Ehrenwache vor dem Schubertdenkmal in Theresienfeld
Protest gegen Zensur, Denunziation und Spitzelwesen!
Anlass ist der 220. Geburtstag unseres patriotischen Liederfürsten Franz Schubert, welcher wie alle anderen freiheitsliebenden und vaterlandstreuen Dichter, Künstler und Studenten seiner Zeit massiven Repressalien durch Metternichs Polizeistaat ausgesetzt war!
Seit 1928 gibt es in Theresienfeld anlässlich des 100. Todestages von Franz Schubert ein Schubertdenkmal unter der Schubertlinde am Schubertplatz.
Die FPÖ Theresienfeld gedenkt daher zum 220. Geburtstag unserem Liederfürsten Franz Schubert mit einer Ehrenwache.
Franz Schubert verkehrte seit etwa 1816 als sogenannter Verkehrsgast in einem Freundeskreis in Wien. Dieser Kreis setzte sich aus Studenten, Künstlern, Dichtern und Beamten zusammen und traf sich zu Lesungen und Vorträgen, welche von patriotischen Idealen, wie sie im Kampf gegen Napoleon entstanden sind, erfüllt waren. Man freute sich über die errungene Freiheit in Frieden, diskutierte über Politik und freute sich des Lebens.
Demokratisch-Freiheitliche Ideen
In diesen Kreis brachte Graf Colloredo burschenschaftliches Gedankengut, d.h. demokratisch-freiheitliche Ideen und Umgangsformen. (Bursche war in der damaligen Zeit ein anderer Ausdruck für Student.) Man hielt Kommerse ab, sang Lieder aus den Freiheitskriegen gegen Napoleon und sprach über das Wartburgfest, welches sich dieses Jahr zum 200. Mal jährt! 1817 trafen sich anlässlich des 300. Jahrestages des Beginns der Reformation und des 4. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig patriotische Studenten beinahe aller evangelischen deutschen Universitäten auf der Wartburg.
Metternichscher Polizeiapparat
In diesen burschenschaftlichen Kreis schleuste Metternich seine Polizeispitzel ein. Am 20.1.1820 wurde der Freundeskreis von der Polizei ausgehoben, die Mitglieder verhört und bestraft. In ihrem Besitz fanden sich Stammbücher, Kommersbücher, Schläger und der Spruch "Ehre, Freiheit, Vaterland" ward des öfteren vorgefunden. Dem Dichter Johann Senn konnte man die Zugehörigkeit zur Burschenschaft nachweisen und er wurde deshalb des Landes verwiesen. Die Burschenschaft wurde gemäß der Karlsbader Beschlüsse verboten.
Schubert kam zum Glück ungeschoren davon, litt aber wie sehr viele freiheitsliebende patriotische Menschen seiner Zeit unter den Ungeist von Zensur und Denunziation durch geheime Polizeispitzel.
Freiheitsrechte wieder in Gefahr
Die Ideale von Freiheit und Demokratie lebten in Schubert aber weiter, auch wenn diese freiheitlichen Ideale, wie schon so oft in der Geschichte, wieder durch Überwachung, Zensur und Denunziation bedroht sind und aufs Neue verteidigt werden müssen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.