Wir „Frequentanten“, so war unsere offizielle Bezeichnung, mit mehr oder weniger Talenten in den verschiedenen Gegenständen „büffelten“ mit gegenseitiger „Kameradschaftshilfe“ sehr oft bis in die späten Nachtstunden in unserem Lehrsaal, um ein Semester nach dem anderen möglichst erfolgreich zu bestehen.
Während unserer Semesterferien durften wir an den Schikursen am Dachstein-Oberfeld teilnehmen und in den Juli-Monaten übten wir Frequentanten bei den großen jährlichen Abschlussübungen gemeinsam mit den „Militärakademikern“ der Theresianischen Militärakademie unsere soldatische Führungsausbildung. Sogar der heutige Militärbischof kommandierte als damaliger Oberleutnant im Rahmen dieser Übungen eine Kompanie im Raum Leoben.
Neben unserer schulischen Ausbildung durften wir einmal wöchentlich die Zöglinge des Militärrealgymnasiums in soldatischen Fertigkeiten, wie z.B.: Orientieren im Gelände, Fernmeldedienst und Exerzieren, einschließlich den Gebrauch unserer Handfeuerwaffen unterrichten. Diese unsere Lehrauftritte schätzten wir auch sehr !
Unser Mathematikprofessor und späterer Direktor des Schulbataillons Prof. HR Mag. Jezik organisierte im Sommer 1973 unsere Maturareise nach Paris, London und Brüssel, die für uns natürlich ein ganz besonderes und auch unvergessliches Erlebnis geblieben ist.
Unsere anfängliche „Rund um die Uhr-Kameradschaft“ von 23 Frequentanten am Schulbataillon schmolz bis zu unserer erfolgreichen Matura im Februar 1974 und damit zum Übertritt in die eigentliche Offiziersausbildung auf 12 Angehörige unseres XIV. Lehrzuges !
Seit unserem Matura-Abschluss treffen wir einander sehr oft und immer wieder. Unser starker Zusammenhalt festigte sich zusätzlich noch durch zahlreich gewachsene familiären Bindungen wie z.B.: Tauf- und Firmpatenschaften, sowie Trauzeugen für unsere Kinder.
Leider sind seit unserer Matura bereits 5 Kameraden verstorben, sodass nur mehr 7 verbliebene Angehörige unseres XIV. Lehrzuges, gemeinsam mit unseren Ehefrauen und einigen Witwen unserer verstorbenen Kameraden unser Matura-Treffen begehen konnten.
Schade, dass mit der in den kommenden Jahren beabsichtigten Schließung unserer „besonderen“ Schule den Unteroffizieren unseres Bundesheeres die Möglichkeit dieser Weiterbildung und den Absolventen ein Wiedersehen in ihren ehemaligen Klassen bei künftigen Matura-Treffen damit verwehrt wird.
Unser aller herzlichster Dank gilt dem Direktor Dr. Werner Sulzgruber und dem Schulkommandanten Obst Wilhelm Mainhart für die freundliche Aufnahme und tolle Unterstützung unseres jüngsten Maturatreffens an unserer „einzigartigen und besonderen“ Schule in Wiener Neustadt !
Hans Machowetz, Obst i.R.
Absolvent des XIV. Lehrzuges am Schulbataillon
der Theresianischen Militärakademie
Wir 12 Maturanten in Uniform stehend:
hintere Reihe v.l.n.r.:
- Hans Machowetz
- Erich Apoloner
- Josef Solar
- August Pratter (+)
- Ferdinand Sailer
- Helmut Liegel (+)
vordere Reihe v.l.n.r.:
- August Fischer
- Wolfgang Eitler
- Gerhard Müllauer
- Karl Anderwald (+)
- Helmut Hofer (+)
- Manfred Berger (+)
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