Fackelzug in Wiener Neustadt
Fotos und Text von Karl Kreska.
„Alles neu macht der Mai...“, das wünscht man sich derzeit in der SPÖ nach dem zuletzt haushoch verlorenen 1. Durchgang zur Bundespräsidentenwahl, ganz besonders.
Umso mehr war man auf den Fackelzug gespannt, der erstmals von der Parteizentrale der Wiener Neustädter SPÖ in der Wiener Straße startete. Trotz der gedrückten Stimmung der Parteiführung, den Mitgliedern und Sympathisanten, war die Anzahl der Teilnehmer über den Erwartungen.
Brisant waren dann die Reden von AK-Präsident Markus Wieser, Stadtparteiobmann Horst Karas, Abgeordneten zum Nationalrat Peter Wittmann und Bundeministerin Sabine Oberhauser.
Horst Karas forderte erneut den Rücktritt von Stadtrat und Bürgermeistervertreter Michael Schnedlitz. „Es kann nicht sein, dass man die Identitäre Bewegung, vom Verfassungsschutz als „äußerst rechts“ eingestuft, freundschaftlich nach Wiener Neustadt und da ins Rathaus einlädt“, so Horst Karas und nimmt auch gegen die ÖVP Stellung: „Bis zum Herbst soll der Verkauf des „Traude Dierdorf-Stadtheims“ abgeschlossen sein und das um einen Betrag, der um 2 Millionen geringer ist, als im Budget vorgesehen. Es ist grob fahrlässig einen solchen Verkauf ohne Schätzungsgutachten durchzuführen.“ Der Vizebürgermeister betont dann auch noch die überaus schlechte Stimmung unter den Gemeindemitarbeitern, da missliebige Mitarbeiter nicht unmittelbar gekündigt, aber oft durch Mobbing, selbst zur Aufgabe ihres Jobs getrieben werden.
AK-Präsident Markus Wieser begann seine Rede mit dem einzigen wirklich positiven: „Die Steuerreform ist derzeit der einzige Lichtblick, da sie wirklich den Arbeitenden ein wenig mehr Einkommen beschert. Hier müssen wir aber den Menschen auch sagen, dass es die Arbeitervertretungen waren, die in zähen Verhandlungen dieses Ergebnis zustande brachten. Wir müssen aber auch etwas gegen die Arbeit auf Abruf, eine neue Form der Sklavenarbeit unternehmen, da eine ständige Verfügbarkeit, wie Studien zeigen, die Gesundheit schädigt.
Peter Wittmann hakte beim Gesundheitsthema Nach: „Bei Übernahme des städtischen Krankenhauses wurde versprochen, dass im Spital alles besser würde. Was ist geschehen außer Ankündigungen - nichts. Im Gegenteil, sowohl für die Bediensteten, Ärzte und Pflegepersonal, als auch für die Patienten, z. B. überlange Wartezeiten auf OPs, gab es nur Verschlechterungen,“
Als Schlussrednerin warnte Sabine Oberhauser vor einer Liberalisierung des Handels mit den USA, kurz TTIP, der uns nicht nur Wachstumshormone in der Tierzucht, gentechnisch verändertes Saatgut und das viel zitierte „Chlorhuhn“ bringen würde, sondern auch unterschiedliche Auflagen und Standards in bestimmten Bereichen wie Konsumenten- und Datenschutz, Sicherheitsauflagen oder arbeitsrechtliche Bestimmungen.
Einig waren sich aber alle Redner dass, sollte Österreich nicht noch weiter Schaden nehmen, eine Wahlempfehlung für Van der Bellen geben kann, bevor sich der Fackelzug zum Hauptplatz in Bewegung setzte.
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